Rathaus

Krisenstab für Katastrophenfälle in Zwingenberg eingerichtet

Um auch auf lokaler Ebene bestmöglich auf eventuelle Katastrophen vorbereitet zu sein, wurden Überlegungen angestellt, wie sich bestmöglich auf ein "Großschadensereignis" vorzubereiten sei.

Von 
Michael Ränker
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Zwingenberg. Die Welt befindet sich im Krisenmodus: Kriege, Klimawandel oder Corona haben unmittelbare Folgen für die Menschen, auch hierzulande – und staatliche Stellen wollen auf mögliche Katastrophenfälle möglichst gut vorbereitet sein, auch auf der lokalen Ebene. Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport hat die Städte und Gemeinden daher aufgefordert, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie sie sich mit Blick auf ein sogenanntes „Großschadensereignis“ bestmöglich vorbereiten können.

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Auch der Magistrat und die Verwaltung der Stadt Zwingenberg haben jetzt über diese Frage beraten und zwischenzeitlich einen Stab für den Katastrophenfall zusammengestellt, der sowohl als lokaler Ansprechpartner für übergeordnete Stellen als auch für die Bürger fungieren soll. Wie Bürgermeister Holger Habich berichtet, besteht das Team aus verschiedenen „Kern-Mitarbeitern“ der Stadtverwaltung und ihm als Rathauschef. So soll bei größeren Schadensereignissen, Katastrophenfällen oder in Krisensituationen die schnelle Reaktion und Kommunikation mit den zuständigen Behörden und Organisationen sowie den Rat und Hilfe suchenden Einwohnern gewährleistet werden.

Notfallmeldestellen in Melibokushalle und Dorfgemeinschaftshaus

Für den Fall, dass bei einem Stromausfall das Telefon- und Mobilfunknetz nicht genutzt werden kann, richtet die Stadt Zwingenberg sogenannte „Notfallmeldestellen“ ein. In der Kernstadt wird das Foyer der Melibokushalle dafür genutzt, im Stadtteil Rodau ist es das Dorfgemeinschaftshaus. Die primäre Aufgabe der zu Fuß erreichbaren Notfallmeldestellen ist die Entgegennahme von Notfallmeldungen aus der Bevölkerung und deren Weitergabe. Dies würde beispielsweise per Funk geschehen, wenn die normale Notrufmeldestruktur nicht mehr gegeben ist.

Bei einem möglichen „Blackout“ in Folge eines Katastrophen- oder Krisenfalles werden die Zwingenberger Melibokushalle beziehungsweise ihr Foyer sowie das Rodauer Dorfgemeinschaftshaus jeweils als sogenannte „Betreuungsplätze 50“ genutzt. Solche Orte muss jede Kommune vorhalten, um 50 Personen kurzfristig betreuen zu können. Der „Betreuungsplatz 50“ würde beispielsweise auch dann aktiviert, wenn ein Wohnviertel durch Hochwasser gefährdet wäre oder es in Folge einer Gasmangellage zum Ausfall von Heizungen kommen würde. Dann würden die genannten Orte als „Wärmeinseln“ dienen.

Weitere Investitionen sind notwendig 

Weil die „Betreuungsplätze 50“ womöglich mit Notstrom betrieben werden müssten, plant der Magistrat eine Kooperation mit einem großen landwirtschaftlichen Betrieb, der über entsprechende Notstromaggregate verfügt, erläutert Rathauschef Habich. So wolle die Stadt den finanziellen Aufwand für die Vorbereitung auf den Krisen- oder Katastrophenfall möglichst gering halten. „Kosten entstehen aber auf jeden Fall, zum Beispiel für die Installation von Einspeisepunkten, um das Rathaus als Sitz des örtlichen Krisenstabs, die Melibokushalle und das Dorfgemeinschaftshaus mit Energie versorgen zu können“, so Habich.

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Auch in die Bevorratung von Treibstoff, um die Notstromaggregate überhaupt betreiben zu können, sowie die Ausstattung der „Betreuungsplätze 50“ werde man investieren müssen.

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