Lautertal/Lindenfels/Bensheim/Zwingenberg. Etwas unglücklich war die Terminplanung zu zwei Großübungen der Jugendfeuerwehren im Löschbezirk 1 gelaufen. Trotz rechtzeitiger Anmeldung aus Lautertal haben die Bensheimer Wehren zeitgleich eine eigene Übung angesetzt.
Dennoch war die Veranstaltung auf dem Gelände der Bensheimer GGEW AG für alle Beteiligte ein großer Erfolg. Die Planung der Übung hatten die Jugendwarte beziehungsweise Betreuer der Jugendfeuerwehren Lautertal und Zwingenberg übernommen. Zu dem „Einsatz“ bei dem Bensheimer Unternehmen war es durch drei Feuerwehrmitglieder gekommen, die dort arbeiten. Insgesamt waren 60 Kinder und 35 Betreuer an der Groß-Übung der Jugendfeuerwehren aus Elmshausen, Gadernheim, Lautern, Lindenfels, Winterkasten, Schlierbach und Zwingenberg beteiligt.
Die einzelnen Gruppen hatten sich am AV-Markt gesammelt und bis zu ihrer Alarmierung bereitgestanden. Diese wurden von Einsatzleiter Ralf Pfeifer, stellvertretender Kinderfeuerwehrwart Elmshausen, nacheinander abgerufen und mit Sondersignal zur Einsatzstelle beordert.
Dort wartete ein mittels Nebelmaschine und Pyrotechnik vorbereitetes Szenario auf den Feuerwehrnachwuchs. Die Ausgangslage war, dass ein Auszubildender eigenmächtig einen Gabelstapler – beladen mit einem IBC-Container mit brennender Flüssigkeit – fuhr und an einem Container hängen blieb. Dadurch riss das Auslaufventil des IBC-Containers ab und setzte die brennbare Flüssigkeit frei.
Durch den Aufprall, so die inszenierte Unfall-Lage, wurde der Fahrzeugführer verletzt und bewusstlos hinter dem Steuer vorgefunden. Die auslaufende Flüssigkeit geriet durch Funkenflug bei Arbeiten im nebenan gelegenen Carport in Brand. Ein weiterer Mitarbeiter in dem Carport hatte Sortierarbeiten durchgeführt und war bewusstlos geworden. Die Einsatzkräfte versorgten diesen und den Gabelstaplerfahrer, nachdem dieser aus seiner misslichen Lage befreit worden war. Nach der Personenrettung wurde mit dem Ablöschen begonnen und der defekte Container fachgerecht verschlossen. Die dazu notwendige Wasserversorgung von Hydranten zu den Löschfahrzeugen hatte die Jugendfeuerwehr von Lindenfels und Zwingenberg aufgebaut.
Fingierter Brand löst eine Verpuffung aus
Neben den Szenarien an Container und im Carport war in einer Werkstatt ein weiterer Brand mit starker Rauchentwicklung ausgebrochen. Beim Reparieren eines Stahlringes an einer Kabeltrommel mittels Schweißbrenners war die Holz-trommel unbemerkt in Brand geraten und löste bei nahestehenden Reinigungsmitteln eine Verpuffung aus.
Jetzt galt es drei Erwachsene und ein Kind aus dem Gefahrenbereich zu retten und eine Erstversorgung vorzunehmen. Danach erfolgten die Löscharbeiten und die Belüftung der Halle. Hier hatten die Jugendwehren aus Zwingenberg und Elmshausen die Wasserversorgung aufgebaut.
In einer kurzen Nachbesprechung wurde auf den Übungsverlauf mit den einzelnen Einsatzsaufgaben eingegangen. Nachdem die Gerätschaften wieder abgebaut und auf den Fahrzeugen verstaut waren, konnten sich alle beim gemeinsamen Essen noch untereinander austauschen.
Bezirksjugendwart des Löschbezirks 1, Pierre-André Reising, bedankte sich bei den Betreuern und Jugendlichen der teilnehmenden Jugendfeuerwehren für ihre geopferte Zeit und die Teilnahme an der Übung. Sein Dank galt auch seinem Organisationsteam für die Vorbereitung und bei der Durchführung der Übung. Dazu gehörten neben Pierre-André Reising auch Lukas Volk, Annkatrin Reising und Ralf Pfeifer von der Feuerwehr Elmshausen, Thilo Meckel (Feuerwehr Gadernheim), Nadine Schellhaas-Walther (Feuerwehr Lautern) sowie Luca Wenz und Jannis Radulj von der Zwingenberger Feuerwehr.
Darüber hinaus bedankte sich Reising bei dem Küchenteam sowie der GGEW für die zur Verfügungstellung des Betriebsgeländes. Er überbrachte auch Grüße vom Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn, der nicht teilnehmen konnte, für ein gutes Gelingen der Übung.
Die Grüße von Lautertals Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt überbrachte dessen Stellvertreter Bernd Röder. Er fand die Großübung toll, da „ohne Jugend keine Zukunft“ für die Feuerwehren bestehe. Er forderte dazu auf, seiner Jugendfeuerwehr treu zu bleiben und dankte den Kindern und Jugendlichen sowie ihren Betreuern für die Teilnahme.
Grußworte im Auftrag von Michael Höbel, Stadtbrandinspektor der Stadt Lindenfels, übermittelte Stadtjugendwart Christian Pfeifer, der für das Engagement der Kinder und Jugendlichen mit ihren Betreuern dankte. Auch hier wurde der Wunsch geäußert, noch weitere Nachwuchskräfte zu werben. Stefan Diefenbach, Wehrführer der Feuerwehr Zwingenberg, äußerte sich ähnlich und bedankte sich für die hervorragende Übung.
Insgesamt, so bilanzierte das Organisationsteam, habe die Übung den Jugendlichen und den Betreuern viel Spaß gemacht, das Zusammengehörigkeitsgefühl sei gestärkt und das in den Ausbildungsstunden theoretisch Erlernte sei praktisch umgesetzt worden.
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