Hauptversammlung

Lorscher Frauen Union mit neuer Chefin und neuer Ehrenvorsitzenden

Von 
Nina Schmelzing
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Der neue FU-Vorstand um die neue Chefin Kerstin Grabelus (vorne, 2.v.l.), die neue Stellvertreterin Silvia Wenzel (l.) und die bisherige Vorsitzende und neue Ehrenvorsitzende Hannelore Glab (3.v.l., sitzend). © Lotz

Lorsch. Die Lorscher Frauen Union hat ein neues Vorstandsteam. Geführt wird die FU jetzt von Kerstin Grabelus, neue Stellvertreterin ist Silvia Wenzel. Die beiden Frauen wurden bei der Hauptversammlung am Dienstagabend beinahe einhellig – es gab jeweils eine Nein-Stimme bei den geheimen Wahlen – an die Spitze gewählt.

Die bisherige Vorsitzende Hannelore Glab kandidierte nicht mehr für das Amt. 14 Jahre lang führte sie die Lorscher Frauen Union. Von der Versammlung gab es für Glab viel Beifall für ihre langjährige Arbeit. Einstimmig folgte die Versammlung anschließend dem Vorschlag des Vorstands, sie zur Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Langjährige FU-Ehrenvorsitzende ist bereits Helga Rhein.

Acht Beisitzerinnen

Unter der Wahlleitung von CDU-Stadtverbandsvorsitzendem Alexander Löffelholz wurde Ingrid Neundörfer, bekannt auch durch ihre Arbeit im Kreisseniorenbeirat, im Amt der Schriftführerin bestätigt. Kräftig bleibt auch die Unterstützung durch die Beisitzerinnen. Acht Frauen engagieren sich dort für die Anliegen der FU. Gewählt wurden Gisela Walter, Maria Schmitt, Simone Nakaten, Gerlinde Klose, Isabel Kilthau, Christa Holz, Annegret Karsch-Keller und Luisa Froitzheim.

Längst nicht in jedem CDU-Verband gebe es eine Frauen Union – auf eine noch dazu so aktive Gruppe wie in Lorsch „können wir stolz sein“, hob Löffelholz hervor. Auch die Mischung im Team aus erfahrenen und neuen Aktiven lobte er als ideal. Luisa Froitzheim etwa gehört mit gerade erst 26 Jahren zu den engagierten Nachwuchskräften, die Verantwortung übernehmen.

Mehr Lorscherinnen als Lorscher

Frauen sind in Lorsch in der Mehrheit. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung in Lorsch ist größer als der der Männer. Auch bei den Lorscher Christdemokraten sind Frauen in der Mehrheit. Das stellten sowohl Alexander Löffelholz, kraft Amtes Mitglied des FU-Vorstands, als auch Bürgermeister Christian Schönung in ihren Ansprachen mit Blick auf die Statistiken fest.

Ist eine eigene Frauengruppe aber noch zeitgemäß? Diese Frage warf Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul, kraft Amtes gleichfalls FU-Vorstandsmitglied, in ihrer Rede auf – und zeigte sich überzeugt davon, dass die FU wichtig bleibt. Sie erinnerte an viele Errungenschaften, die von jungen Frauen heute als selbstverständlich gegeben angesehen werden – aber es noch nicht sehr lange sind: das Frauenwahlrecht, das Recht, ohne Einwilligung des Ehemannes arbeiten zu können, das noch keine 70 Jahre besteht, oder den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Vieles sei noch zu verbessern. Von echter Gleichberechtigung „sind wir noch weit entfernt“, meinte Ludwig-Paul.

Die neue FU-Spitze

Die neue FU-Vorsitzende Kerstin Grabelus ist 60 Jahre alt, Maschinenbauingenieurin und Personalkauffrau.

Mit der Arbeit der Frauen Union ist sie bereits vertraut, weil sie zuvor der Riege der Beisitzerinnen angehörte.

Ehrenamtlich hat sich Grabelus unter anderem im Mütter- und Familienzentrum „Mütze“ eingebracht. Bekannt ist sie vielen Lorschern auch durch ihr Engagement für die Theaterspielgemeinschaft oder den Gospelchor.

Auch in der Lorscher CDU und im Kreisverband der Frauen Union als Beisitzerin hat Grabelus bereits Verantwortung übernommen.

Auch Silvia Wenzel, neue zweite Vorsitzende der Frauen Union und beruflich beim Kreis Bergstraße beschäftigt, war zuvor bereits als Beisitzerin für die FU aktiv. sch

Hannelore Glab blickte in ihrem Rechenschaftsbericht auf Veranstaltungen der FU zurück. An Führungen etwa im Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost sowie im Klostergelände erinnerte sie, an den gemeinsamen Besuch eines Frauenfilms im Kino, an Frauenfrühstücks-Termine mit über 60 Teilnehmern. Manches Vorhaben musste wegen Corona entfallen. Die Fahrt nach Wiesbaden in den Landtag soll aber schon im Dezember nachgeholt werden.

Die Lorscher Frauen Union setze viele interessante frauenpolitische Themen, ergänzte Löffelholz. Nur wenige andere Gruppierungen hätten etwa gemeinsam ein Frauengefängnis besucht. Auch andere soziale Themen hätten der bisherigen FU-Vorsitzenden Glab immer am Herzen gelegen, die auch in der Caritas engagiert ist und zum Beispiel Besuche in auswärtigen Seniorenheimen organisierte, in denen Lorscher untergebracht sind.

FU unterstützt Schönung

Glab habe sich auch hilfreich eingesetzt, um ihr die Nachfolge leicht zu machen, lobte die neue Vorsitzende Kerstin Grabelus und dankte ihrer Vorgängerin dafür. Grabelus war zuvor bereits als Beisitzerin aktiv. Sie kündigte außerdem unter dem Beifall der Zuhörer an, dass die FU den Lorscher Verwaltungschef Christian Schönung im jetzt anstehenden Bürgermeisterwahlkampf unterstützen werde.

Schönung bedankte sich bei den Frauen und gab einen kurzen Abriss über einige aktuelle kommunalpolitische Themen wie den Startschuss für das geplante Ärztehaus und den bald erforderlichen Bau eines weiteren Kindergartens. Auch ein Förderprogramm für E-Fahrräder wolle Lorsch auflegen. Manche Familie bewege das vielleicht dazu, auf ein Zweitauto zu verzichten.

Die Amtszeit der FU-Vorsitzenden beträgt zwei Jahre. In zwei Jahren, 2024, steht auch das Jubiläum der Frauen Union an. Die Lorscher Gruppe wird dann 50 Jahre lang bestehen.

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