Lorsch. Hunderte Lichter und der Duft von frischgebackenen Waffeln und von Glühwein ließen am Freitagabend in der Lorscher Innenstadt vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Unter dem Motto „Stadt der Lichter“ hatte die Lorscher Einzelhandelsvereinigung unter dem kommissarischen Vorsitz von Monika Graf zum „Late Night Shopping“ eingeladen.
Einkaufen bei Kerzenschein
Zwischen Kaiser-Wilhelm-Platz und Bahnhofstraße wiesen zahlreiche Lichter auf den Bürgersteigen den Kunden den Weg. Die Innenstadt-Geschäfte hatten bis 21 Uhr geöffnet, Interessierte konnten bei Kerzenschein entspannt bummeln und sich zwischendurch mit Speisen und Getränken stärken.
Markante Gebäude präsentierten sich schön angestrahlt. Das Alte Rathaus etwa leuchtete in roten Tönen, auch das Sparkassengebäude in der Römerstraße und das Brauhaus in der Bahnhofstraße wurden illuminiert. Zudem startete zur „Stadt der Lichter“ auch die Aktion „Fensterwunder“. Bis zum 6. Januar sind über das Stadtgebiet verteilt wieder über 40 weihnachtlich dekorierte Fenster zu bewundern.
In den Geschäften herrschte Maskenpflicht, die Wirtschaftsvereinigung hatte auf die Einhaltung der Abstandsregeln hingewiesen. Auf den Innenstadt-Straßen war am Freitagabend viel Publikum unterwegs.
Denn wer weiß, wie viele Möglichkeiten es in diesem Advent noch geben wird, um mit Freunden und Bekannten spontan einen Glühwein im Lichterglanz auf einem öffentlichen Platz zu genießen, fragte sich mancher angesichts der Corona-Lage. Ein Diskussionsthema unter den Besuchern war natürlich auch der anstehende Lorscher Weihnachtsmarkt, der für das erste Adventswochenende terminiert ist und am Freitag (26.) beginnen soll.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen, die ihre Märkte wegen der Pandemie wieder gestrichen haben, ist das „Blaue Weihnachtswunder“ allerdings von Beginn an unter Berücksichtigung auch möglicher verschärfter Corona-Auflagen konzipiert worden.
Schon vor Wochen wurde bekanntlich entschieden, den gewohnten Standort im Zentrum aufzugeben und die weiträumige Klosterwiese hinter der Torhalle zu nutzen, auf der Abstand gehalten werden kann.
Eine 2G-Regel etwa –ein kontrollierter Einlass nur für Geimpfte beziehungsweise Genesene – ließe sich dort auf dem Festplatz problemlos umsetzen, heißt es bislang von Seiten der Verwaltung. Dass der Weihnachtsmarkt deshalb nicht abgesagt, sondern unter dieser strengen Auflage im Freien organisiert werden soll, zeichnete sich in den vergangenen Tagen ab. Auch Darmstadt und Frankfurt etwa haben ihre Weihnachtsmärkte nicht abgesagt. Der Lorscher Magistrat unter Vorsitz von Bürgermeister Christian Schönung wird heute in seiner Sitzung am Nachmittag das Thema erneut aufrufen und die aktuelle Sachlage bewerten.
Impfnachweis plus Test
Auch eine weitere Verschärfung, eine 2G-Plus-Regelung zum Beispiel, könnte eine Option sein. Das Theater Sapperlot führt diese striktere Auflage ab heute ein. Besucher müssen damit also zusätzlich zum Impf- beziehungsweise Genesenen-Nachweis auch noch einem Corona-Schnelltest vorzeigen, der ein negatives Ergebnis dokumentieren muss, bevor sie ins Theater eingelassen werden. Dies ermöglicht noch höhere Sicherheit und erlaubt es in den Innenräumen, auf Masken- und Abstandspflicht bei Veranstaltungen zu verzichten. sch/tn
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