Ökomarkt

Lindenfelser Ökomarkt 2024 mit regionalen Spezialitäten

Angeboten wurden neben regionalen Köstlichkeiten auch handgefertigte Produkte, Betonkunst und Blumen.

Von 
Jutta Haas
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Saatgut mit samenfesten Sorten zu finden, ist nicht leicht. Ein tolles Angebot gab es beim Lindenfelser Ökomarkt. Der Stand fand sich auf dem Parkplatz am Löwenbrunnen. © Jutta Haas

Lindenfels. Der Lindenfelser Ökomarkt gehört im Umkreis zu den ersten Märkten in der Herbstsaison. Von Herbst konnte am Sonntag in Lindenfels allerdings keine Rede sein, die sommerlicher Hitze passte eigentlich so gar nicht zum in früherer Zeit gewohnten Wetter beim Ökomarkt, das sich in den vergangenen Jahren kühl und oft regnerisch zeigte.

Die zunehmend warmen und langen Sommer führen zum Stichwort „Klimawandel“ und das wurde beim diesjährigen Ökomarkt auch deutlich. Mit den Veränderungen beim Wetter gilt es auch für die Menschen, sich anzupassen und einige Überlegungen anzustellen. Dazu konnte der diesjährige 34. Ökomarkt beitragen.

Mit dem Ökomarkt war Lindenfels einst seiner Zeit voraus, als dieser in den 90er-Jahren erstmals ausgerichtet wurde – und er hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Die Ausrichter des Markts waren in gewohnter Weise die Stadt Lindenfels und die Umweltberatung im Abwasserverband Oberes Gersprenztal. Ausgerichtet wurde er in der Burgstraße und zog sich bis zum Löwenbrunnen.

Unterschriftenaktion zur Schließung des MVZ

Die Besucher sollten schon etwas Zeit mitbringen, wenn sie über den Markt bummeln wollten. Zumal sich in Lindenfels viele Menschen kennen und auch Marktbestücker entweder aus der Gegend kommen und daher bekannt sind oder schon mehrfach in den vergangenen Jahren am Markt teilgenommen haben. So fand auf diesem Markt ein reger Austausch bei den Besuchern und den Marktbestückern statt.

Ein wichtiges Thema war die geplante Schließung des Medizinischen Versorgungszentrums. Hier lagen Unterschriftenlisten aus und beim VdK wurde darüber informiert, dass diese Listen auch in der nächsten Woche in den Lindenfelser Geschäften verteilt werden sollen.

Der 34. Ökomarkt fand in Lindenfels wieder am ersten Sonntag im September statt. Die Marktstände waren in der unteren und oberen Burgstraße sowie am Löwenbrunnen aufgebaut. © Jutta Haas

Etwas ungläubig wurden die frischen Äpfel im Korb bei Beate Weis von der Heppenheimer Streuobstmanufaktur bestaunt. Eigentlich ist es doch noch zu früh für die Ernte dieser Sorte Sommeräpfel. Aber durch die sommerliche Wärme wurde deren Ernte um 14 Tage vorverlegt. „Wenn ich sie nicht jetzt geerntet hätte, wären sie mehlig geworden“, so Beate Weis. Bei ihr konnten regionale Spezialitäten gekauft werden, wie etwa die „Streuobstwiese im Bierglas“, im Angebot waren „Kastanienpilz“ oder „Honig-Basilikum-Pilz“.

Informationen zum Schutz von Insekten

Weniger für den Geschmack, dafür aber etwas fürs Auge hatte der Marktstand nebenan. Werkstücke aus Beton wurden feilgeboten. Beim Ökomarkt durften Produkte der fleißigen Bienen nicht fehlen – beim Imker gab es Honige oder Liköre und Kerzen. Vertreten auf dem Markt war auch der Geo-Naturpark mit aktuellen Wanderkarten und Informationsmaterial über die Geopunkte in der Region. Nicht nur für Kinder war der kleine Wissenstest über die ganz kleinen und größeren Lebewesen interessant.

Beim Stand der Umweltberatung beim Abwasserverband gaben Karin Kliebe und Sigrid Völker gerne Auskunft über ihre Arbeit. Derzeit gibt es eine Ausstellung zum Thema Insektenschutz, die in diesem Herbst auch in Lindenfels gezeigt wird.

