Kommunalpolitik

Engagierte Zwingenberger sollen regelmäßig geehrt werden

Alle Fraktionen stimmen dem CDU-Antrag zu. Der Magistrat ist mit der Erarbeitung von Ehrungsrichtlinien beauftragt. Neue Auszeichnungen sollen in regelmäßigen Abständen vergeben werden.

Von 
Michael Ränker
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Zwingenberg. „Cui honorem, honorem!“, so hat es der Apostel Paulus in seinem Brief an die christliche Gemeinde in Rom geschrieben: „Ehre, wem Ehre gebührt!“ Und nach Auffassung der CDU gebührt die Ehre den Zwingenbergern und Rodauern, „deren bürgerschaftliches Engagement für unser Zusammenleben von zentraler Bedeutung ist“.

Ehrungsrichtlinie wird erarbeitet

Daher haben die Christdemokraten am Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung den Antrag eingebracht, engagierte Bürgerinnen und Bürger „in regelmäßigen Abständen“ durch die Stadt Zwingenberg – namentlich den Magistrat der Kommune – zu ehren. Ohne weitere Debatte stimmten auch GUD, FDP und SPD der Initiative zu: Der Stadtrat unter der Leitung von Bürgermeister Holger Habich muss jetzt eine Ehrungsrichtlinie erarbeiten, die dann in einer der nächsten kommunalpolitischen Sitzungsrunden beraten und beschlossen werden soll.

Ehrenamtliches Engagement sei eine Bindekraft der Gesellschaft

CDU-Stadtverordneter Sebastian Clever hatte vor der Abstimmung begründet, warum seine Partei das Bürgerengagement besonders gewürdigt sehen möchte: „Die ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger erhalten und stärken durch ihr freiwilliges Engagement in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens Tag für Tag die Bindekräfte unserer Stadtgesellschaft. Sie erneuern den sozialen Kitt, das Gemeinsame, das uns zusammenhält und für die Bewältigung unserer Herausforderungen stark macht.“

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Das ehrenamtliche Engagement sowohl in der Kernstadt Zwingenberg als auch in ihrem einzigen Stadtteil Rodau sei „groß, vielfältig und wichtig“, so Clever, hinter jedem Engagement stünden aber auch Frauen und Männer, „die es ausüben, die mithelfen und die mitgestalten“: „Diese Menschen haben es verdient, beachtet und für ihr Engagement geachtet zu werden.“ Sie sollen „öffentlich durch die Stadt Zwingenberg geehrt werden“.

Verdienste um die Stadt Zwingenberg

Der Magistrat solle bei der Erarbeitung der Ehrungsrichtlinie die Bürgerinnen und Bürger in den Blick nehmen, „die sich besondere Verdienste um die Stadt Zwingenberg und ihre Bürgerschaft erworben haben“, führte Sebastian Clever weiter aus und nannte „Leistungen insbesondere auf sozialem, kulturellen, wirtschaftlichem oder ökologischem Gebiet“ als besonders ehrungswürdig. Clever: „Die Ehrung soll den Dank und die Anerkennung für solche besonderen Leistungen öffentlich zum Ausdruck bringen.“

Sein Augenmerk solle der Magistrat nicht nur auf das Engagement von Erwachsenen richten: „Bürgerschaftliches Engagement sollte bereits in jungen Jahren beginnen. Deshalb ist es wichtig, besonders die Energie und den Einsatz von jungen Menschen zu würdigen. Daher sollte die Ehrung auch jungen Menschen zuteilwerden können, die sich neben Schule, Lehre, Studium und Beruf ehrenamtlich einsetzen.“

Verleihung beim Neujahrsempfang

Auf Nachfrage des GUD-Stadtverordneten Martin Giebeler – „das ist ein guter Vorschlag, gegen den Antrag kann man nicht sein“ – erläuterte Sebastian Clever, dass die Ehrungen einmal im Jahr im Rahmen des städtischen Neujahrsempfanges erfolgen sollen. Weil Zwingenberg eine kleine Kommune sei, gehe die CDU auch nicht davon aus, dass Jahr für Jahr Dutzende von Menschen zu ehren seien. Ein Budget im Haushalt brauche es nicht, schließt der Antrag der Christdemokraten, „da die Ehrung nicht monetärer Art sein soll, sondern einfach die Leistungen öffentlich anerkennen soll“.

Seit 1973 verleiht Zwingenberg die Ehrenplakette

Übrigens: Gewürdigt wurde ehrenamtliches Engagement in Zwingenberg – über die Ehrungen innerhalb von Vereinen und Organisationen hinaus – auch bis dato schon. Etliche Bürgerinnen und Bürger sind in der Vergangenheit bereits mit Landesehrenbriefen, manche sogar mit Bundesverdienstkreuzen ausgezeichnet worden.

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Und die Stadt selbst kann seit 1973 eine Ehrenplakette vergeben, mit der laut Satzung „Verdienste um das Wohl oder Ansehen der Stadt Zwingenberg“ öffentlich anerkannt werden. Diese Ehrenplakette können Personen oder Vereinigungen erhalten, „die sich durch besondere Leistungen politischer, kultureller, wissenschaftlicher Art oder auf sportlichem Gebiet ausgezeichnet haben“.

Anerkennung für Mandatsträger

Wer die Ehrenplakette erhält, darüber entscheidet in nicht-öffentlicher Sitzung die Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag des Magistrats. Den ehrenamtlichen Mandatsträgern in der Stadtverordnetenversammlung, dem Ortsbeirat oder dem Magistrat wird die Ehrenplakette der Stadt Zwingenberg nach zehn Jahren quasi automatisch verliehen.

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