Nahverkehr

Neue Buslinie zwischen Elmshausen und Brandau wird gut genutzt

Die neue Buslinie MO2 zwischen Brandau und Elmshausen wird bereits rege genutzt. Allerdings klappt die Anbindung an die Linie 665 im Lautertal noch nicht immer.

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Thorsten Matzner
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Die Bushaltestelle am Felsenmeer. Seit April hält dort unter der Woche stündlich ein Bus der Linie MO2. © Thorsten Matzner

Lautertal. Die neue Buslinie MO2 zwischen Brandau und Elmshausen wird bereits rege genutzt. Wie der Betreiber, die Nahverkehrsgesellschaft Dadina, auf Anfrage mitteilte, lägen genaue Fahrgastzahlen zwar noch nicht vor. Die Fahrten zwischen Brandau und Reichenbach würden nach Auskunft des Busunternehmens aber durchaus von bis zu etwa zehn Fahrgästen genutzt. Bevorzugtes Ziel der Passagiere sei das Felsenmeer.

Dafür war die neue Linie unter anderem eingerichtet worden. Denn das Felsenmeer sollte vom Autoverkehr entlastet werden. Dort wird besonders an den Wochenenden der Parkplatz knapp. Mit der Buslinie können Besucher nicht nur aus den Richtungen Bensheim und Darmstadt direkt dorthin fahren, sondern auch von der Lautertalhalle in Elmshausen aus. Dort hat die Gemeinde Ausweichparkplätze ausgewiesen. Die Buslinie MO2 hat seit Ende April dort ihren Startpunkt.

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Auch Jugendliche nutzen das neue Angebot relativ häufig, um von und nach Beedenkirchen zu fahren. Ein Ziel dabei ist sicher das Jugendzentrum in der Lautertalhalle, für das der Bus quasi als direkter Zubringer dient.

Während die Busse unter der Woche von morgens bis 21 Uhr im Stundentakt fahren, ist am Wochenende die Taktzeit allerdings auf zwei Stunden verkürzt. Wer seinen Bus verpasst, muss also eine längere Wartezeit in Kauf nehmen – oder den Weg zum Felsenmeer doch zu Fuß zurücklegen.

Lange Wartezeit am Wochenende

Außerdem ist der Umstieg zu den Bussen der Linie 665 von und nach Bensheim dann nicht mehr so komfortabel. Hier gibt es eine Wartezeit von rund einer halben Stunde, die damit zusammenhängt, dass die Linie 665 am Wochenende nur im Stundentakt verkehrt statt alle 30 Minuten. Außerdem müssen die MO2-Busse in Reinheim den Anschluss an die Odenwaldbahn schaffen.

Der Fahrgastverband „Bergstraße mobil“ hat die unfreundliche Fahrplangestaltung am Wochenende bereits zum Start des Angebotes im April kritisiert. Ändern wird sich daran allerdings vorerst nichts. „Eine Ausweitung am Wochenende wird aktuell nicht angestrebt, da zunächst Erfahrungen mit der Ausgestaltung des Angebotes und insbesondere der tatsächlichen Nachfrage gesammelt werden sollen“, teilt die Dadina dazu mit. Überdies müsse dies in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden. Der aktuelle Nahverkehrsplan im Kreis Bergstraße gilt bis 2024. Dann ist auch eine Überprüfung des MO2-Angebots geplant.

Auch eine Verlängerung der Buslinie nach Bensheim ist vor 2024 nicht zu erwarten – falls überhaupt. "Für die Linie MO2 ist das zusätzliche Angebot auf den Streckenabschnitt Modautal – Reichenbach beschränkt“, so die Dadina. Änderungen müsse der Kreis Bergstraße als Träger des Nahverkehrs beschließen.

