Zwingenberg. Die Ansage von Stefan Diefenbach steht: Der Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Zwingenberg versprach den Neu-Mitgliedern der Jugendwehr zum Einstieg eine zünftige Wasserschlacht, inklusive der Erlaubnis, ihren neuen „Chef“ nass zu machen. Diefenbach kann sich auf die ein oder andere kalte Dusche einstellen, denn seit Montag hat die Nachwuchsabteilung der Brandschützer neun neue Feuerwehr-Jungs.
Bei einer kleinen Feier im Feuerwehr-Stützpunkt am Gießer Weg wurden die „Florianszwerge“ der Jahrgänge 2010/11 von Gruppenleiter Helmut Trautmann offiziell in die Jugendfeuerwehr verabschiedet. Nach insgesamt schwierigen Monaten, wie Trautmann mit Blick auf die Corona-bedingten Einschränkungen sagte. Wegen der Pandemie konnten die Übungsstunden für die sogenannte Bambini-Feuerwehr nicht abgehalten werden. „Es ist schön, dass ihr trotzdem dabei geblieben seid.“
An diesem Samstag (15 Uhr) nehmen die Florianszwerge ihre Treffen wieder auf. Mit einem „tollen Programm“, wie Trautmann ankündigte. Nach den Abgängen umfasst die Gruppe für Kids im Grundschulalter (6 bis 10 Jahre) momentan sechs Kinder. „Wir freuen uns über jedes Mädchen und jeden Jungen, der bei uns mitmachen möchte.“ Zum Abschied überreichte Helmut Trautmann an seine Ehemaligen einen Gutschein des Bensheimer Kaufhaus Ganz. Stefan Diefenbach überreichte den Neulingen ebenfalls etwas – den „Dienstplan“ für die nächsten Wochen. Aufgrund der Corona-Zwangspause entfällt bei Jugendfeuerwehr in diesem Jahr die Auszeit im Sommer, alle zwei Wochen ist während der Schulferien ein Meeting angesetzt. Die Umstände der vergangenen Monate haben bei der Jugendfeuerwehr für einen Rückgang der Aktiven gesorgt, berichtete Diefenbach von acht Abgängen. Es sei leider nicht möglich gewesen, diesen Kindern und Jugendlichen zu zeigen, „wie schön es bei uns ist“, so der Jugendwart. Keine Wasserschlachten, keine Zeltlager, kein gemeinsames Grillen oder Sitzen am Lagerfeuer. „Wenn die Kinder das alles erlebt hätten, wären sie heute sicher noch dabei.“ Umso wichtiger sind für die Sektion die Neuzugänge von den Florianszwergen, die den jüngsten personellen Schwund abfedern.
Finanziell musste die Jugendfeuerwehr ebenfalls Einbußen verkraften. Das Einsammeln der Weihnachtsbäume, laut Diefenbach jährlich die größte Einnahmequelle für die Abteilung, konnte 2020 nicht durchgeführt werden. Ebenso wie zuvor Helmut Trautmann bedankte sich Diefenbach bei der Stadt Zwingenberg für die finanzielle Unterstützung in schwierigen Zeiten. Bürgermeister Holger Habich unterstrich den besonderen Wert des Dienstes für die Gemeinschaft, den die Freiwillige Feuerwehr leistet. „Es herrscht im Magistrat immer Einigkeit darüber, dass das sehr gut angelegtes Geld ist.“ Nach Gutschein und Ausbildungsplan gab es für die neuen Mitglieder der Jugendfeuerwehr auch vom Rathauschef ein Geschenk: Eis am Stiel.
Wer von den Florianszwergen in die Jugendfeuerwehr übergeht, bleibt in der Regel in der Einsatzabteilung am Ball, erklärte Stefan Diefenbach. „Wir haben eine Übertrittsquote von 90 Prozent.“ Der Ausbildungsstand der Zwingenberger Jugendwehr, zu der nun 19 Jugendliche zählen, ist hoch. Vor dem Wechsel in die Einsatzabteilung erwerben die Jugendlichen die Leistungsspange, die höchste Auszeichnung für Jugendfeuerwehrangehörige. Aktuell haben zwei Schützlinge aus Diefenbachs Team erfolgreich die Prüfung zur Leistungsspange absolviert.
Einen interessierten Blick hat die Einsatzabteilung der FFW, die von der regelmäßigen Verstärkung aus dem Nachwuchsbereich profitiert, auf die Entwicklung von Florianszwergen und Jugendfeuerwehr „Genial“ sei die Ausbildung im Jugendsektor“, sagte Karl-Heinz Zecher, der stellvertretende Wehrführer. Man freue sich in der Einsatzabteilung stets, den „top-vorbereiteten“ Nachwuchs übernehmen zu können. Die Sollstärke der Zwingenberger Einsatzabteilung richtet sich nach Auskunft von Wehrführer Reiner Schellhaas nach der nötigen Besatzung (22) plus einer zweiten Besetzung (22) für die Einsatzfahrzeuge und liegt insgesamt bei 44 Brandschützern. Derzeit umfasst die Einsatzabteilung der 46 Mitglieder und ist damit „gut aufgestellt“, so Zecher.
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