Energiepolitik

SPD Lautertal will Freiflächen-Photovoltaikanlagen

Auch die Gemeinde Lautertal müsse einen Beitrag zur Energiewende leisten, fordert die SPD-Fraktion in einer Pressemitteilung. Dabei habe es keinen Sinn, Photovoltaikanlagen auf Dächern gegen Freiflächen auszuspielen.

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tm/red
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Lautertal. „Gerade seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sollte jeder erkannt haben, dass Deutschland in der Energieerzeugung dringend aufholen muss. Gleichzeitig schreitet der Klimawandel rasant voran, was man unschwer unter anderem am Zustand der heimischen Wälder ablesen kann. Deshalb muss auch Lautertal seinen – wenn auch bescheidenen – Beitrag zur Energiewende leisten“, fordert die SPD Lautertal in einer Pressemitteilung.

Dabei habe es keinen Sinn, Photovoltaikanlagen auf Dächern gegen Freiflächen auszuspielen. Beide Techniken seien wichtig und bereits in vielen Nachbarkommunen im Einsatz.

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Die CDU fordere mit dem Bürgermeisterkandidaten Christian Lannert ein gemeindeumfassendes Konzept für erneuerbare Energien und Naturschutz. „Gleichzeitig lehnen ihre Mandatsträger aber in den Gremien der Gemeinde Anträge anderer Fraktionen ab, die in diese Richtung gehen. Vielleicht hätte sich dies auch die LBL von dem Kandidaten der CDU vor dessen Nominierung erklären lassen sollen“, so die SPD.

„Solarkataster gibt es seit 2016“

Es sei zutreffend, dass die Gemeinde Lautertal schon einige Gebäude mit Photovoltaik habe ausrüsten lassen. Bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen spiele dies auch in den Beratungen der Gremien seit Jahren eine Rolle. Es seien aber nicht alle Gebäude dafür geeignet, stellt die SPD fest. „Jetzt so zu tun, als ob dies vollkommenes Neuland ist, kann man nur als weiteren Versuch werten, die Anstrengungen des Bürgermeisters und seiner Verwaltung in Misskredit zu bringen.“

Dass die LBL ein Solarkataster für Lautertal als „bahnbrechende Neuerung“ verkaufe, sei unverständlich. Ein solches Kataster gebe es bereits seit 2016. Zur Ablehnung von Freiflächen-Photovoltaik durch den Gemeindevorstand schreiben die Sozialdemokraten:

„Es scheint, als wäre es dem von LBL und CDU dominierten Gemeindevorstand bei seiner Entscheidung wieder einmal nur darum gegangen, dem Bürgermeister Andreas Heun Steine in den Weg zu legen zu wollen. Heun versucht seit bald sechs Jahren beharrlich, mit allen Fraktionen gut zusammenzuarbeiten, und macht eine gute Arbeit. Es ist ihm mit viel Verwaltungserfahrung und Sachverstand gelungen, nach den Turbulenzen Ruhe in die Gemeinde zu bringen.

So war es auch das Anliegen von Bürgermeister Heun, durch eine Satzung mit Kriterien Ordnung in das Verfahren um Freiflächen-Photovoltaik zu bringen und dabei gleichzeitig einen Nutzen für die Gemeinde und ihre Bürger zu erzielen.“

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Kriterien sollten die Vereinbarkeit mit der Landwirtschaft sowie mit dem Landschafts- und Naturschutz sein. Außerdem sollten die finanzielle Beteiligung der Bürger und ein finanzieller Nutzen für die Gemeinde festgeschrieben werden.

Die SPD erinnert daran, dass es derzeit nicht um die Festlegung konkreter Gebiete für solche Anlagen gehe, sondern zunächst einmal darum, die Möglichkeit zu schaffen, „das Verfahren transparent und mit Nutzen für die Gemeinde zu gestalten“.

Die CDU-LBL-Koalition habe mit ihrer Mehrheit im Gemeindevorstand verhindert, dass sich die Gemeindevertretung damit befassen und die Kriterien nach ihren Wünschen weiterentwickeln könne, kritisiert die SPD. „Das steht im Widerspruch zu den Zielen ihres eigenen Bürgermeisterkandidaten. Sprechen sie nicht miteinander?“

Die Ortsbeiräte aus Lautern und Reichenbach zeigten sich gleichfalls verwundert über den Beschluss des Gemeindevorstands und baten darum, diesen zu überdenken, erinnert die SPD. Diesem Wunsch schließe sich die SPD-Fraktion an. tm/red

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