Lorsch. Die jüngste Stadtverordnetenversammlung war eine der kürzesten, die es bislang gab in Lorsch. Um 20 Uhr hatte Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul die öffentliche Sitzung am Donnerstagabend eröffnet, gut zehn Minuten später konnte sie diese schon wieder für beendet erklären. Fast ein bisschen unangenehm war ihr das mit Blick auf die drei Besucher, die aus Interesse an der Kommunalpolitik zu diesem Termin in den Paul-Schnitzer-Saal gekommen waren, aber dann wegen der zügigen Sitzung nicht sehr viel Neues zu hören bekamen.
Auf der Tagesordnung standen zwar insgesamt sieben Sachthemen – und darunter so wichtige wie der erste Controllingbericht 2023, in dem die Lorscher Kämmerei angesichts der Finanzlage mahnt, die Ausgabenpolitik zu überdenken sowie von einer weiteren Erhöhung der Grundsteuer die Rede ist. Alle Punkte waren aber bereits im Haupt- und Finanzausschuss beziehungsweise im Bau- und Umweltausschuss aufgerufen worden. Da es bei bei den Beratungen in den Lorscher Fachausschüssen einstimmige Beschlüsse dazu gab oder es sich lediglich um Kenntnisnahmen handelte, über die zum Teil schon in den Ausschüssen weder kontrovers diskutiert noch überhaupt das Wort ergriffen wurde, hatten die Stadtverordneten nun nicht viel mehr zu tun, als die Beschlussempfehlungen mit ihrem Votum abzusegnen.
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In der Rekordzeit von wenigen Minuten hatten die Gremiumsmitglieder die Tagesordnung somit abgearbeitet. Rekordverdächtig war diesmal allerdings auch die Zahl von Stadtverordneten, die bei der Sitzung mit der kurzen Tagesordnung fehlten. Immerhin zwölf der 37 Stadtverordneten hatten ihre Teilnahme entschuldigen lassen. 25 Anwesende reichten aus, um beschlussfähig zu sein. Dass sie aber hoffe, das nächste Mal wieder ein stärker besetztes Stadtparlament vorzufinden, fügte die Vorsteherin an.
Unter dem Punkt „Informationen“ gab es dann doch noch eine Neuigkeit. Bürgermeister Christian Schönung berichtete, dass der erste Wohncontainer für die Unterbringung weiterer Flüchtlinge in der Lagerhausstraße aufgestellt wurde. Die weiteren Container sollen in der nächsten Woche folgen. Insgesamt soll die Anlage zunächst 120 Plätze bieten. Lorsch muss im Rahmen der Direktzuweisungen jedes Jahr 160 Geflüchtete neu aufnehmen und Plätze für ihre Unterbringung schaffen. Die Container-Anlage soll ab September belegungsbereit sein. „Es sieht sehr ordentlich aus“, stellte Bürgermeister Schönung in der Sitzung zum aktuellen Stand fest.
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