CDU

Lorscher CDU informiert Mitglieder über Bauprojekte vom Ärztehaus bis zur Sporthalle

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Nina Schmelzing
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Bei der Mitgliederversammlung informierte die CDU über den Sachstand zu geplanten Millionenprojekten wie etwa der Sporthalle und kündigte Aktivitäten wie die Sommertour und das Sommerfest an. Fraktionschef Ferdinand Koob (am Rednerpult) berichtete über die Arbeit in den Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung. © Neu

Lorsch. Das erhoffte Ärztehaus auf dem früheren Feuerwehrgelände, die grundsanierte Bismarckstraße oder das geplante neue Wohngebiet Lagerfeld-West – über diese und mehrere weitere Themen, die Lorscher aktuell interessieren, informierte die CDU bei ihrer Mitgliederversammlung. Stadtverbandsvorsteher Alexander Löffelholz blickte kurz voraus auf die Landtagswahl 2023, Fraktionschef Ferdinand Koob und seine Mitstreiter Isabel Kilthau, Annick Breitenbach und Jürgen Sonnabend erinnerten an die Arbeit der Christdemokraten in den Fachausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung.

Bürgermeister Christian Schönung berichtete über die geplante ICE- und Güterzugstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, die durch die Region führen wird. Zudem wurden die Delegierten des CDU-Stadtverbands für die Delegiertenkonferenz zur Landtagswahl bestimmt und es gab einen Ausblick auf kommende Termine. Erneut haben die Christdemokraten etwa eine Sommertour zusammengestellt, die in Kürze beginnen soll. Am 2. September wird dann gemeinsam das Sommerfest gefeiert. Ein Seniorennachmittag, ein Adventskaffee und Veranstaltungen rund ums Thema Gesundheit sind gleichfalls geplant.

Partnerschaft, keine Koalition

15 stimmberechtigte Delegierte

Die Delegiertenliste für die Nominierung der Wahlkreisbewerber und die Aufstellung der Landesliste zur im Herbst 2023 stattfinden Landtagswahl war ebenfalls Thema bei der CDU-Mitgliederversammlung. Der Liste mit insgesamt 31 Bewerbern aus Lorsch, angeführt von Christiane Ludwig-Paul, wurde zugestimmt. Insgesamt kann die Lorscher CDU 15 stimmberechtigte Delegierte zum Kreisparteitag am 5. Oktober entsenden.

Die entsprechenden Listenplätze nach Ludwig-Paul belegen, der Reihenfolge nach, die Lorscher Alexander Löffelholz, Ferdinand Koob, Klaus Schwab, Christian Schönung, Thomas Metz, Olaf Jünge, Hannelore Glab, Heinrich Ludwig, Jürgen Sonnabend, Kerstin Grabelus, Jonathan Heim, Anna Liebler, Frank Rüd und Julius Gallei.

Die weiteren Kandidaten ab Listenplatz 16, den Nils Rüd hält, stehen als Stellvertreter bereit, falls ein Delegierter ausfallen sollte.

Der Stadtverband wünsche sich, dass Alexander Bauer der Ansprechpartner für den Wahlkreis 54 bleibe, erklärte Löffelholz. Der Landtagsabgeordnete habe viel für Lorsch bewirkt. Ersatzkandidatin solle Christiane Ludwig-Paul bleiben. sch

Man habe ein sehr gutes Ergebnis bei der Kommunalwahl erreicht, erinnerte Ferdinand Koob an die 40,2 Prozent der Stimmen für seine Partei. Man habe zwar nicht die Mehrheit erzielt, sei aber erneut stärkste Kraft. In der kommunalpolitischen Arbeit habe man mit den Grünen einen „strategischen Partner“ gefunden. Es handle sich allerdings keinesfalls um eine Koalition, wie andere gerne behaupteten, stellte er klar. Mit den Grünen funktioniere die Zusammenarbeit meist „reibungslos“, lobte er. Koob erinnerte daran, dass in Lorsch Millionenprojekte zu stemmen sind.

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Die Bürgerbefragung zu Sicherheit und Angsträumen habe im Ergebnis gezeigt, dass sich Lorscher grundsätzlich sehr sicher fühlen in ihrer Stadt. „Wir haben viel richtig gemacht.“ Bei den subjektiv empfundenen Angsträumen, wie etwa dem Bahnhof, sei man im Austausch mit der Stadt. Koob wies auch auf die Sicherheitskonferenz heute (18 Uhr, Paul-Schnitzer-Saal) hin und die Anregung für einen Freiwilligen Polizeidienst.

