Fahrt zu Freunden

Feuerwehr schaute sich in der Schweiz um

Lorscher Delegation erfuhr in Wil, wie Berufsfeuerwehrleute die Kathedrale von St. Gallen, ein Weltkulturerbe, schützen

Von 
Norbert Weinbach
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Mit der Feuerwehr von Wil ist die Lorscher Feuerwehr freundschaftlich verbunden. Jetzt waren die Lorscher zum Sommerfest in die Schweiz eingeladen. Sie erhielten in St. Gallen außerdem eine spezielle Feuerwehrführung in der Kathedrale. Unser Bild zeigt die Feuerwehren vor einem Tanklöschfahrzeug aus dem Feuerwehrmuseum. © Weinbach

Lorsch. Die Freiwillige Feuerwehr von Lorsch ist in einigen Bereichen engagiert. Dazu gehört auch die Freundschaft mit den Mitgliedern der Feuerwehr Wil in St. Gallen, Schweiz. Diese Verbindung besteht schon seit 28 Jahren, verbunden durch gegenseitige Besuche. Als jetzt Anfang September in Wil das zweite Sommerfest anstand, wurden die Lorscher dazu eingeladen.

Diese Veranstaltung wird vom Sicherheitsverbund Region Wil (SVRW) und dem Wiler Feuerwehrverein veranstaltet als Dankeschön für die Einsatzkräfte und Mitglieder der Wehr. Die 18-köpfige Lorscher Delegation brach am Freitagnachmittag auf und bezog ihr Quartier in Wil im neuen Depot des SVRW. Drei Tage verbrachten die Mitglieder in der Schweiz. Gleich am ersten Abend erfolgte die Begrüßung und die Einladung zum gemeinsamen Abendessen im Wiler Feuerwehrmuseum.

Feuerwehrführung in der Kirche

Am Samstagmorgen stand die Besichtigung der Kathedrale von St. Gallen auf dem Programm. Da gab es keine gewöhnliche Führung, wie sonst üblich, sondern eine spezielle Feuerwehrführung. Ein Mitglied der Berufsfeuerwehr von St. Gallen informierte nämlich über die Brandschutzmaßnahmen des Gebäudes, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Besichtigung ging, vorbei an der bischöflichen Wohnung, durch den kompletten Dachstuhl bis hinauf in den Glockenturm der Kathedrale. Da konnte sich mancher Feuerwehrmann nicht verkneifen, mit einem leichten Schlag auf den Glockenrand einen leisen Ton zu erzeugen.

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Beeindruckend war, zu erfahren, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen, um bei einem Brand entsprechend schnell reagieren zu können. Nach der Rückfahrt nach Wil und dem Mittagessen erfolgte eine Besichtigung der Wiler Altstadt mit dem „Hof zu Wil“, die einstige Residenz der Fürst-Äbte von St. Gallen, und dem Baronenhaus. Anschließend besuchten alle Feuerwehrmitglieder das Depot des SVRW in Will.

Durch dieses vier Jahre alte Haus führte der Feuerwehrkommandant Tom Widmer die Lorscher Gäste. Für sie war es besonders beeindruckend, zu sehen, welche Katastrophenvorsorge der SVRW für seine rund 30 000 Einwohner bereit hält. Insgesamt gehören der SVRW etwa 120 Feuerwehrdienstleistende und über 400 Mitglieder im örtlichen Katastrophenschutz an, erfuhren die Lorscher. Zehn Mitarbeiter kümmern sich hauptamtlich um die Aufgaben im SVRW.

Umtrunk in luftiger Höhe

Danach hatte der Wiler Feuerwehrverein zu einem kleinen Umtrunk auf einen 64 Meter hohen Getreidesilo-Turm im Wiler Bahnhof eingeladen. In diesem Silo werden rund 65 000 Tonnen Getreide eingelagert und später verteilt. Manche Lorscher nahmen den Aufzug, aber eine große Gruppe wählte auch den Weg über das Treppenhaus. Ein unbeschreiblich schöner Ausblick über die Voralpenregion entschädigte sie für die Mühen des Aufstiegs.

Nach dem Abendessen stand dann der Besuch des Sommerfestes in einem ehemaligen Güterschuppen im Wiler Güterbahnhof an. Dabei konnten bis in die frühen Morgenstunden die persönlichen Freundschaften vertieft und Erfahrungen ausgetauscht werden. Am Sonntag hieß es, nach einem Frühschoppen, einem Gruppenbild beider Feuerwehr-Delegationen und einem letzten Mittagessen, Abschied zu nehmen und die Heimreise nach Lorsch anzutreten.

Zurück blieb das Versprechen, sich wieder zu treffen, dann bei einem nächsten Besuch in Lorsch. Zurück blieben natürlich auch schöne Erinnerungen an dieses Freundschaftstreffen.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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