Neujahrsempfang

Beim Empfang soll es kurze Reden und mehr Zeit für Gespräche geben

Die Stadt Lorsch lädt Bürger am 22. Januar ab 17 Uhr in die Nibelungenhalle zu Programm bei Sekt und Welschbrot ein.

Von 
Nina Schmelzing
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Auch beim vierten Lorscher Neujahrsempfang wird die Halle bestuhlt sein. Lange Reden sind aber nicht geplant, der Empfang soll viel Gelegenheit auch für Gespräche untereinander geben. © Zelinger

Lorsch. Neujahrsempfänge der Stadt haben in Lorsch keine lange Tradition. Entgegen der Gepflogenheiten in umliegenden Kommunen hat man sich in der Klosterstadt erst spät entschlossen, gleichfalls eine solche Veranstaltung auszurichten. 2018 fand die Premiere statt. Noch nicht einmal eine Handvoll dieser Empfänge gab es daher bislang. Erst drei Mal hatten die Lorscher Gelegenheit, die besondere Veranstaltung in der Nibelungenhalle zu besuchen, denn in den vergangenen beiden Jahren musste der Empfang bekanntlich wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

In Lorsch sind Menschen aus 81 Nationen daheim

Zum Neujahrsempfang sind am 22. Januar alle Lorscher eingeladen. Wer aber sind „die Lorscher“ im Jahr 2023? Ein Blick in die Statistik der Stadt liefert interessante Informationen. Er zeigt zum Beispiel, dass der typische Lorscher eher eine Lorscherin ist – es gibt jedenfalls mehr Einwohnerinnen als Einwohner. Auf 7259 Frauen belief sich ihre Zahl Ende vorigen Jahres, Männer mit Erstwohnsitz in Lorsch wurden nur 6914 registriert.

Insgesamt ist die Zahl der Lorscher erneut leicht gewachsen. Die Abmeldungen (762 waren es im Vorjahr) liegen seit Jahren unter der Zahl der Anmeldungen (877 waren es 2022). 14 173 Einwohner sind derzeit in der Stadt gemeldet, 2019 hatten erst 13 896 ihren Erstwohnsitz in Lorsch.

Was den Familienstand betrifft, zählt die Mehrheit (6569 Lorscher) zur Gruppe der Verheirateten. Ledig sind 5357. Leicht erhöht, auf insgesamt mehr als 1000 Bürger hat sich die Zahl derjenigen, die geschieden sind. Verwitwet sind knapp 1000 Menschen.

Deutlich angestiegen ist die Zahl der Kirchenaustritte, die über das Standesamt erklärt wurden. Dabei muss man keine Gründe angeben, lediglich einmalig 30 Euro entrichten – und nie mehr Kirchensteuer bezahlen, die neun Prozent der Lohn- beziehungsweise Einkommenssteuer ausmacht. 2022 war deutschlandweit ein Rekordjahr, was Kirchenaustritte betrifft und das gilt auch für Lorsch. Gegenüber 2019 hat sich die Zahl derjenigen, die der Kirche den Rücken kehrten, in der Klosterstadt mehr als verdoppelt.

120 Austritte waren es 2019, 250 im vorigen Jahr. Verloren haben beide Kirchengemeinden Mitglieder, sowohl Protestanten wie auch Katholiken, Letztere im vorigen Jahr mehr als 220, die evangelische Gemeinde hat im gleichen Zeitraum rund 70 Mitglieder weniger. Stark bleiben die beiden Kirchengemeinden aber mit insgesamt über 8100 Mitgliedern weiterhin.

Lorsch wird außerdem immer bunter. Menschen aus 81 Nationen sind hier daheim. Die meisten Ausländer kommen aus Polen (215), dahinter folgen die Türkei (180) und Italien (130). Aus Eritrea stammen knapp 100 Lorscher, fast 90 aus der Ukraine, fast 70 aus Afghanistan. Aus Dänemark, Japan oder Kanada hat es je nur einen Menschen nach Lorsch gezogen.

Die Zahl der Geburten ist gesunken. 127 wurden 2022 registriert, aber in den Jahren 2020 und 2021 kamen dagegen jeweils mehr als 140 Kinder zur Welt. Es wurde zuletzt auch weniger geheiratet. 70 Eheschließungen beim Standesamt gab es 2022, 90 Paare gaben sich dagegen 2019 das Ja-Wort.

Die Zahl der Sterbefälle ist jedes Jahr kontinuierlich seit 2019 angestiegen. Auf 170 Verstorbene belief sie sich 2022.

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist in der statistischen Erhebung der Verwaltung für 2022 mit 117 angegeben, für 2019 wurden knapp 70 vermerkt.

Einwohner, die mindestens 100 Jahre alt sind, gab es 2022 nicht in Lorsch, 115 Personen haben aber bereits ihren 90. Geburtstag gefeiert. Im Kindergartenalter, also zwischen drei und sechs Jahren alt, sind über 560 Lorscher. Erneut angestiegen ist die Zahl der Schüler von sieben bis 12 Jahren. Fast 850 waren es 2022 in Lorsch. sch

Nun steht Nummer vier im Kalender. Termin ist am 22. Januar, ein Sonntag. Anders als in vielen anderen Kommunen wird der Empfang in Lorsch erneut nicht am späten Vormittag, sondern wieder am späten Sonntagnachmittag ausgerichtet. Unter anderem möchte man nicht in Konkurrenz zu kirchlichen Terminen treten. Eng war es bei der Premiere des Neujahrsempfangs zum Beispiel für diejenigen Gäste gewesen, die auch am Konzert mit „Nachweihnachtlichem Singen“ von St. Nazarius teilnehmen wollten.

Spielmannszug macht Musik

Jeder Bürger ist zum Empfang eingeladen, der Eintritt in der Nibelungenhalle ist kostenlos. Los geht es um 17 Uhr, und zwar mit einem musikalischen Eröffnungseinzug durch den Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr.

Bei Sekt, Orangensaft und Lorscher Welschbrot kann man dann der Begrüßung der Gäste durch Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul zuhören und anschließend der Ansprache von Bürgermeister Christian Schönung, der meist einen Rückblick aufs Stadtgeschehen, einen Ausblick auf die kommenden Monate und statische Daten einflicht. Die Nibelungenhalle wird zum Empfang wieder bestuhlt sein, so Schönung auf Nachfrage. Man habe aber vereinbart, dass der offizielle Teil vergleichsweise kurz ausfallen soll. Mehr Zeit soll allen Besuchern des Empfangs bleiben für Gespräche untereinander in geselliger Runde, unterstreicht er.

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Zeit soll außerdem bleiben für die Auszeichnungen verdienter Bürger. Zwei Personen werden diesmal auf der Bühne für besonderes Engagement für Lorsch geehrt. Für eine stimmungsvolle Einlage im Programm des Neujahrsempfangs werden zum Ausklang Mitglieder des Tanzsportclubs Rot-Weiß sorgen. Die Lorscher Sportler wollen das Publikum mit einer Paartanzeinlage erfreuen. Auch die Lorscher Sternsinger haben sich zum Empfang in der Nibelungenhalle angekündigt und werden wohl auch ihre Sammelbüchsen dabei haben.

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