Lautertal. Die Lautertaler Gemeindevertretung hat den Waldwirtschaftsplan für 2023 beschlossen. Die Entscheidung fiel einstimmig. In dem Haushalt ist eine Unterdeckung von rund 13 000 Euro vorgesehen.
Abgelehnt wurde ein Antrag der Grünen, auf Baumfällungen künftig dort zu verzichten, wo die Gemeinde einen Naturwald ausweisen könnte. Wo das ist, wollen die Fraktionen in den kommenden Wochen beraten. Es gibt dazu Vorschläge von Hessen-Forst sowie das Angebot der Wohlleben-Waldakademie, 100 Hektar Wald am Felsberg auf 50 Jahre zu pachten.
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Frank Maus (Grüne) sagte, am Felsberg seien nach Beobachtungen des Naturschutzbundes Beedenkirchen zahlreiche Bäume zur Fällung gekennzeichnet worden. Dies habe erhebliche Nachteile für die Idee zur Schaffung eines Naturwaldes.
Denn der Wert des Waldes werde erst dann festgestellt, wenn die Gemeinde mit einem Vertragspartner einig geworden sei. Im Fall von Hessen-Forst gehe es um Ökopunkte, im Fall der Waldakademie um die Höhe der Pacht.
Uneinigkeit über die Sicherheit
„Wir senken sehenden Auges die ökologische Qualität“, sagte Maus. Daher müssten jegliche Fällarbeiten in den für einen Naturwald geeigneten Gebieten eingestellt werden. Ausnehmen wollten die Grünen davon nur „absolut notwendige“ Verkehrssicherungen und Sicherungsarbeiten rund um das Felsenmeer.
Zum Thema Verkehrssicherung gibt es dabei unterschiedliche Auffassungen, wie sich schon in einer Ausschuss-Sitzung vergangene Woche gezeigt hatte. Hessen-Forst legt den Begriff offenbar vergleichsweise weit aus. Patrick Esser von Wohllebens Waldakademie hatte im Umweltausschuss darauf verwiesen, dass eine Sicherung von Waldbesuchern und -benutzern nur sehr eingeschränkt nötig sei.
Auch Frank Maus sagte nun, dies sei nach seinen Informationen nur rund um „Einrichtungen“ nötig, etwa Schutzhütten, Bänken und Waldkindergärten. Waldwege zählten nicht unbedingt dazu, und Flächen abseits der Wege schon gar nicht. Dennoch habe Hessen-Forst die geplanten Fällarbeiten am Felsberg mit der Verkehrssicherungspflicht begründet, berichtete Maus nach der Sitzung.
Bei CDU und LBL kam der Grünen-Antrag allerdings nicht gut an. „Wir vertrauen der Expertise der Fachleute“, sagte Erich Sauer (CDU). „Es gibt Leute, die wissen alles besser als die Fachleute.“
Zum Angebot der Waldakademie an die Gemeinde Lautertal und zur neuen Forsteinrichtung – einer Mittelfristplanung der Waldwirtschaft – hat die Gemeindevertretung nicht beraten. Die beiden Themen sollen zunächst in den Fraktionen weiter vorbereitet werden. tm
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