Scheeserenne

Scheeserenne 2024 in Winterkasten sorgte für brodelnde Stimmung

Bei der 46. Auflage des Gauditurniers im Waldstadion in Winterkasten bekamen die Zuschauer wieder allerhand geboten.

Von 
Christa Flasche
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Winterkasten. Es gilt als das wohl verrückteste Volksfest im Odenwald, das Scheeserenne in Winterkasten. Wie immer strömten die Fans gestern bei der 46. Auflage des Gauditurniers in Scharen auf den Sportplatz in Winterkasten. Schon bald war rund um das Waldstadion kein Parkplatz mehr zu bekommen, zahlreiche Autos parkten am Straßenrand.

Die Teilnehmer hatten wieder einmal weder Kosten noch Mühen gescheut, um ihre selbst gebauten Gefährte an den Start zu schieben und damit Jury und Zuschauer zu begeistern. Die verrückten Gefährte hatten es in sich, von Optik und Größe her.

An Kreativität mangelte es dem Scheeserennen bei den originellen Scheesen nicht

Eine der ersten originellen Scheesen startete unter dem Motto Karibik und Piraten. Passend dazu gab es die Musik aus dem Film „Pirates of the Caribbean“. Zwischendrin hatte der Moderator Bedenken: „Wo fahren die denn jetzt hin?“.

In Vergangenheit schaffte es sogar ein rund acht Meter hohes Spaceshuttle auf den Parcours. Diesmal stand ein ähnliches Teil in den Startlöchern. Egal auf welches der Rennen man zurückblickt, an Fantasie hat es nie gemangelt.

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Aus aktuellem Anlass hatte sich ein Team für die Fußball-EM 2024 entschlossen. Auf dem Unterbau der Scheese stand das Brandenburger Tor. Fußbälle flogen, als die Scheese den Parcours bewältigte. Am Ende wurde sogar Pyrotechnik rechts und links des Tores gezündet. Dazwischen war – passend zum Fußball – „Ein Hoch auf uns“ zu hören. Das Publikum ging sofort mit, die Stimmung im Waldstadion in Winterkasten brodelte.

Auf der Schmierseifenbahn galt es, nicht abzuschmieren. Manche hatten einen schweren Stand. Zwischendurch schallte „Über den Wolken“ aus dem Lautsprecher, und erneut fühlten sich die Zuschauer zum Mitmachen aufgefordert.

Das Team Baustellenradio räumte den Parcours samt Personen ab

Ob schnelle oder originelle Scheesen: immer ging es mit viel Schwung über die Wippe, und immer hielt das Publikum den Atem an. Mal klappte es besser, mal weniger gut. Weniger Glück hatte ein Ei inklusive lebendigem Inhalt in Form eines jüngeren Kindes. Das Ei kippte mehrmals um, doch am Ende spendeten die Gäste für die große Mühe und Originalität viel Applaus.

Aufregung herrschte bei einem jüngeren Team, das glatt den Limostand vergessen hatte und Versäumtes nachholen musste. Bei „Hey Baby“ sang das Publikum lautstark mit.

Die Fanmeile der Fußball-EM war Thema der Scheese von Hartmut und Gudrun Katzenmeier und Matthias Wötzel (links). Die kleinen Piraten eroberten die Herzen des Publikums im Sturm. © Thomas Neu

„Erst knallt es, dann geht es los“, wies der Kommentator ein Team zurecht, das es mit dem Start eilig hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes räumte das „Baustellenradio“ alles ab, was ging. Zuerst fuhr das wuchtige Gefährt gegen den Schirm eines Standes, kippte sogar eine Person von der Bank nebenan, bevor auch noch der Buzzer auf dem Podest und die Stangen bei der Slalomstrecke niedergebügelt wurden. Doch gerade das sind die Momente, die das Publikum Jahr für Jahr in Scharen zum Scheeserenne ziehen.

Vielseitigkeit der Kreativität sorgte für begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer

Die Starter haben es hervorragend verstanden, mit ihren abenteuerlichen Gefährten und in passenden Kostümen für viel Stimmung zu sorgen. Bei den originellen Scheesen buhlten auch die Teams „Scheese-Bowl“, „Minions“, „Die Ägypter kommen“ und ein „Zirkus Scheesario“ um die Gunst des Publikums. Die Fußball-Europameisterschaft war sogar zweimal Thema, die zweite Darbietung lief unter dem Motto „EM-Orakel“.

Wenn die Teilnehmenden mit möglichst hoher Geschwindigkeit auf der Schmierseifenbahn bremsen müssen, sind laute Lacher aus dem Publikum programmiert.

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Das Programm im Waldstadion gestern begann bereits am Vormittag mit einem Frühschoppen und Livemusik vom singenden Landwirt Gerhard Pfeifer aus Raidelbach. Ab 14 Uhr war dann der große Show-down angesagt. Im Wechsel starteten Kinder und Erwachsene auf den Parcours, originelle und schnelle Scheesen wechselten sich ab.

„Das ist verrückt, das ist nicht normal, das ist einmalig in Deutschland“, bekam man von einem begeisterten Gast zu hören. Viele Besucher sind bereits Stammgäste und ganz sicher auch beim nächsten Mal wieder dabei.

Freie Autorin

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