Lorsch. Lange hat Lorsch seinen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gefeiert. Wegen Corona wurde im vorigen Jahr aber ein anderer, weiträumigerer Standort gesucht – und auf der Klosterwiese gefunden. Die Alternative erwies sich dann als alles andere als eine Verlegenheitslösung. Denn der Markt, der in Lorsch traditionell unter dem Motto „Blaues Weihnachtswunder“ läuft, kam an der neuen Stelle hervorragend an. So gute Noten gab es jedenfalls, dass jetzt dort eine Neuauflage folgt, und zwar am ersten Adventswochenende.
Vom 25. bis 27. November werden auf dem Karolingerplatz am Fuße des Klosters erneut Weihnachtsbuden aufgebaut und es gibt wieder ein stimmungsvolles Programm mit viel Live-Musik sowie der beliebten Tanzdarbietung zur Eröffnung.
Ja, nicht alle Besucher zeigten sich vom Ortswechsel und einem Weihnachtsmarkt auf dem ehemaligen Festplatz restlos begeistert, räumen die Organisatoren vom städtischen Kulturbüro um Jana Lenhart und Kim Brunner auf Nachfrage ein. Infrastrukturell sei es eine größere Herausforderung. Das Areal ist zum Beispiel im Gegensatz zur Stadtmitte nicht durchgehend befestigt, man kann sich also bei schlechtem Wetter leicht schmutzige Schuhe holen.
Großer Vorteil: mehr Platz
Ein enormer Vorteil aber ist die Großzügigkeit des Geländes. Weil Abstandhalten dort grundsätzlich leichter möglich ist als im Zentrum, erhielt der Standort in der Corona-Krise schließlich den Zuschlag. Auch wenn diesmal keine vergleichbaren pandemischen Hygieneregeln beachtet werden müssen, kann der Platz am Kloster aber beim Thema Sicherheit punkten. Falls es etwa zu einer Massenpanik in einem Gedränge kommen sollte, erinnert Bürgermeister Christian Schönung an sich zuletzt ereignende Katastrophen in Asien, sei die Klosterwiese gegenüber dem Zentrum ebenfalls der deutlich risikoärmere Ort. Dass ein Parkplatz direkt nebenan liegt, wissen alle diejenigen zu schätzen, die auf das Auto angewiesen sind.
Unabhängig vom Thema Sicherheit schwärmten die meisten Besucher des Lorscher Weihnachtsmarkts aber von der wunderschönen Atmosphäre unter den beleuchteten Bäumen und einer blau angestrahlten Klostermauer. Eine Welterbestätte als direkt ins Geschehen einbezogene Kulisse kann kein anderer Markt der Region bieten.
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„Eine tolle Location“, betonte Schönung jetzt auch bei der Vorstellung des Programms für das Ende kommender Woche beginnende neue „Blaue Weihnachtswunder“. Dass der Lorscher Weihnachtsmarkt zu den hochwertigen Veranstaltungen zählt und auch in diesem Jahr viele Besucher anziehen wird, habe man auch der Unterstützung durch die Stadtverordnetenversammlung sowie mehreren Sponsoren zu verdanken. Die Sparkasse, die Riedgruppe Ost sowie die GGEW gehören dazu, namentlich bedankte er sich bei Andrea Jäger, Christian Pobloth und Dominik Rudolf. Mit Sponsorengeldern zusätzlich zu den städtischen Mitteln gelinge es, „die Qualität, die wir gewohnt sind“ beizubehalten, so Schönung.
Die Zahl der gemeldeten Stände – darunter 17 blaue Buden – ist auf 57 gewachsen, im Vorjahr waren es 46. Besonders erfreut sind die Organisatoren über die Mitwirkung von sieben Vereinen. Die „Schneeköniginnen“ werden am Sonntag von 16.30 bis 20 Uhr über dem „Weihnachtswunder“ schweben.
Die jüngsten Gäste können sich auf ein Vorlese-Märchenzelt freuen. Auch das Ponyreiten – im Vorjahr wegen der Pandemie gestrichen – wird wieder stattfinden: am Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr. Zudem dreht sich ein Kinderkarussell, am Samstag öffnet die Bastelstube.
Auch Benefizaktionen gehören dazu. Vom Verkauf der neuen Weihnachtsengel geht ein Erlös an die Bensheimer Tafel, vom Buchverkauf „100 Lorscher Profile“ auch. Weil Energie gespart werden soll, wird die Weihnachtsbeleuchtung früher, um 23 Uhr abgeschaltet. Die Lichterketten werden ohnehin mit LED gespeist.
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