SG Lorsch-Bensheim2

Sportkeglerinnen als Hessenmeister für Titel „Mannschaft des Jahres“ nominiert

Von 
Nina Schmelzing
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Zum erfolgreichen Team der Sportkeglerinnen gehören (stehend v.l.) Kerstin Gutgesell, Christel Enders, Yvonne Jährling, Christa Borger sowie (vorne) Petra Czajkowski und Monika Dreiss. © Zelinger

Lorsch. Monatelang hat Corona den Sportbetrieb lahmgelegt. Musste folglich auch die Wahl der Sportler des Jahres gestrichen werden? Nein, das musste nicht sein. In Lorsch hat man bekanntlich entschieden, herausragende Athleten so nicht noch zusätzlich durch Missachtung ihrer besonderen Leistungen zu „bestrafen“. Denn trotz Lockdown und der Absage zahlreicher Wettbewerbe, konnten doch zumindest einige Sportveranstaltungen stattfinden – und Lorscher haben dabei Titel geholt. Die Sportkeglerinnen gehören zum Beispiel dazu. Das Team SG Lorsch-Bensheim 2 ist Hessenmeister geworden. Nun sind die Keglerinnen für die Wahl zur Lorscher Mannschaft des Jahres nominiert.

Verkürzte Saison in der Hessenliga

Elf Frauen bilden das Team, das sich an die Spitze der Hessenliga gekämpft hat. Lea Hassenzahl, Christel Enders, Kerstin Gutgesell, Petra Czajkowski, Christa Borger, Leonie Kilian, Monika Ebert, Manuela Eberhard, Silke Walter, Yvonne Jährling und Susanne Dammeyer freuen sich über ihren Erfolg. Errungen wurde er in einer durch die Pandemie verkürzten Runde mit 16 statt 18 Spieltagen – weniger wert ist er dadurch nicht.

Die Saison musste im März 2020 abgebrochen werden. Den spannenden Kampf um den Sieg hatten die Lorscherinnen da aber mit der besten Holzzahl bereits klar für sich entscheiden können. Trainiert wird die Spielgemeinschaft Lorsch-Bensheim, die seit 2018 besteht, von Matthias Ebert.

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Einmal in der Woche treffen sich die Sportlerinnen zum Training in Lorsch. Die Anlage im Kegelcenter mit acht Bahnen wurde erst vor wenigen Monaten umfangreich modernisiert. Das Schmuckstück genügt auch internationalen Anforderungen. Die Lorscher Sportkegler mit den Nibelungen und der Kriemhild sind schließlich weithin bekannt und erfolgreich. Sie spielten in der höchsten Spielklasse, sind mit zweiten und dritten Mannschaften zudem in der Hessen- beziehungsweise Regionalliga vertreten und haben auch bereits allerhand internationale Erfahrung sammeln können. Bei der Lorscher Sportlerwahl sind Sportkegler deshalb häufig nominiert. Das aktuelle Team der Hessenliga aber ist nun erstmals für den Titel vorgeschlagen.

Spielerinnen wie Yvonne Jährling und Monika Dreiss haben auch schon Titel als Deutsche Meister geholt. Das ist aber bereits ein paar Jahre her, erinnern sie. Unter anderem im goldenen Buch der Stadt Lorsch haben sie ihren Erfolg verewigt.

Kriemhild-Vorsitzende Dreiss und Jährling, die auch Sportwartin ist, blicken auf eine lange Karriere zurück. In ihrem Sport ist Erfahrung hilfreich und nicht selten ausschlaggebend für den Sieg auf der Bahn. Eine sehr gute körperliche Kondition ist sowieso wichtig. Eine Stunde lang 120 Wurf am Stück abzuliefern, dürfte ansonsten kaum jemand schaffen.

2,8 Kilo – aber Kraft ist nicht alles

Die Kugel wiegt immerhin 2,8 Kilo. Mit dem beliebten Freizeitsport Kegeln ist das herausfordernde Sportkegeln auf Wettbewerbsniveau nicht vergleichbar. Ihre Fitness trainieren die Spielerinnen daher regelmäßig auch außerhalb des Kegelcenters, etwa mit Schwimmen oder Joggen.

Kraft aber ist längst nicht alles, so die Spielerinnen. Oft genug meinen Anfänger, sie könnten den Gegner „locker in den Sack stecken“, sagt Yvonne Jährling. Aber dann werden sie doch plötzlich nervös und die Routiniers, denen man nichts vormachen kann, ziehen an ihnen vorbei. „Sportkegeln ist Präzisionssport“, unterstreicht Jährling. Technik, Konzentration sowie Reife und Raffinesse sind wesentliche Faktoren, wenn’s um alle Neune geht.

Sie selbst hat einst in Heppenheim mit dem Kegeln begonnen. „Ich wollte sportlich weiterkommen“, erklärt Jährling ihren baldigen Wechsel nach Lorsch. Wer Talent und Freude am Sport habe, wolle schließlich nicht immer nur Bezirksmeisterschaften spielen, so die Athletin, die als Industriemechanikerin bei Sirona in Bensheim tätig ist.

Im Hessenmeister-Team sind die ältesten Mitglieder etwas über 60 Jahre, die jüngste Spielerin erst knapp 19 Jahre alt. Die Aktiven aber verstehen sich sehr gut, sportlich und zwischenmenschlich stimmt die Chemie. „Wir Älteren nehmen die Küken unter die Fuchtel“, flachst die 51 Jahre alte Jährling. Jüngere könnten schließlich von der Lebenserfahrung Älterer profitieren.

Wie die neue Runde läuft, kann wegen Corona noch keiner sagen. Wenn die Keglerinnen antreten dürfen, dann will die SG auf jeden Fall kämpfen, um den Titel zu verteidigen. Im Kalender steht zudem der NBC-Pokal, der im Oktober in Lorsch ausgerichtet werden soll. In dem internationalen Pokal-Wettbewerb spielen sie zwar nicht selbst mit, kümmern sich aber um die Organisation. Der Pokal sei wie die Champions League im Fußball.

Redaktion

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