Zwingenberg. Der Zwingenberger Weihnachtsmarkt 2021 ist abgesagt. Wie Bürgermeister Holger Habich mitteilte, wird der für das zweite Adventswochenende (3. bis 5. Dezember) auf dem Marktplatz geplante Budenzauber wegen der sich verschärfenden Pandemie-Lage nicht stattfinden. Das haben der Magistrat des ältesten Bergstraßenstädtchens und die an den Vorbereitungen der Veranstaltung beteiligten Vereine am Montag beschlossen.
Am Vormittag hatten die Stadträte gemeinsam mit dem Rathauschef über die Absage beraten, gegen Abend tagten die Vereine dann im Rahmen einer Video-Konferenz mit dem Bürgermeister – beide Runden kamen zu demselben Ergebnis: Um die Ansteckungsgefahr mit dem grassierenden Coronavirus zu reduzieren wird es auch in diesem Jahr nicht zu einer Neuauflage der Traditionsveranstaltung, die zuletzt 2019 stattgefunden hat, kommen.
Von 40 auf 20 auf 0 Buden
In den vergangenen Wochen hatte man die Bedingungen, unter denen der Zwingenberger Weihnachtsmarkt stattfinden sollte, zunehmend verschärft: Zunächst erfolgte eine Reduzierung der Buden von den in Vor-Corona-Zeiten über 40 Marktbeschickern auf rund 20. Die Buden wiederum sollten nur entlang der Häuserzeilen des Marktplatzes, nicht aber rund um den Brunnen aufgestellt werden. So wollte man die Freifläche vergrößern, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, Abstand zueinander halten zu können.
Anfang November war dann für die städtische Skihütte, die in diesem Jahr vom Geschichtsverein bewirtschaftet werden sollte, die 2G-Regel angeordnet worden. Besucher dieses geschlossenen Raumes sollten den Nachweis erbringen, dass sie gegen Corona geimpft oder von Covid-19 genesen sind.
Zu diesem Zeitpunkt überlegte man im Zwingenberger Rathaus, eventuell einen Weihnachtsmarktbesuch mit der 3G-Regel zu verknüpfen, also nur die Menschen durch einen zentralen Eingang auf das Veranstaltungsgelände zu lassen, die geimpft, genesen oder getestet sind.
Mitte November folgte dann die Anordnung aus dem Rathaus, dass angesichts der sich zuspitzenden Pandemie-Lage auf dem gesamten Marktplatz die 2G-Regel gilt. Ein von der Stadt beauftragter Sicherheitsdienst solle die Einhaltung diese Vorgabe überwachen, so Rathauschef Habich. Eine generelle Verpflichtung zur 2G-Regel reduziere nicht nur das Infektionsrisiko, sondern erleichtere sowohl dem Geschichtsverein als Bewirtschafter der Skihütte die Teilnahme am Markt als auch dem Sportverein Eintracht, der sein Zelt – ebenfalls ein geschlossener, wenngleich auch belüfteter Raum – aufstellen wollte.
Nachdem der Landkreis Bergstraße in Sachen Inzidenz-Wert hessenweit eine traurige Spitzenposition einnimmt, kam nun am Montag die Absage des Zwingenberger Weihnachtsmarktes 2021.
Im Jahr 2020 – dem ersten Corona-Jahr – war der traditionelle Zwingenberger Weihnachtsmarkt, der bis zu diesem Zeitpunkt 43 Jahre lang ohne Unterbrechung von Stadt und Vereinen vor der Fachwerkkulisse inmitten der Altstadt veranstaltet worden war, nach einigem Zögern dann doch ganz abgesagt worden. Auch die Kompromisslösung – der sogenannte „Zwingenberger Advent“ – konnte wegen der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden.
Der Magistrat wollte an drei Wochenenden im Dezember 2020 mit einigen von Kunsthandwerkern beschickten Buden im Umfeld der Altstadt-Restaurants „ein Zeichen der Lebensfreude“ setzen. Auf die Abgabe von Speisen und den Ausschank von Getränken hätte man damals verzichtet, um den benachbarten und unter den Corona-Beschränkungen leidenden Gastronomen die Möglichkeit zu geben, die Besucher des „Zwingenberger Advents“ zu bewirten.
Erinnerung an 2020
Der neuerliche (Teil-)Lockdown im Monat November des Vorjahres 2020, der dann erneut zu einer Schließung der Gastronomie geführt hatte, sowie die Unsicherheit, ob es im Dezember 2020 zu einer Wiedereröffnung der Restaurants kommen würde, hatten neben den verschärften, allgemeinen Hygiene- und Kontaktregelungen dann dazu geführt, auch den „Zwingenberger Advent“ abzusagen.
Übrig blieben von Weihnachtsmarkt und „Zwingenberger Advent“ im vergangenen Jahr nur einige dekorative Elementen und etwas Beleuchtung. Das Rathaus im „Schlösschen“ an der Untergasse 16 sowie das Alte Rathaus am Marktplatz 1 – Sitz von Stadtbücherei und Spielerei Bergstraße – wurden „atmosphärisch beleuchtet“. Vorbild dafür war die Initiative „Bergstraße leuchtet“ des Zwingenbergers Johannes Spieß. Darüber wurden der Marktplatz- und der Löwenplatzbrunnen weihnachtlich geschmückt, „um ein Zeichen der Hoffnung zu setzen“.
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