Zwingenberg. Seit 2018 ist Zwingenberg Mitglied im weltweiten Netzwerk der lebenswerten Städte, die allesamt ein gemeinsames Ziel haben: Sie wollen die Lebensqualität in ihren Gemeinwesen durch nachhaltiges Handeln steigern. Die Initiative dazu, das älteste Bergstraßenstädtchen als Cittaslow zertifizieren zu lassen, ging seinerzeit von Bürgermeister Holger Habich aus, der seit 2015 dafür in der Kommunalpolitik und der Stadtgesellschaft die Werbetrommel rührte. Er war es auch, der in den zurückliegenden Jahren den Arbeitskreis Cittaslow am Laufen gehalten hat.
Cora Bügenberg ist die neue Leiterin des Arbeitskreises
Nach seinem Ausscheiden als Rathauschef übernimmt nun Cora Bügenburg, CDU-Stadtverordnete und Vorsitzende des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, die Leitung des Arbeitskreises. Als Ansprechpartnerin im Rathaus wiederum fungiert Christine Bruegel, sie ist Mitarbeiterin der Stadtverwaltung.
Bei einem letzten Treffen mit Holger Habich zogen die Teilnehmer des Arbeitskreises nicht nur Bilanz, sondern sie blickten auch in die Zukunft. Ein ambitioniertes Projekt dürfte dabei die Initiative sein, eine „Matrix“ zu entwickeln, mit der das kommunalpolitische Handeln in Zwingenberg und Rodau auf die Vereinbarkeit mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen überprüft werden kann.
Das internationale Netzwerk der lebenswerten Städte hat sich dazu verpflichtet, die 17 „Sustainable Development Goals“ (= Ziele für nachhaltige Entwicklung) zum Maßstab seines Handelns zu machen. Da ist es nur folgerichtig, dass auch die als Cittaslow zertifizierten Kommunen entsprechend agieren. Eine Arbeitsgruppe innerhalb des örtlichen Arbeitskreises will sich nun des Themas annehmen und eine Handreichung entwickeln, die in den Gremien kommunaler Selbstverwaltung sowie im Rathaus als Orientierungsrahmen eingesetzt werden kann.
Abendmarkt soll um klassische Marktstände erweitert werden
Auch in der Bevölkerung soll die lokale Cittaslow-Initiative bekannter gemacht werden. Ein „Instrument“ dafür könnte ein Stand sein, an dem Produkte aus den 25 Kommunen, die zurzeit in Deutschland als lebenswerte Städte zertifiziert sind, zum Verkauf angeboten werden. Der AK Cittaslow denkt in diesem Zusammenhang an einen „Auftritt“ beim nächsten Weihnachtsmarkt, eventuell will man aber auch bei den beliebten Abendmärkten mit einem Stand präsent sein.
Diese Märkte sind ebenfalls eine Cittaslow-Initiative und werden auch im neuen Jahr von Frühjahr bis Herbst im Rathaushof stattfinden. Die Akteure würden die Veranstaltungsreihe gerne um klassische Marktstände erweitern, entsprechende Bewerbungen werden im Rathaus entgegengenommen. Und nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr soll es auch wieder eine Abendmarkt-Variante in Zwingenbergs einzigem Stadtteil Rodau geben: Dort feierte man in 2024 mit einem Herbstmarkt einen Erfolg, eben der soll nun 2025 eine Neuauflage erfahren und vielleicht zu Ostern um einen „Rorrer“ Frühlingsmarkt ergänzt werden.
Ebenfalls eine Neuauflage erfahren soll in 2025 der Tag der offenen Gärten. Der Termin steht noch nicht endgültig fest, bei der jüngsten Sitzung des AK Cittaslow war vom letzten Sonntag im Mai (25.) die Rede. Einig war man sich, dass die Veranstaltung maßgeblich von der Zahl der Gärten lebt, die besucht werden können. Eben diese Zahl war bislang eher überschaubar. Erneut sollen Gartenbesitzer – auch in Rodau – dazu ermutigt werden, ihre Pforten zu öffnen.
Dabei geht es den Veranstaltern nicht um imposante Größe, gärtnerische Perfektion oder seltene Pflanzen. Vielmehr soll die Begeisterung für das heimische Grün im Vordergrund stehen, ebenso der Erfahrungsaustausch und das gemeinschaftliche Erleben. Die Initiatoren freuen sich auf jeden Hobbygärtner, der mitmachen möchte – ganz gleich ob Zier-, Freizeit-, Familien- oder Nutzgarten, ob groß oder klein, schon fertiggestellt oder noch im Entstehen. Auch hierfür werden Meldungen im Rathaus entgegengenommen.
Restbestände des Jubiläumsweins sind im Bürgerbüro zu erwerben
Und auch einen Stadtwein soll es im neuen Jahr wieder geben. Die Reihe dieser Rebensäfte wurde bekanntermaßen in 2024 aus Anlass des Jubiläums „750 Jahre Zwingenberger Stadtrechte“ quasi unterbrochen: Im vierten Jahr der Reihe erstellten gleich vier Winzer – die Weingüter Simon-Bürkle, Faber, Feligreno und Kühnert – eine Weißwein-Cuvée. Der Wein wurde in einer limitierten Serie von 750 Flaschen aufgelegt und mit dem Jubiläumsetikett versehen. Im Bürgerbüro beim Rathaus sind noch Restbestände zu erwerben. Im neuen Jahr verfolgt man wieder das Konzept, das nur ein einziger Winzer einen Wein beisteuert und das Etikett von einer Künstlerin oder einem Künstler gestaltet wird.
Bedauerlicherweise keine Neuauflage mehr erfahren soll der Zwingenberger Podcast, der mitsamt der Einführung 17 Folgen umfasste und ein ganz besonderer Beitrag zum Jubiläum „750 Jahre Zwingenberger Stadtrechte“ war. Vorgestellt wurden interessante Zwingenberger Menschen und Themen. Nachzuhören sind die Folgen auf der Webseite der Stadt Zwingenberg (www.zwingenberg.de), Rubrik „Kultur + Tourismus“, Unterrubrik „Zwingenberger Podcast“.
Und wer weiß es schon, vielleicht können es die Macher es ja doch nicht lassen und setzen die Erfolgsserie fort…
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