Pressegespräch

Lautertaler CDU will keinen Urwald am Felsberg

Von 
Thorsten Matzner
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Lautertal. Die Lautertaler CDU lehnt die Verpachtung von Gemeindewald an Wohllebens Waldakademie ab. Bei einem Pressegespräch sagten der Partei- und Fraktionsvorsitzende Carsten Stephan und Gemeindevertreter Erich Sauer, der Wald sei „ein kostbares Gut“, das die CDU „nicht aus der Hand geben“ möchte. Das Angebot der Waldakademie überzeuge nicht, da die Gemeinde mit einer geringen Pacht abgespeist werden solle.

Naturschutz sei wichtig, aber in einem „beschränkten Maß“ so Sauer. Dafür müsse die Gemeinde nicht ihren Wald hergeben. Die CDU wolle auch keinen Urwald am Felsberg. Die Fraktion werde daher für die Sitzung der Gemeindevertretung am 30. März einen Antrag vorlegen, wonach sich Lautertal am Landesprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ beteiligen solle. Die Kommune bekomme dann auch Geld, behalte aber ihren Wald im Eigentum. Zusätzlich könnten Flächen stillgelegt werden, um Ökopunkte zu sammeln.

Erich Sauer erinnerte daran, dass die CDU sich in der Windkraft-Debatte für den Erhalt des Waldes am Haurod eingesetzt habe. Zweimal habe sie seither bei der Kommunalwahl gut abgeschnitten, was für ihn ein Zeichen dafür sei, dass das Engagement im Sinne der Bürger sei.

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Es sei bezeichnend, dass sich nun ausgerechnet diejenigen für den Urwald einsetzten, die damals bereits gewesen seien, viel Wald für den Bau von Windrädern zu opfern. Die Lautertaler seien selbst ganz gut in der Lage, für ihren Wald zu sorgen, sagte Sauer weiter. Ratschläge von außerhalb seien daher nicht nötig.

Carsten Stephan wies darauf hin, dass die CDU auch selbst einen kleinen Beitrag zur Behebung von Waldschäden geleistet habe. Sie habe zwei Bäume im Wald zwischen Gadernheim und Neunkirchen gepflanzt. Einer war das Geschenk der Grünen zum 50-jährigen Bestehen des CDU-Ortsverbandes Lautertal. Den anderen hatte die CDU selbst besorgt. Die beiden Bäumchen haben auch Namen bekommen, deswegen sind inzwischen Angela und Rita im Wald zu finden.

Hutzelstraße soll repariert werden

Bei der Flüchtlingspolitik ist die CDU mit dem Vorgehen des Gemeindevorstandes einverstanden, das frühere Gasthaus Zur Siegfriedsquelle am Felsenmeer als Unterkunft zu nutzen. Das gelte trotz aller Kritik an dem Vorhaben in den sozialen Medien, sagte Erich Sauer.

Gleichzeitig zeige sich, dass der Kauf des Hauses im vergangenen Jahr richtig gewesen sei, auch weil sich damit – über die Nutzung für Flüchtlinge hinaus – neue Optionen am Felsenmeer auftäten.

Sauer sagte, bei dem Thema sei es wichtig, die Bürger mitzunehmen. Bei der Integration der Neuankömmlinge könnten die Vereine eine wichtige Rolle spielen, sagte Carsten Stephan.

Dringend etwas passieren muss nach Ansicht der Christdemokraten bei der Hutzelstraße bei Staffel. Das Mindeste sei, die schlimmsten Schäden an der Straße auszubessern, so Erich Sauer. Außerdem müsse ein realistisches Angebot eingeholt werden, was eine Reparatur der Trasse koste. Das dürfe nicht künstlich verteuert werden.

Wenn sie allerdings tatsächlich nur zu einem hohen Preis zu haben sei, werde auch die CDU nicht auf einer Sanierung bestehen. Von der Verwaltung erwarte er, die kreativen Vorschläge des Ortsbeirats von Beedenkirchen aufzunehmen und sich nicht dagegen zu sperren. So hätte mit wenig Aufwand in Seeheim-Jugenheim angefragt werden können, wer die Sanierung des Teilstücks der Straße auf dem Gebiet der Nachbargemeinde erledigt habe und zu welchem Preis.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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