Lorsch. Dort, wo jetzt noch Spargel wächst, sollen bald viele Lorscher eine neue Wohnung beziehen können. Im Gebiet Lagerfeld-West, zwischen verlängerter Kastanienallee, Lagerfeldstraße und landwirtschaftlichem Gelände, sollen 200 Wohnungen gebaut werden. Die Aufstellung eines Bebauungsplans wurde von den Lorscher Kommunalpolitikern in diesem Jahr beschlossen. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Radtour stoppten Mitglieder von CDU- und Grünen-Fraktion jetzt an dem Areal am südwestlichen Stadtrand.
4,1 Hektar umfasst das nicht sehr große Gebiet, auf dem Mehrfamilienhäuser entstehen sollen. Ursprünglich war dort auch an eine Erweiterung für Gewerbebetriebe gedacht worden, erinnerte Bürgermeister Schönung, der die beiden Fraktionen begleitete. Wohnfläche zu schaffen, sei aber besser, ist man inzwischen allseits überzeugt. Das wurde auch beim Ortstermin noch einmal unterstrichen, unter anderem von Matthias Schimpf (Grüne).
Viele Leute könnten sich den Bau eines Traumhauses oder einfachen Einfamilienhauses nicht leisten, sie seien auf Mietwohnungen angewiesen. Man habe etwa junge Familien im Sinn, die nur ein einziges Einkommen zur Verfügung haben, so Schönung. Sie sollten trotz der angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt in Lorsch bleiben können. Wird auch sozialer Wohnungsbau verwirklicht, dann müssen auch nicht zwingend 400 Stellplätze für die 200 Wohnungen gebaut werden.
Kurze Wege zur Grundschule
Im Lagerfeld-West soll dann auch eine Kindertagesstätte gebaut werden – eine Kita in der Nähe gibt es bislang nicht. Als Wohnadresse für Familien ist das Areal aber auch deshalb interessant, weil die geplante neue Grundschule nicht weit entfernt gebaut werden soll, an der Siemens-Haupt- und Realschule. Kurze Wege sind ein Vorteil.
Gedacht ist daran, einen Bauträger für die Entwicklung des Geländes zu beauftragen, eine Wohnbau-Genossenschaft erscheint als eine gute Wahl. Genaue Festsetzungen – ins Gespräch gebracht wurden von anderen Fraktionen etwa besondere ökologische Standards – werden erst im Rahmen des Bebauungsplans getroffen.
Auch mit Blick auf die wohl einmal in der Nähe verlaufende ICE- und Güterzugstrecke wird das Bauvorhaben begrüßt. Höhere Gebäude wirkten nicht nur als eine Art Lärmschutz, die Bahn werde wegen der Wohnbauten auch striktere Auflagen erfüllen müssen. sch
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