Finanzausschuss

Wasserpreis in Lautertal könnte bald steigen

Von 
Konrad Bülow
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Trinkwasser in Lautertal könnte bald teurer werden. Die Gemeinde muss viel Geld in die Sanierung der Anlagen stecken. © dpa

Lautertal. Die Gemeinde Lautertal hat in den nächsten Jahren einige teure Projekte vor der Brust. Wasserversorgung, Brandschutz und Kindergärten nannte Bürgermeister Andreas Heun im Finanzausschuss der Gemeindevertretung als die drei Bereiche mit der größten Priorität. Es stünden außerdem hohe Ausgaben für Straßen und Brücken an.

Für nächstes Jahr sind im Investitionsplan der Gemeinde etwa vier Millionen Euro veranschlagt. Die Gemeindevertretung muss dem Plan für die Jahre 2022 bis 2025 noch zustimmen, damit Kredite aufgenommen werden können. Ohnehin stehen noch die Beratungen über den Haushaltsentwurf aus. Der Finanzausschuss hat dem Investitionsplan grundsätzlich zugestimmt, allerdings mehrere größere Ausgaben mit Sperrvermerken belegt.

Im folgenden die wichtigsten Ergebnisse aus der Beratung.

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Wasserversorgung: Dieser Bereich sei mit 1,5 Millionen Euro der größte Brocken im Investitionsplan für 2022, sagte Heun. Für 200 000 Euro sollen Leitungen erneuert werden, weitere 350 000 Euro sind für die Wasserleitung in der Balkhäuser Straße in Reichenbach eingeplant, 160 000 Euro für die Leitungen im Brunnenweg in Lautern und 250 000 Euro für die Anbindung von Staffel an Beedenkirchen. Mit dem Neubau des Hochbehälters in Gadernheim steht in den nächsten Jahren ein weiteres großes Projekt an. Für 2022 sind zunächst 60 000 Euro an Planungskosten einkalkuliert, für die eigentliche Maßnahme im darauffolgenden Jahr noch einmal 650 000 Euro. Im Zuge der Zusammenarbeit mit Lindenfels im Wasserbereich könnte es nötig werden, die Wasserhalle umzubauen. Geschätzter Kostenpunkt: 100 000 Euro – wobei da die Frage ist, inwieweit Lindenfels an den Kosten beteiligt wird.

Olaf Harjes (Grüne) wollte wissen, ob die Maßnahmen höhere Wasserpreise nach sich ziehen werden. Eine sowieso anstehende Neukalkulation der Gebühren werde das zeigen, sagte Norman Krauß von der Firma Eckermann und Krauß, die die Gemeinde berät. Perspektivisch werde das Wasser wohl teurer werden, ergänzte Bürgermeister Heun.

Feuerwehren: 600 000 Euro veranschlagt die Verwaltung 2022 für die Ausrüstung der Feuerwehren. Je 150 000 Euro plant Lautertal für die Anschaffung des Löschfahrzeugs 10 und ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank, beides für die Feuerwehr Elmshausen. Dieselbe Summe ist für die Beschaffung des Gerätefahrzeugs der Reichenbacher Feuerwehr eingeplant. Zum Teil sind Zuschüsse abzuziehen. Oben drauf kommen der Umbau von Sirenen und Alarmtechnik, der Kauf von Wärmebildkameras sowie Ausgaben für den Hochwasserschutz.

Für Gesprächsbedarf wird noch der Neubau des Gerätehauses in Gadernheim sorgen. Für 2022 ist zwar erst einmal nur eine Machbarkeitsstudie mit Kosten von 50 000 Euro eingeplant. In den beiden Folgejahren ist die Maßnahme mit je einer Million Euro angesetzt. Diese Ansätze für 2023 und 2024 sollen nach dem Willen des Finanzausschusses mit einem Sperrvermerk belegt werden. Im Zuge der Machbarkeitsstudie soll ein neuer Standort für das Gadernheimer Feuerwehrhaus ausgelotet werden.

Schon früher war im Gespräch, eine Zusammenarbeit mit der Kolmbacher Feuerwehr zu suchen. Einstimmig sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass der Gemeindevorstand darüber wieder das Gespräch mit Lindenfels suchen soll. Auch soll geprüft werden, ob ein Zusammenschluss mit Lautern im Bereich des Möglichen ist.

Kindergärten: Für das Jahr 2022 ist der Posten „Neubau Kindergarten Elmshausen“ noch nicht so üppig, 20 000 Euro sollen bereitgestellt werden. Die mittelfristige Planung sieht aber schon sechs Millionen Euro für das Großprojekt vor. Der Bauplatz liegt auf einem Wiesengelände. Die Naturschutzbehörden, sähen das Ansinnen kritisch, sagte Heun. Das Gelände sei mittlerweile angekauft, Baurecht habe die Gemeinde aber noch nicht.

Straßen und Brücken: Auf 1,06 Millionen Euro bezifferte Bürgermeister Heun den Anteil des Straßenbaus an der Summe im Investitionsprogramm für 2022. Mit 700 000 Euro schlägt allein die Balkhäuser Straße in Reichenbach zu Buche, wobei von den Kosten für die Gemeinde in den Folgejahren noch Anliegerbeiträge abgezogen werden. Hartmut Krämer (CDU), gleichzeitig Ortsvorsteher von Beedenkirchen, beantragte, den Sperrvermerk über 20 000 Euro für die Sanierung der Hutzelstraße aufzuheben. Dem schloss sich der Ausschuss an. Für 2023 sind dafür noch einmal 100 000 Euro vorgesehen. Auf Anregung des Vorsitzenden Günter Haas (LBL) wird sich die Verwaltung mit dem Wendehammer in Knoden befassen. Der Straßenbelag sinke ab, so dass Lkw den Wendehammer möglicherweise künftig nicht mehr nutzen könnten. Mehrere Anwohner seien jedoch im Winter dringend von Gaslieferungen abhängig. Dringend müsse die Brücke in der Reichenbacher Balkhäuser Straße saniert werden, sagte Bürgermeister Heun. 200 000 Euro soll das Kosten. Möglicherweise taucht die Summe aber nicht mehr im Investitionsprogramm auf, wenn die Maßnahme noch dieses Jahr angegangen wird. Dann könnte sie im laufenden Haushaltsjahr als überplanmäßige Ausgabe verbucht werden.

Felsenmeerbrücke wird teuer

Weitere Projekte in den kommenden Jahren sind die Sanierung des Rathauses in Reichenbach (2022: Planungskosten von 50 000 Euro, in den beiden Folgejahren je eine Million Euro) sowie weitere Maßnahmen im Wasserbereich, darunter die Sanierung des Hochbehälters in der Beedenkircher Straße (2023: 500 000 Euro). Für 250 000 Euro soll die Felsenmeerbrücke erneuert werden. Heun sagte auf Anregung von Silvia Bellmann (LBL) zu, zu klären, ob Lautertal dafür Förderung aus der sogenannten Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) bekommen kann.

Letztlich entschied der Ausschuss bei einer Enthaltung, der Gemeindevertretung die Annahme des Investitionsplans zu empfehlen.

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