Lorsch. Ihre ersten sportlichen Erfahrungen hat Luisa Ebert im Turnen gesammelt, als Vierjährige begann sie. Schon im Grundschulalter wechselte sie allerdings zum Sportkegeln. In dieser Disziplin hat es die inzwischen 22-Jährige bereits sehr weit gebracht. Im vorigen Jahr holte sie mit ihrem Team der U23 die Silbermedaille bei der WM in Slowenien. Jetzt ist Luisa Ebert erstmals für die Wahl der Lorscher Sportlerin des Jahres nominiert.
In Kontakt mit dem Sportkegeln ist die Heidelbergerin im Grunde genommen von der Wiege auf. Denn sie ist in eine Kegler-Familie geboren worden. Ihre Mutter Monika Ebert spielte viele Jahre sehr erfolgreich für die Lorscher Kriemhild, die inzwischen als SG Lorsch/Bensheim firmiert und in der ersten Bundesliga aktiv ist. Sie war selbst mehrfach für die Wahl für die Lorscher Sportler des Jahres vorgeschlagen. Bruder Lars hat mit der U23 den Weltmeister-Titel geholt. Und Vater Matthias Ebert ist Bundesliga-Trainer. Er coacht fünf Herren- und zwei Damen-Teams, zu denen auch Monika und Luisa Ebert gehören.
Wahl läuft bis 20. März Für die Wahl der Sportler des Jah res ...
Um Bestleitung auf der Bahn zu bringen, müssen viele Faktoren stimmen. „Koordination ist ganz wichtig“, sind sich Vater und Tochter einig. In ihrem Sport habe sie durch ihren Trainer besonders bei allen technischen Fragen wie Anlauf, Abspiel und optimalen Armbewegungen viel gelernt, sagt Luisa Ebert. „Kegeln ist Kopfsache“, fügt die Athletin hinzu, die schon mehrere DM-Titel geholt hat. In diesem Bereich habe sie sich vor allem von ihrer Mutter einiges abschauen können.
Auch ihre Fitness dürfen die Sportkegler natürlich nicht vernachlässigen. Luisa Ebert, die beruflich in Mannheim als Groß- und Außenhandelskauffrau tätig ist, übt auch außerhalb der im Kegelcenter festgelegten Trainingszeiten: Kraft und Kondition etwa durch regelmäßige Besuche im Fitnessstudio.
Kugel wiegt 2,7 Kilogramm
Um mit der 2,7 Kilogramm schweren Kugel bei 120 Würfen in internationalen Wettbewerben vorne zu landen, müssen Können, Kraft und Konzentration ideal zusammenspielen. Immer alle Neune, schafft niemand. Mit ihrem Ergebnis von 579 Holz bewies Luisa Ebert bei ihrer ersten WM, dass ihr im Team eine tragende Rolle zukommt. Sie war mit dieser Leistung die drittbeste deutsche Spielerin. In der Einzelschnittliste aller Frauen, die Bundesliga spielen, belegt sie derzeit Platz 15.
Wegen der guten Chancen in Lorsch, anspruchsvolle und internationale Turniere spielen zu können, wechselte Luisa Ebert vor einem Jahr von Plankstadt zur Sportkeglervereinigung, die zum Deutschen Keglerbund Classic gehört und im international üblichen 120er Modus kegelt. Von der Lorscher „Top-Anlage“ in der Sachsenbuckelstraße, vor Kurzem umfassend modernisiert, schwärmt auch Matthias Ebert. Im Herbst richteten die Lorscher erstmals den wichtigen NBC-Pokal aus, 31 Mannschaften meldeten sich an.
Im goldenen Buch verewigt
Luisa Ebert, die sich nach ihrer Silbermedaille bereits mit einem Eintrag im goldenen Buch der Stadt Lorsch verewigen durfte, trainiert mit Freude und hofft, dass sie sich weiter verbessern kann. Als ihr sportliches Vorbild nennt sie auf Nachfrage Sina Beisser. Die Spielerin von Victoria Bamberg sei menschlich sehr liebenswert – und in ihrem Sport „gnadenlos“ gut.
Läuft es für Luisa Ebert sportlich auch in Zukunft so erfreulich weiter, dann könnte sie ebenfalls in die Nationalmannschaft wechseln und dann zusammen mit Beisser als Kollegin bei großen Turnieren antreten.
Für den kommenden Mai steht für die U23-Spielerin zunächst die Weltmeisterschaft in Estland im Terminkalender. Luisa Ebert hofft, dass der Wettbewerb stattfindet, sie dabei sein und dann ihr Können zeigen kann.
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