Nahverkehr

Neue Buslinie am Felsenmeer startet am 25. April

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Thorsten Matzner
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Die neue Buslinie soll auch dazu beitragen, dass am Felsenmeer der Autoverkehr abnimmt. © Dietmar Funck

Lautertal. Am Montag, 25. April, soll das erste Mal die Buslinie MO2 ins Lautertal fahren. Das teilte der Kreis Bergstraße auf Anfrage mit. Die Dadina als zuständige Nahverkehrsorganisation im Landkreis Darmstadt-Dieburg passe ihre Fahrpläne üblicherweise zum Ende der Osterferien an.

Das neue Angebot ist schon seit langem in der Diskussion. Es war einer der zentralen Punkte bei der Beratung des Nahverkehrsplans vom Kreis Bergstraße in Lautertal. Die Dadina hat bereits 2019 eine Verbindung von Beedenkirchen nach Darmstadt geschaffen. Die Schulbusse auf der Linie O von Brandau ans Böllenfalltor halten seither mehrmals täglich am Friedhof in Beedenkirchen.

Das Angebot auf der Linie MO2 wird deutlich umfangreicher sein, auch wenn es bisher noch keinen veröffentlichten Fahrplan gibt. Der Entwurf werde gerade „abschließend“ geprüft, heißt es dazu aus dem Landratsamt.

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Immerhin ist bereits gesichert, dass montags bis freitags ein problemloses Umsteigen auf die Linie 665 möglich ist. Ein Anschluss an der Haltestelle am Reichenbacher Marktplatz sei vorgesehen, schreibt der Kreis dazu. An den Wochenenden sei das allerdings nicht möglich. Grund ist nach Kreis-Angaben, dass die Linie 665 dann nur stündlich verkehrt.

Nur bedingter Anschluss

Damit ist davon auszugehen, dass die Umstiege montags bis freitags immer zu den Fahrten zu Minute 05 (Richtung Bensheim) und Minute 53 (Richtung Lindenfels) möglich ist. Diese Fahrten entfallen an den Samstagen und Sonntagen, so dass dann rund eine halbe Stunde Wartezeit einkalkuliert werden muss. Der Kreis schreibt: „Aufgrund der priorisierten Anschlüsse zum Schienen-Personennahverkehr in Bensheim (Linie 665) beziehungsweise Reinheim (Linie MO2) sind am Wochenende keine direkten Anschlüsse möglich.“

Die bisherige Linie 664, die vor allem für den Schülerverkehr eingerichtet ist, bleibt nach Angaben des Kreises erhalten: „Mit der Linie 664 tragen wir den Belangen der Schülerbeförderung im Bereich der Lautertaler Ortsteile beziehungsweise der Gemeinde Modautal auf diesem Streckenabschnitt Rechnung. Die Abstimmung des Fahrplanangebotes mit den Unterrichtszeiten der Schulstandorte Bensheim, Lautertal-Gadernheim und Reichenbach genießt Vorrang.“

Die Busse fahren allerdings nur sieben Mal am Tag in jede Richtung – und eben auch nur montags bis freitags an Schultagen.

Wurzelbach, Schmal-Beerbach, Staffel und die Kuralpe haben von dem neuen Busangebot zunächst nichts. Es sei denn, die Passagiere machen sich selbst auf den Weg nach Beedenkirchen. Die Linie MO2 fährt von Brandau über Beedenkirchen direkt nach Reichenbach. „Die im Zuge der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes erstellte Potenzialanalyse hat keinen ausreichenden Bedarf für ein Linienangebot ergeben“, schreibt die Pressestelle des Kreises dazu.

Kein Lückenschluss an der Kuralpe

Sofern eine Verbesserung gewünscht sei, müsste die Gemeinde sie selbst bezahlen. Daran ist derzeit aber ebenso wenig zu denken wie an die Erfüllung des Wunsches nach einer neuen Buslinie über die Kuralpe. Bisher wendet die Linie 664 dort, die Linie 679 wiederum endet in Balkhausen.

Vor allem die Lautertaler Bürgerliste hatte sich dafür stark gemacht, diese Lücke zu schließen und eine Verbindung direkt nach Seeheim zu schaffen, wo es auch eine Straßenbahnhaltestelle für die Fahrt nach Darmstadt gibt.

Haltestelle wird nicht ausgebaut

Das neue Angebot soll einerseits die Anbindung von Beedenkirchen an das Lautertal und Bensheim verbessern. Andererseits erhofft sich die Gemeinde eine Reduzierung des Autoverkehrs am Felsenmeer. Denn die neuen Busse werden auch dort regelmäßig halten. Bisher stoppen dort nur die Busse der Linie 664 fünfmal am Tag.

Das Anfahren der abseits der Straße liegenden Haltestelle ist allerdings deutlich zeitaufwendiger als an anderen Haltepunkten. Die Busse der Linie 664 halten deswegen oft direkt an der Landstraße. Der Kreis wird darauf aber nicht reagieren: „Ein möglicher Ausbau der Haltestelle obliegt der Standortkommune. Im Nahverkehrsplan ist für diese Haltestelle kein zeitnaher barrierefreier Ausbau vorgesehen. Für einen Halt an der Landstraße sehen wir aus verkehrlicher Sicht keine Möglichkeit, da entsprechende Flächen zur Einrichtung der notwendigen Haltestelleninfrastruktur nicht zur Verfügung stehen.“

Lautertals Bürgermeister Andreas Heun ist dennoch optimistisch, dass die bestehende Haltestelle verwendbar ist. Sie sei schließlich zu dem Zweck eingerichtet worden. Es müsse allerdings sichergestellt sein, dass die Bus-Wendeschleife künftig frei bleibe. Damit fielen im Vergleich zu bisher aber einige Parkplätze weg. Dies werde mit dem Sicherheitsdienst besprochen, der über die Saison am Felsenmeer hinweg wieder an den Sonntagen die Parkplatzaufsicht übernehmen soll.

Die Gemeinde wird außerdem an der Lautertalhalle in Elmshausen eine Bedarfshaltestelle als künftigen Endpunkt der Linie MO2 einrichten. Die Busfahrer können dort dann die sanitären Einrichtungen in der Halle nutzen.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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