Lorsch. Für die Sportlerwahl der Stadt Lorsch haben Magistrat und Sportkommission nicht nur Athleten nominiert, die in klassischen Sportvereinen aktiv sind. Auch die Lorscher Jugendfeuerwehr gehört zum Beispiel zu den Kandidaten, die von ihnen ausgewählt wurden. Das erfolgreiche Team darf nun auch auf den besonderen Titel als „Team des Jahres“ hoffen. Entschieden wird darüber in einer Publikumswahl, an der sich jeder Leser beteiligen kann. Den Titel gewinnt, wer die meisten Stimmen erhält.
Die Jugendfeuerwehr hat im vorigen Jahr den zweiten Platz bei der Hessischen Landesmeisterschaft geholt. Der Wettbewerb fand im September in Alsfeld statt. Dass die Lorscher Vizemeister wurden, hat die insgesamt neun Jugendlichen und ihre Trainer natürlich sehr gefreut. Eine außerordentliche Überraschung indes ist ein zweiter Platz für das Team nicht. Denn die Lorscher Jugendfeuerwehr war schon immer wettbewerbsstark.
Fünf Mal ist das Team in der Vergangenheit auch schon Hessenmeister geworden, erinnert Robin Gröger. Der Lorscher, der Vorsitzender im Feuerwehrverein ist, hat die Mannschaft gemeinsam mit Niklas Bergsträßer trainiert. Mit den Aufgaben der Feuerwehr kennt sich Gröger aus eigener Erfahrung bestens aus, er hat außerdem langjährig als Jugendwart Verantwortung übernommen.
Gut vorbereitetes Team
Sieben Jungs und zwei Mädchen gehören zum Team. Die Vizemeisterschaft erkämpften Jonas Kern, Khouloud Moufid, Theo Kindinger, Tristan Piratheepan, Paul Gangnus, Max Ludwig, Lena Szymaszek, Moris Dürrwang und Carlo Friedrich bilden die Erfolgstruppe. In Alsfeld präsentierten sie sich als gut vorbereitetes und eingespieltes Team.
Zwischen zehn und 17 Jahren alt sind die Mitglieder der Gruppe, die unterschiedliche Schulen besuchen. Goethe-Gymnasium und Geschwister-Scholl-Schule sind vertreten, die meisten der Jugendfeuerwehrleute aber besuchen die Lorscher Werner-von-Siemens-Schule. Allein aus der zehnten Realschulklasse 10Rc stammen vier Mitwirkende. Mancher spielt nebenbei noch Fußball, mancher trainiert Leichtathletik – die Feuerwehr schweißt sie auf jeden Fall zusammen.
Ehrgeiz und Siegeswille treibe sie zu guten Leistungen an, berichten die Jugendlichen auf Nachfrage beim Training, das sie am vergangenen Mittwoch im Stadion der Olympia absolvierten. „Es macht Bock“, versichert einer der Jungs, der gerade auf der Laufstrecke Tempo macht. Sei seien eine „coole Truppe“. Im Wettkampf muss mit Helm auf dem Kopf, in Feuerwehrmontur samt Handschuhen teilgenommen werden. Nur die Arbeitsschuhe dürfen gegen Turnschuhe ausgetauscht werden.
Schnell und sicher sind die Lorscher in der Beherrschung der vorgegebenen Aufgaben. Im zwei Teile umfassenden Landesentscheid haben die Lorscher zeigen können, dass sie mit allen Handgriffen der Feuerwehrtechnik vertraut sind. Zuerst wird ein Löschangriff simuliert, berichtet Gröger. Dabei waren unter anderem drei Strahlrohre aufzubauen und es mussten verschiedene Knoten gebunden werden: ein Zimmermannsstich – eine zusammenziehbare Schlinge mit dem Leinenende beispielsweise – und ein sogenannter Mastwurf, ein wichtiger Befestigungsknoten.
Dabei dürfen in vorgegebener Zeit keine Fehler passieren, sonst kassiert man einen Punktabzug. Auch eine Wasserentnahme aus offenem Gewässer kann dazugehören. Im zweiten Teil geht‘s zum Staffellauf. Sechs Stationen sind zu absolvieren, die Mitglieder des Teams übernehmen unterschiedliche Aufgaben. Ordentlich ist in Rekordzeit ein Schlauch aufzurollen, ein Strahlrohr anzukuppeln, ein Werfer muss Treffsicherheit beweisen.
Die Lorscher haben gute Trainingsbedingungen. Im Lorscher Stadion ist sogar eine kleine rote Plakette als feste Markierung für die Feuerwehr an der Laufbahn eingelassen. 392 Meter lautet der Hinweis, der in nur wenigen anderen Sportstätten eigens für die Brandschützer angebracht ist. Die erfolgreiche Feuerwehr ist schließlich ein Aushängeschild auch für die Stadt Lorsch, weiß Gröger.
Im August Wettkampf in Lorsch
In diesem Jahr will sich die Jugendfeuerwehr ebenfalls wieder weit vorne platzieren – und hat dafür noch einen besonderen Ansporn. Der Landesentscheid und die Hessische Feuerwehrleistungsübung werden nämlich Ende August (31.) in Lorsch ausgetragen.
Im Stadion der Olympia hoffe man dann, auch den Heimvorteil nutzen zu können, sagt Robin Gröger. Ab Mai will er das Training für sein Team entsprechend verstärken. Dabei sein und gewinnen, hat sich das junge Lorscher Team als Ziel gesetzt.
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