Zwei Linien auf einer Strecke

Sollte die Überprüfung 2024 ergeben, dass das neue Angebot so gut genutzt wird, dass es nicht eingestellt wird, ist aber sicher eine Bereinigung der Fahrpläne sinnvoll. Zurzeit fährt auf der Strecke Bensheim - Beedenkirchen – Gadernheim auch die Linie 664, die vor allem auf den Schülerverkehr abgestimmt ist. Bereits jetzt ist der Fahrplan der Linie MO2 so gestaltet, dass die Fahrten der Linie 664 berücksichtigt sind. Trotzdem fahren die Busse beider Linie teilweise im Abstand von wenigen Minuten hintereinander. Ein Verzicht auf die Linie 664 und die Integration von deren Fahrten in das Angebot der Linie MO2 könnte sinnvoll sein – auch ohne eine Verlängerung nach Bensheim, dann aber mit sicheren Umsteigezeiten von der und auf die Linie 665 in Reichenbach.

Für eine solche Lösung spricht, dass die Dadina für eine Verlängerung der Linie MO2 nach Bensheim auch das Problem sieht, dass für den Busverkehr zwischen Reichenbach und Bensheim die Verkehrsgesellschaft Gersprenztal eine Konzession hat. „Mit der Einbindung eines weiteren Mitbewerbers können sich nach unserer Auffassung auch konzessionsrechtliche Fragen ergeben, die durch uns als Aufgabenträger nicht gewollt sind“, heißt es dazu.

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Die Sache mit dem Umsteigen am Reichenbacher Marktplatz klappt zurzeit noch nicht so richtig. Der Kreis Bergstraße hat zum Start des erweiterten MO2-Angebots verkündet: „Die Busse werden aufeinander warten, um Anschlüsse sicherzustellen.“ Das ist aber offensichtlich technisch gar nicht möglich. Dazu müssten die Busfahrer jeweils wissen, wo gerade die Busse der anderen Linie sich befinden. „Eine automatische Anschlusssicherung ist zurzeit aus technischen Gründen bei den Übergängen von der Linie 665 zur Linie MO2 nicht möglich“, teilt deswegen die Dadina mit. Sie werde aber „in Abstimmung mit dem Kreis Bergstraße und dem VRN klären, welche Voraussetzungen hierfür notwendig sind“. Verbesserungen sind also nicht ausgeschlossen.

Fahrgäste tappen im Dunkeln

Auch der Fahrgast erkennt nicht, ob Warten sich lohnt. An den Haltestellen gibt es noch keine sogenannten dynamischen Fahrgastinformationen – also Anzeigetafeln, die mitteilen, wie lange man auf den nächsten Bus warten muss beziehungsweise ob der Anschluss vielleicht schon weg ist.

Am Felsenmeer wird es trotz der Probleme mit der Haltestelle zunächst keine Veränderungen geben. Es gibt dort nur einen Haltepunkt für beide Fahrtrichtungen. Die Busse der Linie MO2 kommen aber aus Richtung Brandau und von Reichenbach nahezu gleichzeitig am Felsenmeer an. Für die Fahrer ist nicht zu erkennen, in welche Richtung die Passagiere fahren wollen.

Zudem ist die Anfahrt der Haltestelle schwierig, weil die Busse von der Landstraße ab- und durch eine relativ enge Wendeschleife fahren müssen. Dieser Weg wird allerdings immer wieder einmal blockiert, unter anderem von Reisebussen, die Gruppen ans Felsenmeer bringen, und dort keine andere Möglichkeit zum sicheren Anhalten haben.

Die Dadina schreibt dazu: „Nach unserem Verständnis hat die Gemeinde Lautertal mit der Einrichtung der Haltestelle den Bedürfnissen der Fahrgäste Rechnung getragen. Wir sehen keine Möglichkeit auf Grund der zur Verfügung stehenden Verkehrsfläche, im Einmündungsbereich der L 3098 zum Gelände des Felsenmeerparkplatzes zwei jeweils richtbezogene Haltestellen einzurichten. Dies wäre nach unserem Verständnis nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand aufgrund der notwendigen Eingriffe in die vorhandene Geländestruktur möglich. Diese Auffassung wird von der Gemeinde Lautertal geteilt.“

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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