Otto Schneider ist seit 60 Jahren in der SPD Lindenfels

Lindenfels. Zu einer Winterwanderung trafen sich die Mitglieder der SPD Lindenfels. Von Kolmbach aus ging es über Seidenbuch mit einem Pausenstopp bei wärmendem Glühwein an einer Hütte weiter über Glattbach und den Gerichtspfad nach Schlierbach. Dort war ein Abendessen mit einem Büfett vorbereitet worden. In gemütlicher Runde wurden treue Mitglieder der Partei ausgezeichnet.

In seiner Begrüßung drückte der Vorsitzende Ingo Thaidigsmann seine Freude über die große Teilnahme der Mitglieder der SPD aus. „Das ist ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft.“ Begrüßt wurden unter anderem Bürgermeister Michael Helbig und der Erste Stadtrat Maximilian Klöss sowie weitere Vertreter der städtischen Gremien.

Der Einladung gefolgt waren auch Gemeindevertreter Albrecht Kaffenberger aus Lautertal. Die beiden Ortsgruppen pflegen eine harmonische Zusammenarbeit. Auch die Kandidatin für die Landtagswahl, Josefine Koebe, war dabei.

Seien Dank sprach Ingo Thaidigsmann den amtierenden und ehemaligen Vorstandsmitgliedern aus, die sich auch in Corona-Zeiten für die Arbeit der SPD eingesetzt hatten. „Es waren schwierige Bedingungen für das Ansprechen von Menschen, ob sie bereit sind, für uns in der Fraktion mitzuarbeiten.“ Die Voraussetzungen für die Kommunalwahl 2021 seien denkbar schlecht gewesen. Trotzdem sei eine gute Liste zusammengestellt worden, informierte der Vorsitzende.

Ingo Thaidigsmann verabschiedete Jürgen Kaempf, Beate Gammelin und Joachim Terporten aus dem Parteivorstand und überreichte ihnen ein kleines Geschenk.

Anschließend wurden die Ehrungen treuer Mitglieder aus den Jahren 2020 bis 2022 nachgeholt. Allen voran wurde Otto Schneider für seine 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. „Der heutige Erfolg beruht auf deinem langen, 60 Jahre währenden Engagement und unermüdlichen Einsatz“, sagte Ingo Thaidigsmann.

Ein Jahr lang Chef im Rathaus

1962 war der Ehrenstadtrat Otto Schneider in die SPD eingetreten. Auf kommunaler Ebene hatte Schneider viele Funktionen inne, darunter den Vorsitz des Ortsvereins. Bis heute ist er Ortsvereinskassierer. Obwohl Otto Schneider mit vielen Landes- und Bundespolitikern Kontakte gepflegt habe, sei für ihn eine hauptamtliche Tätigkeit in der Politik nicht infrage gekommen, berichtete Ingo Thaidigsmann.

Doch nicht nur in Lindenfels hat sich Otto Schneider engagiert, sondern auch auf Kreisebene, wo er jahrelang für die Finanzen zuständig war. 2009 erhielt er die Willy-Brandt-Medaille der SPD, die an Mitglieder verliehen wird, die sich auf besondere Weise für die Sozialdemokratie verdient gemacht haben.

In Lindenfels war Otto Schneider unter anderem Erster Stadtrat. Als der Bürgermeister Oliver Hoeppner erkrankte, übernahm Schneider für mehr als ein Jahr die Amtsgeschäfte im Rathaus, bis Bürgermeister Michael Helbig sein Amt antrat. In seiner Zeit als Vertretung des Bürgermeisters begann Otto Schneider die Altschulden der Stadt abzubauen und warb um das erste Glasfasernetz.

Ingo Thaidigsmann überbrachte Grüße von Roland Klapprodt, der gerne die Laudatio auf Otto Schneider gehalten hätte, aber krankheitsbedingt verhindert war. Er hatte einen Brief geschickt. „1962, als viele Bereiche in Hessen von der SPD regiert wurden, waren die Städte Fulda, Dieburg und Lindenfels eine Ausnahme“, so Klapprodt. Dass auch in Lindenfels die SPD stärker wurde, sei auch Otto Schneider zu verdanken gewesen. „Du hast niemals resigniert, immer gekämpft und deutlich gemacht, dass sich die Sozialdemokraten um die Menschen kümmern und sich um Lösungen für bessere Bedingungen bemühen.“

Geehrt wurde auch Hans Wilhelm Alter, der 1970 zur SPD kam. Ebenfalls seit 50 Jahren ist Peter Gärtner dabei. Seit 25 Jahren gehören Ulla Raebinger, Winfried Schnellbächer und Reiner Gehbauer der SPD an. „Mitglied in der SPD zu sein, ist etwas Besonderes“, sagte Thaidigsmann. „Die Mitgliedschaft steht dafür, sich für die soziale Demokratie in unserem Land einzusetzen“.