Am Wochenende

Bergsträßer Weinherbst im Zwingenberger Stadtpark

Von 
Thomas Tritsch
Lesedauer: 
Am Wochenende lädt der Weinbauverband zum Bergsträßer Weinherbst ein. Im Zwingenberger Stadtpark werden am Samstag (16.) und Sonntag (17.) Weine ausgeschenkt. Unser Bild zeigt die Winzer (v.l.) Volker Dingeldey, Hanno Rothweiler, Johannes Bürkle und Sebastian Jäger mit Gebietsweinkönigin Stefanie Kippenhan. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Die Weinlese im Anbaugebiet dauert an. Viele Winzer nutzen den Oktober, um die finale Reifephase der späten Sorten auszunutzen und die Mostgewichte zu steigern. Andere, zumeist kleinere Betriebe, haben bereits einen Strich unter den 2021er Jahrgang gemacht, der als launisches Problemkind in die Bilanzen eingehen dürfte.

Nach einem kalten und verregneten Sommer will der Weinbauverband Hessische Bergstraße das Jahr nicht tatenlos ausklingen lassen. Um die Verluste der abgesagten Weinlagenwanderung und der anderen geplatzten Termine im Rahmen des Weinfrühlings wenigstens etwas zu reduzieren, findet am kommenden Wochenende (16./17. Oktober) ein Bergsträßer Weinherbst statt.

Räumlich ist die Veranstaltung auf Zwingenberg und die Bergsträßer Kreisstadt Heppenheim verteilt. „Wir möchten den im Corona-Jahr gebeutelten Betrieben eine Plattform bieten, ihre Weine zu präsentieren“, so Vorsitzender Otto Guthier, der auf möglichst viele Gäste hofft, die im Veranstaltungsjahr 2021 wenig zu lachen hatten.

Weinseliger Doppelpack

Aber auch für den Verband soll der weinselige Doppelpack ein leidlich warmer Regen in finanziell dürren Zeiten sein. Denn die Tour am 1. Mai ist für gewöhnlich eine der zentralen Einnahmequellen. Hinzu kommt, dass die Betriebe durch die ausgefallene Weinwanderung auch auf einen prominenten Werbeeffekt verzichten mussten. Und das zwei Mal in Folge.

Ursprünglich habe man das Herbstfest daher auch direkt in den Weinbergen organisieren wollen, so Guthier. Doch dort kann es Mitte Oktober temperaturmäßig durchaus ungemütlich werden. Bei Regen wäre der Termin womöglich komplett ins Wasser gefallen. Also hat man sich auf die bewährten Formate der letzten Monate konzentriert: den Festplatz am Amtshof, wo der „Heppenheimer Weinsommer“ stattgefunden hatte, und den Zwingenberger Stadtpark.

Im ältesten Bergstraßenstädtchen gingen im Juli und August insgesamt drei Termine unter dem Titel „Wein im Park“ erfolgreich über die Bühne (wir haben berichtet). Ein gemütliches, intimes Wein-Open-Air, das von Winzern und Gästen sehr positiv kommentiert worden war.

An beiden Standorten im Norden wie im Süden des Anbaugebiets werden am Samstag (16.) von 15 bis 22 Uhr und am Sonntag (17.) von 15 bis 20 Uhr Weine der Hessischen Bergstraße ausgeschenkt. Im Stadtpark sind die Betriebe aus Bensheim und Zwingenberg sowie von der Odenwälder Weininsel vertreten: Simon-Bürkle, Jäger, Dingeldey, Rothweiler, Schloss Schönberg, Edling, Mohr und das Weingut der Stadt Bensheim. In der Kreisstadt dominieren die Heppenheimer Erzeuger Freiberger, Bergsträßer Winzer eG, Amthor, Koob und die Staatsweingüter, flankiert vom Weingut Mohr aus Bensheim. An jeweils einem großen Stand werden etwa zehn verschiedene Weine verfügbar sein, um die Vielfalt der Region zu repräsentieren. Für die Kulinarik wird der Imbissbetrieb Herrmann aus Lampertheim zuständig sein.

Da es sich um eine räumlich abgetrennte Freiluftveranstaltung handelt, seien die Veranstaltungen unter den aktuellen Voraussetzungen recht problemlos durchführbar, so Otto Guthier. Vor Ort gilt ein Abstands- und Hygienekonzept. Die Gastgeber planen mit zirka 300 bis maximal 400 Personen pro Standort. Ein 2G-Limit sei nicht verpflichtend. Mit dem Weinherbst will der Verband aber auch zeigen, dass man als Vertreter der Branche im Anbaugebiet neue Formate organisieren und umsetzen kann.

Live-Musik am Abend

Wie schon bei „Wein im Park“ ist am kommenden Wochenende auch für Musik gesorgt. Zwischen 18.30 und 21.30 Uhr wird die Band „Stir it up“ spielen. Der Sound soll auch jüngere Besucher anlocken. Für den Sonntag hat sich Weinkönigin Stefanie Kippenhan angekündigt. Eine genaue Uhrzeit steht noch nicht fest.

Nach dem Weinherbst dürfte die Weinlese an der Bergstraße langsam ausklingen. Dann wird auch eine präzise Einordnung des Jahrgangs in punkto Masse und Klasse möglich sein, so Otto Guthier. Für sehr gehaltvolle und alkoholreiche Rotweine habe im Sommer schlichtweg die Sonne gefehlt.

Bei den Weißen präsentieren sich Mostgewichte und Säurewerte indes sehr erfreulich, so der jüngst in seinem Amt bestätigte Verbandschef. Was die Quantität betrifft, geht er von geringeren Erträgen aus. Guthier rechnet mit insgesamt zehn bis 20 Prozent weniger Menge als im Vorjahr.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Freier Autor

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger