Lorsch. Bürgermeister Christian Schönung ließ es sich nicht nehmen, die beiden U23-Weltmeisterinnen von Kriemhild Lorsch, Jennifer Sommer und Luisa Ebert, bei einer kleinen Feierstunde im Kegelcenter mit einer Urkunde der Stadt zu ehren. Bei der WM der Sportkeglerinnen in Elva (Estland) wurde Sommer Team-Weltmeisterin, Ebert schaffte gleich vier WM-Erfolge: Weltmeisterin Einzel, Team-Weltmeisterin, Vizeweltmeisterin Kombination, Vizeweltmeisterin Tandem.
Immer wieder starke Leistungen
Für die Lorscher Profis sei Kegeln ein Leistungssport mit Meisterschaften, Landes- und Bundeswettkämpfen, erinnerte Schönung. Vereine seien Pfeiler allen sportlichen Geschehens. Er sei stolz, dass die beiden jungen Damen für Lorsch in der Bundesliga kegelten, sie hätten seit längerer Zeit starke Leistungen gezeigt. Jennifer Sommer, Erzieherin, ist mit 22 Jahren schon eine der erfolgreichsten deutschen Sportkeglerinnen. Sie wechselte 2021 von Leimen nach Lorsch, wurde 2015 Deutsche Mannschaftsmeisterin U14 sowie auch 2017 und 2019. Den Einzel-Titel U14 sicherte sie sich 2014, U18 im Jahr 2018. Es folgten weitere Erfolge, bis jetzt zur WM in Estland.
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Mit 3650 Holz, Weltrekord, holte sie mit ihrer Mannschaft den WM-Titel. Im Team-Wettbewerb qualifizierten sich die Spielerinnen für die weiteren Wettbewerbe. Obwohl es erst ihr zweiter Einsatz im Nationalteam war, sorgte sie als Schlussspielerin mit 565 Holz für den Erfolg. In der Tandem-Prüfung überstand sie mit ihrer Partnerin Selina Fuhrmann die erste KO-Runde.
Luisa Ebert, 23 Jahre alt, Groß- und Außenhandelskauffrau, kegelt seit ihrem achten Lebensjahr. Geboren wurde sie in eine Kegler-Familie, in der die Mutter erfolgreich für die Kriemhild kegelte, Bruder Lars den U23-WM-Titel holte und der Vater Bundesliga-Trainer ist. Luisa Ebert kam 2020 von Plankstadt zur Kriemhild. In Plankstadt wurde sie Deutsche Meisterin U18. Deutsche Mannschaftsmeisterin ist sie in den Jahren 2016 bis 2019 geworden. In Lorsch wurde sie Mitglied im National-Kader, wurde für den U23-Kader der Nationalmannschaft nominiert, holte 2021 die Team-Silbermedaille bei der WM in Jugoslawien.
Ebert gewann drei Länderspiele für Deutschland und den KC Rapid Pokal. Schönung lobte die Sportkeglerin für den jetzt errungenen U23 Titel als Team-Weltmeisterin zu dem sie 629 Holz beisteuerte. Bei der Tandem-Konkurrenz erreichte sie mit Bianca Zimmermann im Finale Silber, nach einer Niederlage gegen Slowenien. Als viertbeste Spielerin der Team-WM erreichte sie in der Einzelmeisterschaft mit hervorragenden 642 Holz (persönliche Bestleistung 644) den WM-Tiitel.
In der Kombination erzielte Ebert 1272 Holz und wurde Vize-Weltmeisterin. Schönung hofft, dass Luisa Ebert, die jetzt die U23 verlassen muss, den Sprung in die Damen-Nationalmannschaft schafft. Sommer darf noch ein Jahr in der U23 kegeln. Bei einer Steigerung sei die erneute WM-Nominierung möglich.
Beide Keglerinnen hatten mit dem Lorscher Team den Klassenerhalt in der Bundesliga gesichert und starteten ab September wieder als „Kriemhild Lorsch“. Schönung wünschte ihnen viel Erfolg. Der Lorscher Vorsitzende Thomas Forell informierte, dass das WM-Team mit sechs Frauen antrat. Es mussten bei dem Einzel- und Mannschaftswettbewerb 120 Kugeln je zur Hälfte in die Vollen und auf Abräumen gespielt werden. 13 Mannschaften waren am Start, unter anderem aus Frankreich, Italien, Österreich und den Balkan-Ländern. Es werde auf einem Top-Niveau gespielt und die Leistung der beiden Lorscherinnen sei außergewöhnlich.
Um Erfolg zu haben, benötigten die Frauen nicht nur gute Laune, sondern auch eine gute Kondition. Eine Einzelentscheidung dauere eine Stunde, plus Aufwärmen zuvor. Beim Tandem-Durchgang müsse drei bis viermal am Tag angetreten werden. Um zu gewinnen sei nicht nur die Tagesform gefordert, sondern auch psychische Stärke. Jennifer Sommer, die erstmals zu einer WM flog, kegelt seit 2009 allgemein und seit einem Jahr als Sportkeglerin in Lorsch. Für Luisa Ebert war es die zweite WM-Teilnahme.
Beide Keglerinnen versicherten, dass ihnen die Woche in Estland gut gefiel, sie aber keine Gelegenheit hatten, das Land kennenzulernen. Bürgermeister Schönung ehrte sie mit Urkunden, Blumen und einem Handtuch, in das die WM-Erfolge eingestickt sind. Mit dreifachen „Gut Holz“ wurde die Ehrung bei Sekt und Häppchen beendet. ml
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