Lorsch. Zur Jahreshauptversammlung der Lorscher SPD im Paul-Schnitzer-Saal hatte der Vorstand auch die Landtagskandidatin Simone Reiners eingeladen. Sie sprach über soziale Gerechtigkeit, über versprochene und nicht gehaltene Chancen, über Gleichheit und Bildung. Bildung sei die Grundlage für den Erfolg von Kindern, das Fundament für ein selbstbestimmtes Leben. Ausbildung und Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien weitere notwendige Bausteine.
„Um die Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober zu gewinnen, sind alle Parteifreunde und -freundinnen aufgefordert, sich zu engagieren“, forderte sie. Der Lorscher SPD-Vorsitzende Marcel Claros zitierte in seinem Bericht SPD-Mitglied Karl Richter: „Man muss die Welt so nehmen, wie sie ist, aber man darf sie nicht so lassen.“ Er bezog sich dabei auf das Gesetz zur Heizungswende, eine notwendige Sache, die von der Opposition als „Heizungshammer“ verunglimpft worden sei. Das Gesetz biete die Chance für die deutsche Wirtschaft, neue Arbeitsplätze zu schaffen, hieß es bei der SPD.
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Der Kompromiss der EU zur Asylpolitik wurde von der SPD-Innenministerin Nancy Faeser positiv bewertet. Man müsse bei geflüchteten Personen bewerten, welche Qualifikationen sie hätten und den Menschen die Möglichkeit bieten, hier zu arbeiten. Gegen den Rechtspopulismus der AfD gebe es keinen Königsweg. Man müsse langfristig die Menschen mit notwendigen Konzepten überzeugen, diese Partei nicht zu wählen. Es sei notwendig, die Ukraine in dem Krieg gegen Russland langfristig zu unterstützen. Bezüglich der Landtagswahl kritisierte er den Leitsatz der CDU: „Stillstand bedeutet Rückschritt“. „Es ist Zeit für eine neue Regierung mit der SPD an der Spitze“, forderte Marcel Claros.
Neue Mitglieder gewonnen
Der SPD-Ortsverein hat drei neue Mitglieder gewinnen können, berichtete der Vorsitzende. Derzeit beträgt die Zahl der Mitglieder 56. Aktivitäten seien nur mit Hilfe tatkräftiger Mitglieder und Freunde möglich gewesen. Dazu zählten Weihnachtsbaumaktion, Neujahrsfest, Heringsessen, beste Partei beim Stadtradeln, Herausgabe der Zeitschrift „Lorsch aktuell“ und die Teilnahme an der Stadtmeisterschaft der Schützen.
Dirk Sander, SPD-Fraktionschef lobte in seinem Bericht den ersten Spatenstich zum Bau der neuen Sporthalle. Die Kosten von zehn Millionen Euro hätten aber geringer sein können, wenn das einige Monate früher erfolgt wäre. Das neue Ärztehaus sei wohl auch noch nicht in trockenen Tüchern. Er sprach auch die dringend notwendige Sanierung einiger Lorscher Straßen an. Sander kritisierte nicht verwirklichte „hochtrabende“ Pläne der Verwaltung, die zu einer Verschleuderung von Steuergeldern führten.
Container keine Dauerlösung
Als notwendige Maßnahme nannte er den von der SPD geforderten Neubau der Nibelungenhalle. Der sei von den anderen Fraktionen abgelehnt worden, unter anderem weil dazu eine Baugenehmigung benötigt werde. Nun habe der Kreisbeigeordnete erklärt, dass auch für eine Renovierung eine neue Baugenehmigung gefordert werde. Die notwendige zweite Grundschule für Lorsch komme auch nicht voran, ebenso wie fehlender sozialer Wohnungsbau, hieß es in der Diskussion. „Es ist eine Schande, dass wir nicht vorankommen. Wohnungsnot ist einer der Gründe, warum es Probleme gibt mit der Unterbringung von Flüchtlingen. Container sind keine Dauerlösung. Geflüchtete Menschen finden keine Wohnung auf dem freien Markt“, so Sander.
Da die SPD mit nur fünf Mitgliedern im Ortsparlament eine Minderheit sei, würden ihre Anträge oft „abgebügelt“, nannte er etwa den Antrag zur Schaffung weiterer Ladestationen für E-Autos. Es gebe immer wieder überraschende Begründungen, warum SPD-Vorschläge nicht angenommen werden könnten. Eine Person gebe da den Ton an und alle anderen „kuschten“. „Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht“, gab Sander mit auf den Weg.
Der Bericht des Kassierers Peter Velten fiel positiv aus. Für die Landtagswahl werde Geld benötigt. Erika Czermak gab als Prüferin grünes Licht, der Vorstand wurde einstimmig bestätigt. Wahlleiter Hans Jürgen Sander, unterstützt von Annette Moll, führte die geheime Abstimmung durch für die Delegierten zur Europawahlkonferenz des Unterbezirks. Gewählt wurden Marcel Claros, Dirk Sander, Erika Czermak und Peter Velten. Claros erinnerte an die Kulturfahrt zur BUGA in Mannheim und ans Sommerfest mit der Ehrung langjähriger Mitglieder.
Info-Stände und Minigolf-Turnier
Er wies auf das Minigolf-Turnier am 26. August mit Simone Reiners bei den Klosterspatzen hin, auf die Aktion „Brotdosen“ am 8. September an der Grundschule, auf die Endspurtparty mit den Landtagskandidatinnen am 29. September bei den Geflügelzüchtern und die Stände am Marktplatz zur Landtagswahl. ml
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