Zwingenberg. Mit Blick auf seine „erfolgreichen Vorgänger“ seien das doch „große Fußstapfen“, in die er da treten wolle, bat Moderatorin Lisa-Hanifa Habib den Bürgermeisterkandidaten Sebastian Clever um ein Statement: „Ja, das ist mir bewusst, dass ich in große Fußstapfen treten würde, aber ich traue mir das auch zu.“ Clever - von der CDU nominiert und von der FDP unterstützt - saß am Mittwochabend beim Neujahrsempfang seiner Christdemokraten gemeinsam mit den Altbürgermeistern Kurt Knapp (CDU) und Holger Habich (FDP) auf der Bühne des gut besuchten Adlersaales, um über kommunalpolitische Herausforderungen ins Gespräch zu kommen:
Ehrenbürgermeister Kurt Knapp riet die Bürger miteinzubinden
Asylpolitik, bezahlbarer Wohnraum, Klimawandel oder ehrenamtliches Engagement, so lauteten unter anderem die Themen. Frau Habib, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, die den Talk souverän moderierte, nahm dabei mit den ehemaligen Rathauschefs Knapp (1983 bis 2001) und Habich (2007 bis 2024) auch die Themen und das Agieren kommunaler Selbstverwaltung in Vergangenheit und Gegenwart unter die Lupe - und Ehrenbürgermeister Kurt Knapp hatte für seinen Parteifreund Clever einen guten Rat: „Immer die Bevölkerung einbinden!“
Gerade in so einem kleinen Gemeinwesen wie Zwingenberg mit seinen knapp 7700 Einwohnern interessierten die Bürgerinnen und Bürger sich nach wie vor stark für Kommunalpolitik. Er habe daher immer auch zu erfahren versucht, „was im ,Ochsen‘ oder im ,Rebenhof‘ am Stammtisch gesprochen wurde“, um auf das reagieren zu können, wo die Menschen tatsächlich der Schuh drückt. Knapp machte aber auch keinen Hehl daraus, dass er froh sei, in diesen Zeiten „nicht mehr die Verantwortung tragen zu müssen“. Umso größer sein Respekt für Clevers Kandidatur.
Holger Habich, der den Chefsessel im Rathaus erst vor wenigen Wochen geräumt hat, sprach von einer enormen Steigerung der Themenanzahl, um die man sich als Bürgermeister gleichzeitig sowie in schneller Taktung kümmern müsse. Und er bescheinigte dem promovierten Wirtschaftsingenieur und Patentanwalt Sebastian Clever, den er seit einigen Jahren als Stadtverordneten kennengelernt habe, nicht nur eine detaillierte Kenntnis der lokalen Themen, sondern auch „eine schnelle Auffassungsgabe“, um dieser Herausforderung gewachsen zu sein.
Sebastian Clever übernahm Begrüßung und Neujahrsansprache
Überdies verfüge der 44-Jährige, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern seit nunmehr 13 Jahren am Ort lebt, „über ein enormes Netzwerk in Zwingenberg“.
Die Podiumsdiskussion war Bestandteil eines kurzweiligen Programms, das musikalisch vom „Quartett“ des Gesangvereins „Sängerkranz“ unter der Leitung von Andreas Mayer mit dem „Hessenlied“ eröffnet und mit der Deutschen Nationalhymne beendet wurde. Auch zwischendurch unterhielt das stimmlich gut aufgelegte und aus Anja Wetzel, Karin Meinhardt, Andreas Mayer und Volker Jakobi bestehende Ensemble die Besucher mit musikalischen Beiträgen und erhielt dafür starken Beifall.
Sebastian Clever, der auch Parteivorsitzender der Zwingenberger CDU ist, hatte zu Beginn des Neujahrsempfangs den Part der Begrüßung und der Neujahrsansprache übernommen. Er hieß die Gäste mit einem Zitat des englischen Dichters William Shakespeare willkommen: „Lasst und das Jahr annehmen mit einem Lächeln und ohne Angst, denn es bringt uns neue Chancen und Möglichkeiten.“ Noch sei das Jahr jung „und wir haben es – zumindest ein Stück weit – in der Hand, aus diesem Jahr etwas Besonderes zu machen“, so Clever.
Reden über Aufbruchstimmung und Optimismus
Für ihn ganz persönlich stehe auf jeden Fall fest, dass 2025 ein ganz besonderes Jahr werde, spielte Clever auf die Bürgermeisterwahl am 23. Februar an, bei der er bekanntermaßen gegen Stefan Juchems antritt. Für seine bisherige Tätigkeit in der Patentanwaltskanzlei habe er sich bereits auf die Suche nach einem Nachfolger begeben, und das ganz unabhängig vom Ausgang der Wahl: „Daher bringt das Jahr 2025 für mich und meine Familie in jedem Fall eine große Veränderung: Ich werde mich beruflich neu orientieren dürfen.“ Sebastian Clever nutzte den Neujahrsempfang seiner Partei aber nicht nur, um für sich, sondern auch, um für die CDU und ihre Kandidaten zu werben, die bei der zeitgleich stattfindenden Bundestagswahl antreten. Und er forderte dazu auf, „unsere Lebensweise und unsere Demokratie gegen die Rechtsradikalen zu verteidigen“.
Auf der Rednerliste standen beim Neujahrsempfang der örtlichen Christdemokraten auch Landtagsabgeordnete Birgit Heitland, die in Zwingenberg lebt und hier auch Stadtverordnete ist, sowie Erste Stadträtin Karin Rettig als „Interims-Bürgermeisterin“. „Es hängt von dir selbst ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst“, ermutigte Frau Heitland mit einem Zitat des Industriellen Henry Ford dazu, den Herausforderungen des Jahres mit Aufbruchsstimmung zu begegnen. Und auch Frau Rettig wollte Optimismus verbreiten: Wenngleich das „Quartett“ des „Sängerkranzes“ zuvor auch das Lied „Der Bettelmann“ angestimmt habe, sei sie sicher, „dass es nur aufwärts gehen kann.“ Der stimmungsvolle Neujahrsempfang bildete auch den passenden Rahmen, um treue CDU-Mitglieder zu ehren. Vorsitzender Sebastian Clever und Birgit Heitland zeichneten Sigrid Wendel (15 Jahre), Annette Klüber-Meyer (20 Jahre), Michael Knecht (25 Jahre) sowie Peter Giesing (30 Jahre) aus.
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