Lautertal. Im Haushaltsplan für dieses Jahr stehen für Arbeiten auf den Friedhöfen 130 000 Euro bereit. Diese werden nun allerdings doch vorrangig in Elmshausen und Gadernheim ausgegeben werden und nicht in Beedenkirchen. Die Gemeindevertretung hob eine entsprechende Priorisierung des Finanzausschusses auf.
Zuvor hatte Bürgermeister Andreas Heun darauf hingewiesen, dass die Arbeiten in Elmshausen und Gadernheim „ganz dringend“ seien. Hier gehe es um die Sicherung der Trauerhallen. In Elmshausen seien durch Feuchtigkeit tragende Teile beschädigt. In Gadernheim seien Stützen des Gebäudes defekt. Die Schäden seien durch Gutachten nachgewiesen, so Heun.
Die Gemeindevertretung folgte dem schließlich. Die CDU kritisierte allerdings, dass die Informationen erst zur abschließenden Beratung des Haushalts vorgelegt wurden. Carsten Stephan sagte, auch nach der letzten Finanzausschuss-Sitzung wäre noch ausreichend Zeit gewesen, um die Fraktionen zu informieren. Heuns Vorgehen bezeichnete Stephan daher als „überfallartig“. Die Angelegenheit sei der Verwaltung schließlich schon länger bekannt.
Gutachten stammen von Oktober
Hartmut Krämer, CDU-Gemeindevertreter und Ortsvorsteher von Beedenkirchen, verwies darauf, dass die von Heun angeführten Gutachten aus dem Oktober datierten. Das Thema hätte daher in Ruhe im Finanzausschuss beraten werden können.
Bürgermeister Heun sagte dazu, die Verwaltung sei nicht davon ausgegangen, dass der Ausschuss eine Priorisierung der Mittel vornehme. Nach dem Beschluss habe er im Einklang mit der Geschäftsordnung der gemeindlichen Gremien nun einen Antrag eingereicht, um diesen Beschluss zu kippen. Er habe bei der Etatberatung darauf hingewiesen, dass die Gemeinde in diesem Jahr mehr Geld für die Friedhöfe in die Hand nehmen wolle, um dringende Schäden zu beseitigen, sagte Heun. Daher sei der Haushaltsansatz auch deutlich höher als in den Vorjahren.
Es sei zwar nicht davon auszugehen, dass nach den Arbeiten in Elmshausen und Gadernheim noch Geld für Beedenkirchen übrig sei. Möglich sei aber, die Projekte dort in einem Nachtragshaushalt zu veranschlagen. Damit werde vermieden, dass durch eine Aufstockung des Ansatzes im ordentlichen Haushalt sich dessen weitere Bearbeitung verzögere.
Frank Maus (Grüne) sagte, wenn Gefahr im Verzug sei, müssten die Mittel eben in Gadernheim und Elmshausen ausgegeben werden. In Beedenkirchen könnten die Arbeiten dann „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ nachgeholt werden.
Vorstand soll entscheiden
Tobias Pöselt (SPD) bedauerte es, wenn „versucht wird, einzelne Ortsteile gegeneinander auszuspielen“. Die Schäden in Elmshausen und Gadernheim seien schließlich nicht mutwillig verursacht worden. Pöselt zeigte sich sicher, dass auch die Arbeiten an der Trauerhalle in Beedenkirchen bald erledigt werden könnten.
Die Gemeindevertreter einigten sich schließlich auf einen Antrag der CDU-Fraktion, die im Finanzausschuss festgelegten Prioritäten aufzuheben und diese dem Gemeindevorstand zu überlassen. Gleichzeitig soll die Gemeindevertretung über den Fortgang der Arbeiten an den Trauerhallen regelmäßig informiert werden. tm
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