Lebenswerte Stadt

Arbeitskreis Cittaslow will Öffentlichkeitsarbeit verstärken

Die Idee der Cittaslow-Bewegung ist nach Meinung der AK-Mitglieder zu wenig präsent in der Zwingenberger Stadtgesellschaft.

Von 
Jeanette Spielmann
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Der Frankfurter Künstler Philipp Alexander Schäfer hat diesen Kanaldeckel in der Scheuergasse mit der Cittaslow-Schnecke verziert. © Thomas Neu

Zwingenberg. Beim jüngsten Treffen des Arbeitskreises „Cittaslow“ ging es nicht nur um bevorstehende Aktivitäten, sondern auch um strukturelle Veränderungen bezüglich der weiteren Arbeit. Zwingenberg gehört der Cittaslow-Bewegung seit 2018 an, aber das ist nach Meinung der Teilnehmer, die sich am Donnerstagabend im Goethezimmer des „Bunten Löwen“ trafen, zu wenig präsent in der Stadt und bei der Bürgerschaft.

Neuer Bürgermeister besucht Sitzung des AK

Zwar konnte Cora Bügenburg, Leiterin des AK Cittaslow, beim Treffen erstmals auch den neuen Bürgermeister Sebastian Clever begrüßen, der sein Amt am 1. April antritt, aber er konnte nicht so lange bleiben, so dass er die Diskussion um die erforderliche Öffentlichkeitsarbeit nicht verfolgen konnte. Es wird aber sicher ein wichtiges Thema der künftigen Zusammenarbeit bleiben, auf die er sich freue, so Clever. Als bisheriger Mandatsträger in der Stadtverordnetenversammlung sei ihm die Thematik ja nicht unbekannt.

Frühjahrstagung des deutschen Netzwerks

Christine Bruegel, in der Stadtverwaltung zuständig für den Themenbereich Cittaslow berichtete aus dem deutschen Netzwerk und der vom 17. bis 19. April stattfindenden Cittaslow-Frühjahrstagung in Lüdinghausen. Lüdinghausen, nach eigenen Worten die „Münsterländer Oase der Ruhe“, gehört dem Netzwerk seit 2007 an und blickt in diesem Jahr auf sein 1225-jähriges Bestehen. Seitens des Arbeitskreises wird eine vierköpfige Gruppe der Einladung zur Frühjahrstagung folgen, zumal beim Treffen der aktuell 24 Mitgliedskommunen im deutschen Netzwerk auch ein interessanter Austausch möglich ist und man erfahren kann, wie andere Städte ihre Ziele im Zeichen der Schnecke (Lebensqualität, Entschleunigung, Nachhaltigkeit) umsetzen und präsentieren.

Ob es am 27. Juni mit der Teilnahme am Abendmarkt in Lüdinghausen klappt, ist noch offen, da erst geklärt werden muss, ob man auch ein ausreichendes Angebot an regionalen Produkten zur Verfügung stellen kann. Auch die eigene Initiative, der Tag der offenen Gärten, spielt eine Rolle, der nur wenige Tage vorher am 22. Juni stattfinden wird. Dafür wurde im Arbeitskreis der neugestaltete Info-Flyer vorgestellt, der ab 1. April verteilt wird und auch eine Anmeldung für die Teilnahme am Tag der offenen Gästen beinhaltet. Wenn die Teilnehmer und Gärten, die am 22. Juni besucht werden können, feststehen (Anmeldeschluss ist am 5. Mai), wird es rechtzeitig vor Beginn einen weiteren Flyer mit den jeweiligen Gartenstandorten geben.

Neuer Flyer für den „Tag der offenen Gärten“

Zusätzlich gibt es im Rahmen des Aktionstages auch neue Angebote. Geplant ist eine Kinderpflanzaktion sowie ein Pflanzenflohmarkt. Mehr einbezogen werden soll der Stadtpark auch mit einem Cittaslow-Infostand und einem Verkaufsstand für Honigprodukte. Über neue Teilnehmer, wobei es nicht auf imposante Größe oder gärtnerische Perfektion ankommt, würde man sich im Arbeitskreis freuen.

Eine Veränderung wird es auch bei der jährlichen Auflage eines neuen Stadtweins geben. Die hier mit eingebundene Künstlerin Ulrike Fried-Teufel machte darauf aufmerksam, dass es ursprünglich eigentlich nicht das Ziel gewesen sei, jedes Jahr nach einem neuen Motiv zu suchen. Auch sollte das Motiv ein „lesbares und sichtbares Zeichen“ sein, mit dem Zwingenberg erkennbar sei. Auch aus diesem Grund möchte sie ein Mitspracherecht bei der künftigen Motivauswahl haben.

Grauburgunder ist Stadtwein 2025

Bezüglich des Motivs für dieses Jahr scheint die Entscheidung wohl schon gefallen zu sein, aber das Motiv sei noch nicht im Druck, so Christine Bruegel. Beim Wein wird es sich um einen Grauburgunder des Alsbacher Weinguts Kühnert handeln. Aber auch bezüglich des Stadtweins scheint mehr Öffentlichkeitsarbeit erforderlich zu sein. So war von einem Teilnehmer der Runde zu hören, dass er seit vier Jahren in Zwingenberg wohne, aber den Stadtwein noch nie gesehen habe.

Neu gebildet hat sich im Arbeitskreis die Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeit“. Ihr Sprecher ist Alfred Dasbach, der am Donnerstag deutlich machte, dass man sich als Unterstützer der Kommunalpolitik und nicht als deren Hindernis sehe. Der Aufgabe werde man sich behutsam nähern. Man wolle nicht mit theoretischen Vorgaben vorpreschen, sondern stattdessen auf anstehende Entscheidungen reagieren. Gerne ist man bereit, die Arbeitsgruppe und ihre Ziele bei der nächsten Stadtverordnetenversammlung vorzustellen.

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Um auf sich und die Ziele von Cittaslow aufmerksam zu machen, will der Arbeitskreis auch bei dem einen oder anderen Abendmarkt im Zwingenberger Rathaushof mit einem Info-Stand präsent sein. Am Donnerstag, dem 3. April, startet wieder der zweiwöchentliche Genussreigen in Zwingenberg.

Auf den Weg gebracht werden soll auch ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit. Das sei am besten in einer Arbeitsgruppe zu entwickeln, für die sich mögliche Mitstreiter bei Christine Bruegel in der Stadtverwaltung melden können.

Aktivitäten in Rodau

Aufgeworfen wurde auch die Idee eines Cittaslow-Stammtisches, zu dem auch Gäste aus den benachbarten Cittaslow-Städten wie Michelstadt oder Schwetzingen willkommen wären. Auch in Rodau will der Arbeitskreis aktiv sein. Ob es zeitlich mit einem Frühlingsmarkt noch umsetzbar ist, hängt von möglichen Terminen, die auch mit Rodau noch abzusprechen sind, aber auch mit der Verfügbarkeit von Anbietern an. Ein Herbstmarkt ist aber auf jeden Fall in der Planung.

Hingewiesen wurde abschließend von Ingrid Krimmelbein vom Geschichtsverein, auf den Osterbrunnen, der in diesem Jahr gestartet werden soll. Die vorbereitenden Arbeiten starten am 7. April im Museumsgarten.

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