Gemeindevertretung

Begehrte Zuschüsse für Photovoltaik in Lautertal

Die Lautertaler Gemeindevertretung hat ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und an Balkonen gefördert werden. Bürgermeister Andreas Heun berichtete nun, dass die Nachfrage bereits groß sei.

Von 
Thorsten Matzner
Lesedauer: 
Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und an Balkonen sollen in Lautertal gefördert werden. © Marijan Murat/dpa

Lautertal. Bei der Gemeinde Lautertal sind bereits 100 Anträge zur Förderung von Photovoltaikanlagen eingegangen. Bürgermeister Andreas Heun sprach von einem „schönen Erfolg“ des Förderprogramms der Kommune. 32 Anträge beziehen sich auf Dachanlagen, für die es jeweils 1000 Euro Zulage gibt.

Insgesamt 71 Anträge sind für Balkonanlagen eingereicht worden, die mit 250 Euro bezuschusst werden. Von den im Haushalt veranschlagten 80 000 Euro sind damit nach Heuns Angaben noch 30 000 Euro verfügbar.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Mit dem geplanten Bau von Freiflächen-Anlagen soll sich die Gemeindevertretung erneut beschäftigen. Bürgermeister Heun sagte auf eine Anfrage der Grünen hin, es gebe zurzeit drei potenzielle Projekte. Die GGEW und die Energiegenossenschaft Starkenburg seien interessiert, außerdem gibt es ein privates Vorhaben in Elmshausen. Heun schlug vor, die Interessenten in eine Ausschuss-Sitzung einzuladen, um dort Details zu erfragen.

Der Hochbehälter in Staffel soll nun doch saniert werden. Der Gemeindevorstand hat dies in Abstimmung mit der Wassermeisterei entschieden. Nach dem Sanierungskonzept für die Trinkwasserversorgung sollte das Reservoir stillgelegt werden. Das könne aber nachteilig sein, weil die Gemeinde die Wasserrechte in Staffel weiter nutzen möchte.

Die Saugstelle ist wieder in Ordnung

Bei der Haushaltsberatung hatte das Thema kurzzeitig für Verwirrung gesorgt, weil im Etat sowohl Geld für eine Stilllegung des Hochbehälters als auch für dessen Sanierung eingeplant ist.

Die Saugstelle der Feuerwehr in Raidelbach muss dagegen nicht saniert werden. Bürgermeister Heun sagte, Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt habe ihm versichert, die Anlage sei uneingeschränkt nutzbar. Der Ortsbeirat hatte im Rahmen der Haushaltsberatung gefordert, die Saugstelle instand setzen zu lassen.

Etwas zurückgegangen ist die Zahl der Schutzsuchenden, die nach Lautertal kommen. Zum Jahreswechsel waren nach Angaben des Bürgermeisters 53 Personen in der Gemeinde. Seither kam eine hinzu. Bis Ende März seien noch weitere 19 zu erwarten.

Entschädigungssatzung: Die Gemeindevertretung genehmigte die Erhöhung der sogenannten Erfrischungsgelder für die Wahlhelfer auf 40 Euro. Wahlvorstände erhalten 50 Euro. Die Grünen stimmten gegen den Vorschlag. Der Verzicht darauf rette zwar den Haushalt nicht, sei aber ein „gutes Signal“, sagte Frank Maus zur Begründung. „Wenn man die Zeit umrechnet, dann lohnt es sich immer noch nicht.“ Daher werde der Anreiz verpuffen. Der Mehraufwand liegt nach Angaben des Bürgermeisters in diesem Jahr bei 1800 Euro.

Bebauungsplan Wilhelm-Leuschner-Straße Gadernheim: Die überarbeitete Planung kommt wieder in den Bauausschuss. Dann soll auch über eine Erschließungsplanung gesprochen werden. Die Fachbehörden hatten empfohlen, dort „Pufferanlagen“ für Niederschläge vorzusehen. SPD und Grüne frohlockten ob dieser Nachricht. Sie hatten bei der ersten Beratung gefordert, Regenwasserzisternen vorzuschreiben. Die Lautertaler Bürgerliste und die CDU hatten dies wegen der Mehrkosten für die Bauherren abgelehnt.

Mehr zum Thema

Gemeindevertretung

Gibt es eine neue Felsenmeerbrücke aus Stahl?

Veröffentlicht
Von
Thorsten Matzner
Mehr erfahren
Gemeindevertretung

Planung für Baugebiet Hofacker in Reichenbach eingeleitet

Veröffentlicht
Von
Thorsten Matzner
Mehr erfahren
Aktionsbündnis Lautertaler Wald

Gruppe kritisiert erneute Fällungen am Felsberg in Lautertal

Veröffentlicht
Von
Red
Mehr erfahren

Regenwasserzisternen: Ein Antrag der SPD, Zisternen bei Neubaugebieten in Lautertal künftig generell vorzuschreiben, ist aus den gleichen Gründen vom Tisch: Es gibt dafür keine Mehrheit. Beschlossen wurde nun aber ein SPD-Antrag, Bauherren die Nutzung von Zisternen vonseiten der Gemeinde zu empfehlen und ein Förderprogramm dafür aufzulegen.

Waldwirtschaftsplan: Auch der Waldwirtschaftsplan wurde von der Gemeindevertretung beschlossen. Frank Maus nutzte den Tagesordnungspunkt allerdings zu neuerlicher Kritik an Hessen Forst wegen Baumfällungen am Felsberg. Er forderte die Förster auf, zu erläutern, wie die Fällarbeiten zu den von Forstamtsleiter Steffen Hering im Umweltausschuss gegebenen Erläuterungen passen. Hering hatte ausführlich über die Anforderungen im Rahmen des Programms Klimaangepasstes Waldmanagement referiert, an dem die Gemeinde Lautertal teilnimmt.

Die Grünen sehen bei den Arbeiten am Felsberg gleich mehrere dieser Anforderungen verletzt. Mit Blick auf die Absicht der Gemeinde, durch die Ausweisung von Naturwald Ökopunkte für Bauvorhaben zu sammeln, sei es kontraproduktiv, zuvor durch Baumfällungen den Wert des Waldes abzusenken, kritisierte Frank Maus weiter.

Jürgen Röhrig (LBL) schlug vor, Hering erneut in den Umweltausschuss einzuladen und die Frage der Grünen dort zu klären. „Ich gehe davon aus, dass die Jungs sich etwas dabei gedacht haben“, sagte Röhrig über die Waldarbeiten.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke