Beedenkirchen. Mit der politischen Wende 2016 in Lautertal, mit der die SPD ihre Vorherrschaft verlor und CDU und Lautertaler Bürgerliste das Ruder übernahmen, ist auch der Zusammenschluss der „Bürger für Beedenkirchen“ groß geworden. Aus dem Stand heraus erhielten sie 73 Prozent der Stimmen, übernahmen fünf der sieben Sitze im Ortsbeirat und lösten mit Hartmut Krämer den bisherigen SPD-Ortsvorsteher Werner Heist ab.
Bei der Kommunalwahl 2021 trat die SPD in Beedenkirchen dann nicht mehr an, sondern nur noch die Kandidaten der Wählergemeinschaft. Folglich ist seitdem der Ortsbeirat ausschließlich mit „Bürgern für Beedenkirchen“ besetzt. Angeführt wird das Gremium nach wie vor von Hartmut Krämer.
Bei der Hauptversammlung der Wählergemeinschaft blickte die Vorsitzende Edith Koch auf die Anfänge und die bisherige Arbeit, nicht nur in Beedenkirchen, sondern auch in den dazugehörigen Orten Staffel, Schmal-Beerbach und Wurzelbach, zurück. Für verschiedene Bereiche wie beispielsweise die Brunnenplätze oder Spielplätze wurden Arbeitsgruppen gebildet.
Mehr Sicherheit in Wurzelbach
Das Dorfgemeinschaftshaus in Beedenkirchen wurde renoviert und dank einer erfolgreichen Bewerbung für die Aktion „Starkes Dorf“ mit Landesmitteln die Akustik verbessert. Auch der Lindenplatz wurde über dieses Programm neugestaltet.
Verbessert wurde die Sicherheit der Fußgänger durch die Installation einer „schlafenden Ampel“ in Wurzelbach. Hier passieren in den Morgenstunden über 1000 Fahrzeuge die Landstraße.
Als eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bezeichnete Hartmut Krämer die seit April vorhandene Buslinie MO2, mit der Beedenkirchen erstmals über eine regelmäßige Busverbindung nach Reichenbach sowie über das Modautal nach Darmstadt verfügt. Bisher wurde der Nahverkehr nur durch den Schulbus gewährleistet – der aber in den Ferien sowie an Feiertagen und am Wochenende nicht fährt. Außerdem gibt es ein Ruftaxi.
Im anschließenden Bürgerstammtisch informierte Peter Rohlfs von der Lautertaler Bürgerliste über das neue Bus-Angebot. Zusammen mit Peter Castellanos vom Netzwerk Bergstraße mobil hatte er sich damit intensiv beschäftigt. Jetzt komme es darauf an, dass dieses Angebot auch verstärkt genutzt werde, damit es nicht wegen mangelnder Nachfrage wieder eingestellt werde, so Ortsvorsteher Krämer. 2024 soll die Auslastung der Linie überprüft werden. Das Neun-Euro-Ticket sei eine gute Möglichkeit, um die Buslinie zu testen und dabei die schöne Landschaft kennenzulernen, sagte Rohlfs.
Es gebe inzwischen Kontakt nach Seeheim-Jugenheim, um zu erreichen, dass ein Linienbus auch über die Kuralpe fährt. Da hier zwei Landkreise und zwei Verkehrsverbünde betroffen seien, sei das aber schwierig. Ein Kompliment gab es von Rohlfs für die Busfahrer der Linie MO2, denn die Strecke sei „nichts für Anfänger“. Hingewiesen wurde auch auf Pläne, den Bus bis Bensheim durchfahren zu lassen, da die Taktung beim Umstieg in Reichenbach nicht so gut funktioniere – vor allem an den Wochenenden.
Noch nicht zufriedenstellend ist die Situation bei den Bushaltestellen, die wenig komfortable seien. Der am Parkplatz Römersteine aufgestellte Parkscheinautomat biete lediglich ein 24-Stunden-Ticket für fünf Euro an, was für eine kurze Parkdauer aber deutlich zu teuer sei. Hier wird die Umstellung auf ein anderes System im Stundentakt oder mit Brötchentaste gefordert.
Ausführlich diskutiert wurde die Sperrung der Felsenmeerbrücke. Während die einen die Brücke für eine weniger wichtige Einrichtung halten, in die nicht viel Geld investiert werden sollte, ist sie für andere ein wichtiger Bestandteil des Nibelungensteigs.
Kindergarten soll länger öffnen
Nach wie vor erfolglos blieben die Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrslage in Staffel. Peter Rohlfs hatte hier als positives Beispiel ein Foto des Fußwegs zwischen Knoden und Schannenbach mitgebracht. In seiner Sitzung am 19. Juli wird sich der Ortsbeirat Beedenkirchen damit befassen. Außerdem ist zuvor eine Ortsbegehung vorgesehen, wie Hartmut Krämer ankündigte.
Thematisiert wurde die marode Sitzplatzgarnitur auf dem Spielplatz in Beedenkirchen, die ebenfalls Thema der Ortsbeiratssitzung sein wird. Georg Bergoint erklärte sich spontan dazu bereit, eine Bank zu spenden.
Verbesserungen sind auch auf dem neuen Friedhof erforderlich, wobei die „Bürger“ schon zufrieden wären, wenn bei der zugigen Trauerhalle Abhilfe geschaffen würde.
Angesprochen wurde auch die Betreuungssituation in Beedenkirchen. Da der Kindergarten nur bis 14 Uhr geöffnet habe, müssten viele Eltern ihre Kinder nach Elmshausen bringen, weil sie sonst zeitlich nicht klarkämen. In der Kindergartenkommission soll über eine Ausweitung der Betreuungszeiten gesprochen werden.
In der Hauptversammlung der „Bürger für Beedenkirchen“ standen auch Vorstandswahlen auf der Tagesordnung. An der Spitzeder Wählergemeinschaft steht nach wie vor Edith Koch, ihre Stellvertreterin bleibt Uschi Weisz. Ebenfalls einstimmig im Amt bestätigt wurden Schriftführerin Sonja Stelz und Rechner Eckbert Kumst. Unterstützt wird der Vorstand von Beisitzer Nils Koch. Die Kasse werden Andreas Koch und Bernd Wanitschek prüfen.
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