Weinherbst

Gut gelaunte Winzer beim Weinherbst in Zwingenberg

Von 
Thomas Tritsch
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Beim Weinherbst im Zwingenberger Stadtpark genossen viele Besucher in entspannter Atmosphäre ein Gläschen Bergsträßer Wein. Das ruhige und sonnige Herbstwetter trug zum Erfolg der zweitägigen Veranstaltung bei. © Neu

Zwingenberg. Die Spiegelkugeln im Ausschank waren symbolhaft für die gute Laune des Personals. Im Zwingenberger Stadtpark hatte man es am Wochenende nicht nur mit schönen Weinen, sondern auch mit bestens aufgelegten Erzeugern zu tun.

Nach vielen abgesagten Veranstaltungen war das Fest im Freien eine willkommene Gelegenheit, um endlich wieder nah am Kunden zu sein und die heimischen Weine und Sekte in einem größeren Rahmen präsentieren zu können.

"Das wurde aber auch Zeit." Lisa Edling, Ehemalige Deutsche ...

"Das wurde aber auch Zeit." Lisa Edling, Ehemalige Deutsche Weinprinzessin

„Das wurde aber auch Zeit“, sagte Lisa Edling aus dem gleichnamigen Weingut in Roßdorf. Der Deutschen Weinprinzessin 2003/2004 merkte man den Spaß ebenso an wie allen anderen Kollegen, die am Samstag und Sonntag dabei waren.

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Die Pandemie hatte der Branche eine lange Pause verordnet, Weinproben und Feste wurden gestrichen oder durch virtuelle Alternativen nicht gerade ersetzt, sondern eher therapeutisch verarbeitet im Sinne eines kollektiven Lebenszeichens in distanzierten Zeiten.

Am frühen Samstagabend offenbarte sich ein anderes Bild: Michael Jäger tänzelte zur Musik von „Stir it up“ hinter der Theke umher, Volker Dingeldey sorgte fröhlich kistenschleppend für Nachschub und Dagmar Simon füllte lächelnd die Gläser der Gäste, die schon vor Einbruch der Dunkelheit zahlreich zugegen waren. Alles live, alles analog.

„Ein gelungener Start“, kommentierte Johannes Bürkle die Veranstaltung, die der Weinbauverband Hessische Bergstraße an zwei Standorten organisiert hatte: Der Bergsträßer Weinherbst ging zeitgleich in der Heppenheimer Altstadt über die Bühne. Zwischen 15 und 22 Uhr – Sonntag bis 20 Uhr – konnte man jeweils aus einem Dutzend Weinen und Sekten wählen, das Gros aus dem Jahrgang 2020.

Der Eintritt war frei. Die Gastgeber hatten im Vorfeld mit zirka 300 bis 400 Personen pro Standort geplant. Ein 2G-Limit war nicht verpflichtend. Man wollte den im Corona-Jahr gebeutelten Betrieben eine Plattform bieten, um ihre Weine zu präsentieren, hatte der Verbandsvorsitzende Otto Guthier im Vorfeld betont. Nicht zuletzt, weil auch die Weinlagenwanderung zum zweiten Mal in Folge ausgefallen und damit eine wichtige Vermarktungsebene des regionalen Weins geplatzt war.

Mit dem kleinen herbstlichen Doppel im Norden und im Süden des Anbaugebiets servierte man den Weinfreunden zumindest eine gemütliche Nische zum Plaudern und Probieren. Im Stadtpark des ältesten Bergstraßenstädtchens konzentrierten sich die Betriebe aus Bensheim und Zwingenberg sowie von der Odenwälder Weininsel: Simon-Bürkle, Jäger, Dingeldey, Rothweiler, Schloss Schönberg, Edling, Mohr und das Weingut der Stadt Bensheim hatten jeweils einen bis drei Weine am Start. Der Ausschank bündelte sich an einem großen Stand des Imbissbetriebs Herrmann aus Lampertheim, der auch den kulinarischen Part der Veranstaltung übernommen hatte.

Ähnlich wie bei „Wein im Park“, mit dem der Zwingenberger Verkehrsverein im Sommer in Kooperation mit lokalen Winzern gleich drei Mal gepunktet hatte, konnten sich die Weinfreunde am Wochenende locker an Stehtischen oder auf Bänken platzieren.

Durch den an allen Seiten geöffneten Ausschankwagen – und dem Tempo der Winzer – kam es kaum zu Warteschlangen. Selbst größere Bestellungen gingen flott über die Theke. Zur Auswahl standen 0,1-Liter oder Viertelliter-Portionen sowie ganze Flaschen. Außerdem gab es Schorle, Wasser und Traubensaft. Das Glaspfand war mit zwei Euro äußerst moderat.

Ab 18.30 spielte die Bensheimer Band „Stir it up“ direkt am Weinstand auf der nördlichen Stadtparkwiese. Das Trio mit Miles Wroblewski, Tommy Woller und Gerd Müller begrüßte Sven Sander als Gastmusiker und servierte schnörkellosen Reggae, Rock und Folk. Ein erdiger Sound, der zum Bergsträßer Wein überaus wohlschmeckend war. Viele Gäste blieben bis 22 Uhr. Die allermeisten hatten nur Lob im Mund: „Ein entspanntes kleines Weinfest mit toller Musik, wir kommen morgen wieder“, so ein Paar aus Bensheim, das sich in Zwingenberg mit Freunden getroffen hat. „Seit langem mal wieder“, wie die Gattin betont.

Hinzu kam, dass der Bergsträßer Weinherbst am Wochenende auch noch Glück mit dem Wetter hatte. Das hätte Mitte Oktober auch anders kommen können. „Das ist die offizielle Wiedergutmachung von ganz oben für all die ausgefallenen Weinfeste“, kommentierte ein Gast am fortgeschrittenen Samstagabend.

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