Jürgen Sonnabend berichtete aus dem Bauausschuss über den gerade gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Lagerfeld-West. Auf dem Gelände könnten auf vier Hektar Fläche 200 Wohneinheiten entstehen. Mehrfamilienhäuser in Geschosswohnungsbau sind vorgesehen. Gut sei, dass zugleich auch an eine Kita gedacht werde.

Nach der erfolgten Grundsanierung der Bismarckstraße ist als nächstes die Friedrich-Ebert-Straße an der Reihe, erinnerte Sonnabend. Anschließend soll ein Abschnitt in der Siegfriedstraße-Nord in Angriff genommen werden. Ein enorm wichtiges Bauprojekt mit Gesamtkosten von mehr als sieben Millionen Euro war in der Lagerhausstraße das Pumpwerk, das in mehreren Bauabschnitten realisiert wurde und Lorsch nun Schutz auch bei Starkregen bietet.

Isabel Kilthau berichtete von der Arbeit aus dem Kultur- und Sozialausschuss. In Lorsch genieße Kultur einen großen Stellenwert. Corona habe wie eine kulturelle Eiszeit gewirkt, Lorsch habe aber trotzdem vielfach Akzente gesetzt. Kilthau hob etwa den Weihnachtsmarkt hervor. Während ringsum Märkte abgesagt wurden, habe Lorsch den Weihnachtsmarkt erstmals verlegt auf die Klosterwiese. Der Standort sei ebenso wie die Weihnachtsbaumallee sehr gut angekommen. Das habe auch für das Johannisfest mit neuer Konzeption gegolten. Nun wolle man auch zur Kerwe mit Maßnahmen die Kundenfrequenz steigern, so Kilthau über eine CDU-Initiative, eingebracht gemeinsam mit den Grünen. Annick Breitenbach referierte aus dem Finanzausschuss unter anderem über das Programm „Lebendige Zentren“ mit Förderungen in Höhe von 1,8 Millionen Euro, die Umgestaltung des Giebauer Hauses und das geplante neue Gemeindezentrum am Wingertsberg.

Über ein weniger erfreuliches Thema sprach Bürgermeister Christian Schönung: die geplante ICE- und Güterzugstrecke. Er erinnerte an oft zähe Gespräche mit den Vertretern der Bahn, den aufwändigen Schriftverkehr mit juristischer Fachberatung und die Tatsache, dass noch nicht im Detail festgelegt ist, wo die Strecke genau verlaufen soll. Den lange geforderten Projektbeirat habe man sich zwar erkämpft, mit den Abläufen bei den Treffen aber sei man nicht zufrieden. Verbesserungen wurden angemahnt.

Tunnel für die Spargelfelder

Vor wenigen Tagen ging ein Schreiben aus Lorsch ans Eisenbahnbundesamt. Der Bürgermeister fordert darin, endlich auch die Wechselwirkungen zu berücksichtigen, die sich durch mehrere große Bauvorhaben für die Region ergeben: außer durch die Bahntrasse etwa durch die Erweiterung der A 67. Dass Spargelfelder untertunnelt werden sollen, für die 20 000 Lorscher und Einhäuser aber offenbar weniger von dieser Schutzmaßnahme vorgesehen ist, „gefällt uns nicht“, machte Schönung auf den geforderten bergmännischen Tunnel aufmerksam.

Zum geplanten Ärztehaus sagte Schönung, dieses sei in öffentlichen Veranstaltungen elf Mal Thema gewesen, man könne also nicht von einem überraschenden Bauprojekt sprechen. Vielerorts gebe es den Wunsch, Ärzte anzusiedeln. Die Stadt stelle keine Mediziner ein, wolle aber gute Rahmenbedingungen schaffen. Hausarztpraxen wie früher gewohnt, gebe es andernorts auch kaum mehr. „Wir werden umdenken müssen“, unterstrich Löffelholz. In Lorsch finde man aber Ärzte, die noch Patienten aufnähmen, hieß es bei der CDU-Versammlung.

Der Sporthallenbau im Ehlried wird statt rund fünf Millionen nach neuer Berechnung über acht Millionen Euro verschlingen, auch daran erinnerte Schönung. Die Mehrkosten, rund 100 000 Euro im Jahr, werde man schultern. Bis Dezember soll neu ausgeschrieben sein, als Bauzeit rechnet man mit etwa 16 Monaten.

Redaktion

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