Im Foyer und Eingangsbereich des Bürgerhauses informierte die Gruppierung „Lindenfels aktiv“ – das sind die Initiative „Wir für Lindenfels“, die „Bürgerquelle“ und die „Ideenwerkstatt“ – über ihre Arbeit und warben um Menschen, die Spaß haben, bei ihnen mitzumachen. © Haas

Insekten sind wichtige Lebewesen im Ökohaushalt und auch sie sind von den klimatischen Veränderungen betroffen. Besucher erfuhren, wie man den Tieren das Leben etwas leichter machen kann, etwa durch das Liegenlassen von Totholz. Teiche spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und man sollte auch überlegen, welche Lichter in der Nacht wirklich notwendig sind.

Nächtliche Lichtquellen irritieren die Fluginsekten und verhindern letztendlich, dass sie das tun können, was sie normalerweise in der Nacht machen. Kleine Mitnehmkarten lagen dazu bereit. Auch konnten sich die Besucher am Stand über Hitzeaktionspläne und Maßnahmen zum Hitzeschutz informieren.

Wer Hunger verspürte, konnte sich bei der Familie von Matthias Arras eine Brennnessel-Kartoffelsuppe gönnen. Beim Freundeskreis Moëlan-sur-Mer/Lindenfels gab es süße Crêpes. Zudem wurden selbst gemachte Gewürzmischungen, Essigspezialitäten oder Liköre für den Genuss zu Hause angeboten.

Gartengestaltung an die heißen Sommer anpassen

Gekauft werden konnten auch Kissen mit Dinkelspelz oder anderen natürlichen Materialien. Sie sind mit Kautschuk verarbeitet und daher abriebfest, staubfrei, lange haltbar und für Allergiker geeignet, war zu erfahren.

Beim nächsten Stand gab es „Grünzeug mit Wurzeln“, so Petra Wörzel. Blumen und Stauden sowie Kräuter waren im Angebot. Gegenüber informierte eine Gruppe des „Bund – Kreis Bergstraße“, wie Gärten in Hinblick auf die heißen Sommer und Starkregenereignisse gestaltet werden können. Im Mittelpunkt standen auch hier die Insekten und deren Raupen, die eine wichtige Rolle spielen.

Ein Flohmarkt für Kinderkleidung und andere Waren „rund ums Kind“ organisierte der Verein „Pro Kids“. Im Saal des Bürgerhauses hatten zehn Anbieter ihre Tische mit Kinderkleidung, Spielsachen und weiteren Waren bestückt und freuten sich auf die Besucher. © HAas

Zu den regelmäßigen Markbestückern gehört Udo Wüstenhagen mit Wurst von seinen Lämmern und Schaf-Fellen. Auch die Töpferei Schrader aus Neunkirchen war mit hübschen Produkten wieder dabei. Nebenan gab es Loop-Schals aus leichten Tüchern zu kaufen. Neu war in diesem Jahr das Angebot mit handgemalten Magnet-Lesezeichen in verschiedenen Größen.

Informationen über technische Innovationen zur Solarnutzung

Bei „Alpha-Engineering“ gab es viel Gesprächsstoff zu technischen Innovationen, um die Sonnenenergie zu nutzen. Außerdem wurden Möglichkeiten von solarthermischen Anlagen gezeigt.

Spaß bereiteten die Bumerangs, die es hier sogar geschenkt gab und dazu auch einige spannende Informationen. Vorbei an hübschen Trockensträußen war nun der Löwenbrunnen erreicht. Dieter Stanka hatte hier sein Mobil aufgebaut und informierte über die Möglichkeiten zu Installation moderner Solar- und Speichersysteme.

Auf dem Parkplatz am Löwenbrunnen gab es nicht nur einen kleinen Biomarkt und gegrillte Bratwürste. Der Lindenfelser Angelsportverein hatte Forellen frisch geräuchert. „Wir sind in spätestens einer Stunde ausverkauft“, freuten sich die Angler über einen regen Zuspruch.

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Hier war nun auch ein großer Stand mit Saatgut mit samenfesten Sorten. Wer diese Pflanzen zum Blühen bringt, kann davon Samen ernten, der eine Neuaussaat im Folgejahr möglich macht. Viel Wissenswertes gab es hier gratis dazu. Ein abschließender kleiner Bummel an Stricktierchen und Etageren vorbei vollendete den Besuch des Ökomarkts.

Freie Autorin

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