Lorsch. Die Seniorinnen der Lorscher Sportkeglervereinigung (SKV) spielen erfolgsorientiert. 2024 erkämpften sie den zweiten Platz bei der Hessenmeisterschaft und einen fünften Rang bei den Deutschen Meisterschaften. Wegen dieser vorderen Platzierungen hat die Sportkommission der Stadt Lorsch die Sportkeglerinnen nominiert als Kandidaten für den Titel „Team des Jahres“. Es ist nicht zum ersten Mal, dass die Athletinnen für die begehrte Auszeichnung vorgeschlagen werden. „Man darf gespannt sein, was in 2025 bei den Deutschen Meisterschaften möglich ist“, heißt es aus dem Team.
In diesem Jahr gewannen die Frauen den Titel bei den Hessischen Vereinsmeisterschaften 2025. Der erneute Einzug ins Hessische Finale war ein weiterer Erfolg in der an Titeln und herausragenden Platzierungen nicht eben armen Geschichte des Vereins. Die SKV hat Deutsche Meister und Weltmeister in ihren Reihen, die Männer der „Nibelungen“ und die Frauen der „Kriemhild“ spielten viele Jahre erste Bundesliga, derzeit sind sie in der zweiten Liga aktiv.
Keglerinnen holten den Hessenmeister-Titel für Lorsch
Wenn die Sportkommission und der Magistrat der Stadt Lorsch die Kandidaten für die „Sportler des Jahres“ nominieren, zählen daher regelmäßig auch Sportkegler dazu. Diesmal wetteifert das Team der Seniorinnen ab 50 bei der noch bis zum 16. April laufenden Wahl um die Gunst des Publikums beim Titel „Team des Jahres“. Abstimmen kann jeder Leser unter bergstraesser-anzeiger.de/sportlerwahl oder mit dem in der Tageszeitung abgedruckten Coupon.
Über das „Gold“ im Hessenentscheid 2025 freut sich Mannschaftsführerin Ute Hintze, so ist die 4er- Mannschaft erneut qualifiziert für die Deutschen Meisterschaften, die im nahen Hemsbach vom 31. Mai bis zum 1. Juni stattfinden. Die Lorscherinnen hatten im Hessen-Finale eine gute Leistung gezeigt: Sabine Jochem 541, Christel Enders 573, Ute Hintze 565 und Tanja Hassenzahl 573. Mit insgesamt 2252 Kegel – gespielt wurden 120 Wurf – konnten die Lorscherinnen mit 21 Kegel Vorsprung vor Rossdorf den Hessenmeister Titel nach Lorsch holen.
Lorscher Kegel-Anlage sei "die schönste"
Lorsch ist mit acht Bahnen eine der größten Anlagen in Südhessen und erst vor wenigen Jahren umfassend modernisiert worden. Dass die Anlage ein Schmuckstück ist, sieht auch ein Laie auf den ersten Blick. Keine Spur von Kegelbahn-Charme aus dem vorigen Jahrhundert, als auf Asphaltbahnen gespielt wurde, ist zu finden. Das Lorscher Kegelcenter ist so gut ausgestattet, dass dort nationale und auch große internationale Wettbewerbe ausgetragen werden können. 2025 finden die Hessenmeisterschaften der Jugend am 26. und 27. April hier statt. Der DKBC Pokal Final 4 ist für den 24. und 25. Mai gesetzt, der HKBV Classic Club Pokal am 7. und 8. Juni und der DKBC U18 Ländervergleich am 18. und 19. Oktober. „In 2027 wird erneut der NBC-Pokal in Lorsch ausgetragen“, freut sich Hintze. Das ist eine Art Champions League, 30 internationale Teams werden erwartet.
Die Lorscher Anlage sei „die schönste“ und werde sehr gut gepflegt, meint Hintze, die in ihren 43 Jahren als Sportkeglerin schon viele Spielstätten gesehen hat. Auch Umkleiden und Sanitärbereiche anderswo seien nicht immer eine Freude. „Zu uns kommt jeder gern“, weiß sie und berichtet von Bahnrekorden und persönlichen Bestleistungen – über die sich aber auch Spieler gegnerischer Teams in Lorsch bereits freuen konnten. Auch bei Jugend- und Ländervergleichen ist Lorsch eine gefragte Adresse.
Viele Jahre in der ersten Liga aktiv
Bis 2023 spielten die „Kriemhild“ 18 Jahre lang erste Bundesliga, derzeit sind die Frauen die zweite Saison in der zweiten Bundesliga. Auch in der zweiten Liga sind die Fahrten zu Auswärtsspielen mitunter weit. 350 Kilometer für eine einfache Strecke sind nicht selten. „Da kommt einiges zusammen“, so die Athletin über die Hin- und Rückreisen. Die Anforderungen an das Wettkampfspiel um die neun Kegel und die 2,6 Kilo schwere Kugel würden oft unterschätzt, weiß Hintze.
Das liegt vor allem an den Erfahrungen, die viele Menschen mit Hobbykegeln haben. Dabei macht man ein bis zwei Wurf und dann setzt man sich wieder hin. Von Sportkeglern werden hingegen 120 Wurf (4 mal 12 Minuten) plus fünfminütiger Einspielzeit gefordert. Präzision, Ausdauer, Konzentration und Koordination sind unverzichtbar.
Das wöchentliche Training donnerstags unter Leitung von Matthias Ebert ist daher nur ein Teil des regelmäßigen Bewegungsprogramms. Die meisten Seniorinnen des nominierten Teams – das sind Silke Walter, Monika Ebert, Christa Borger, Petra Czajkowski, Christel Enders, Sabine Jochem, Tanja Hassenzahl und Ute Hintze – betreiben noch weiteren Sport, um fit und belastbar zu bleiben. Die Altersspanne der Senioren Mannschaft ist mit 50 bis 74 Jahre relativ groß – ab 50 Jahren zählt man im Sportkegeln zu den Senioren. Teamgeist und Technik stimmen – jetzt ist erneut eine gute Platzierung bei den DM das Ziel.
Der Teamgeist, alles andere als unwichtig bei einem Mannschaftssport, stimmt bei den Sportkeglerinnen. Wer gewinnen will, legt nicht nur einen erstklassigen Anlauf hin und trifft mit geübter Technik sowohl in die Vollen als auch ins Abräumen: Spitzen-Spiele werden im Kopf entschieden, unterstreichen Sportkegler. Die Rückkehr in die erste Liga ist für die „Kriemhild“ noch möglich. Die Seniorinnen wissen genau, was sie jetzt wollen. „Wir wollen eine Medaille bei den DM“, sagt Hintze: „Das ist unser Ziel.“
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