Jahreshauptversammlung

Pandemie erschwert Hilfe für Flüchtlinge in Lorsch

Von 
Christa Flasche
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Der Verein Ökumenische Flüchtlingshilfe Lorsch hatte sich im Paulusheim zur Jahreshauptversammlung getroffen. Unser Bild zeigt den neu gewählten Vorstand: (v.l.) Angela Volk, Sibylle Römer, Tamin Raufi, Vorsitzende Margot Müller, Wolfgang Ensinger, Ulrich Schiefer und Eberhard Kabisch. © Gutschalk

Lorsch. Der Verein Ökumenische Flüchtlingshilfe Lorsch hatte bei der Jahreshauptversammlung 2021 viel zu berichten. Die Vorsitzende Margot Müller dankte allen, die den Verein auch in schwierigen Zeiten unterstützten. Aktuell zählt der Verein 77 Mitglieder und einige sind seit Beginn an dabei. Besonders bedankte sich Müller ihrer bisherigen Stellvertreterin Aster Walter, die an der Jahreshauptversammlung nicht teilnehmen konnte und auch für eine weitere Arbeit im Vorstand nicht mehr zur Verfügung steht.

Die Vorsitzende beschrieb die durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen für die Arbeit der Flüchtlingshilfe als drastisch. Wichtige Präsenz sei oft nicht möglich gewesen. Auch das Thema Homeschooling habe sich teilweise als äußerst schwierig erwiesen, auch wegen fehlender technischer Möglichkeiten. Für die Schützlinge des Vereins sei dieser Umstand ein signifikanter Nachteil, berichtete Margot Müller.

Vorstandswahlen

Bei der Jahreshauptversammlung der Ökumenische Flüchtlingshilfe Lorsch standen Vorstandswahlen an.

Margot Müller wurde im Amt als Vorsitzende bestätigt.

Zur neuen Stellvertreterin wurde Tamim Raufi gewählt.

Kassenwart bleibt Eberhard Kabisch und auch Schriftführerin Angela Volkmacht weiter.

Die Beiräte sind Jana Höfer, Sibylle Römer, Ulrich Schiefer und Wolfgang Ensinger.

Als Kassenprüfer wurden Wolfgang Ensinger und Alexander Löffelholz gewählt. cf

Beim Thema Impfungen engagierte sich der Verein bei der Aufklärungsarbeit. Sehr schade fand man, dass es im März 2021 für die Flüchtlinge keine zeitnahen Impfungen gegeben habe. Impfungen seien erst viel später durchgeführt worden.

Präsent statt Helferessen

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Im Januar 2020 konnte sich der Helferkreis letztmals zu einer Präsenzversammlung treffen. Damals konnte auch noch ein Ausflug unter Coronabedingungen zum Heidelberger Zoo arrangiert werden. Dieser stieß auf sehr positive Resonanz. Das geplante Helferessen im November musste jedoch ausfallen. Als Ersatz gab es für die Ehrenamtlichen ein Präsent. Auch der Neubürgerempfang konnte zwei Mal in Folge nicht stattfinden. Eine positive Nachricht war: Das im Jahr 2018 beantragte und bewilligte Spielhaus für die Lagerfeldstraße ist nun da, so Müller.

Im August 2021 konnte man wieder mehr unternehmen, unter anderem Ausflüge zur Kunsthalle und – vom Geopark gesponsert – zur Grube Messel. Zudem gab es einen gut besuchten Flohmarkt für Kindersachen.

Der Unterricht für die Flüchtlinge gestaltete sich unter Pandemiebedingungen als sehr schwierig und es gab bei dem Angebot auch Ausfälle, berichtete Margot Müller. Manche Kurseinheiten fanden sogar auf dem Außengelände statt, um sie überhaupt abhalten zu können.

Gefragte Hilfeleistungen waren unter anderem Arztbegleitungen. Immer wieder habe man feststellen müssen, dass es unter den Flüchtlingen zahlreiche traumatisierte Menschen gibt, die dringende und fachkundige Hilfe benötigen.

Wichtige Patenschaften

Wichtig, so Müller, seien die Patenschaften, die Lorscher für die Geflüchteten übernehmen. Das trage ganz maßgeblich zur Verständigung bei, stellten alle im Verein heraus. Sehr gut angenommen worden sei 2020 die Fahrradwerkstatt, informierte Müller. Zaghaft taste man sich nun an Termine in der Zukunft, sagte sie. In der Planung ist ein Nähprojekt, ähnlich eines Workshops, in der Wingertsbergschule. Außerdem soll es im November 2021 einen IT-Kurs geben sowie einen Ausflug zum Senckenberg-Museum nach Frankfurt. Am 24. November findet nach aktuellem Stand das diesjährige Helferfest statt.

Für ihr Engagement erhielt Müller viel Lob. Nachfolgend berichtete Rechner Eberhard Kabisch über die Vereinsfinanzen im Jahr 2020. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in der Pandemie ging der Verein mit einem kleinen Plus aus dem vergangenen Jahr. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Erster Stadtrat Alexander Löffelholz bedankte sich für das „außerordentliche Engagements des Vereins“. Er wies bei dieser Gelegenheit erneut darauf hin, dass auch weiterhin Wohnungen für Geflüchtete gesucht werden. Vermieter können ihren Wohnraum an die Stadt vermieten und würden dadurch kein Risiko tragen, betonte er.

Insgesamt, so war sowohl von der Ökumenischen Flüchtlingshilfe wie auch von Alexander Löffelholz zu hören, gibt es ein harmonisches Miteinander zwischen Geflüchteten und den Bürgern der Stadt. Das sei keineswegs an der Tagesordnung und verdiene entsprechenden Respekt, hieß es von beiden Seiten.

Gesucht werden aber weitere Helfer und Unterstützern, die sich für ein Engagement entweder mit dem Verein oder mit der Stadt in Verbindung setzen können..

Freie Autorin

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