Lautertal. Die Lautertaler CDU sieht sich für die Bürgermeisterwahl am 4. Juni gut aufgestellt. Gemeindevertreter Erich Sauer sagte, es gebe eine gute Tendenz für den eigenen Kandidaten Christian Lannert. Lannert komme bei den Bürgern gut an, was sich auf seiner aktuellen Tour durch die Ortsteile der Gemeinde zeige.
Rückenwind erwartet Sauer durch die gute Lage in Hessen. Die Umfragen für die Landesregierung seien sehr erfreulich. Die Landtagsabgeordnete Birgit Heitland und auch Landrat Christian Engelhardt machten einen guten Job, was sich auch am Ergebnis von Engelhardts Wiederwahl gezeigt habe.
Für die Bürgermeisterwahl sei es wichtig, dass es einen Kandidaten gebe, der eine Alternative biete. Lannert könne „Lautertal nach vorn bringen“, ist sich Sauer sicher. Er sei „ein gutes Angebot“ für die Gemeinde. Lautertal werde es guttun, wenn er seine neuen Ideen für die Gemeinde umsetzen könne. Partei- und Fraktionsvorsitzender Carsten Stephan sagte, Lautertal brauche „nicht nur einen Verwalter, sondern auch einen Gestalter“. Im Rathaus sei „ein Teamplayer“ nötig. Wichtig sei Christian Lannert aber, dass er keinen Wahlkampf gegen Amtsinhaber Andreas Heun mache, sondern einen Wahlkampf für die Bürger.
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An Heun haben die Christdemokraten unabhängig davon einiges auszusetzen. „Es gibt schon Leerlauf und Stillstand“, sagte Carsten Stephan. Heun betone zwar stets, dass die Gemeindevertretung die politischen Entscheidungen treffen müsse. Das könne sie aber nicht allein tun. So tue sich zum Beispiel nichts bei den Neubaugebieten Destag und Schmelzig. Dabei seien beide für die Entwicklung der Gemeinde wichtig, so Stephan. Auf dem Destag-Gelände sei eine innerörtliche Brachfläche entstanden, die baldmöglichst neu genutzt werden müsse.
Finanzierung mit Baulandverkauf
Fortschritte vermisst die CDU auch bei der Sicherung des früheren Steinbruchs im Rauenstein in Gadernheim. Die CDU habe darauf aufmerksam gemacht, dass die alten Anlagen und Gebäude eine Gefahr darstellten. Es geschehe aber nichts.
Beim Kindergarten-Neubau in Elmshausen räumt die CDU ein, dass Fortschritte schwierig seien, weil hier erst noch Baurecht auf dem Grundstück geschaffen werden müsse. Es gehe aber nicht an, dass Bürgermeister Heun den Beschluss der Gemeindevertretung – der immerhin einstimmig gefallen sei – nun nach seinem Willen auslege.
Die Gemeindevertretung habe einen Kindergarten mit neun Gruppen beschlossen. Heun habe dagegen im Finanzausschuss von sechs Gruppen gesprochen, so Erich Sauer. Carsten Stephan betonte: „Wir wollen den Großkindergarten.“ Hier sei schon viel Zeit verloren worden. Der Beschluss der Gemeindevertretung sei „eindeutig“.
Er habe auch vorgesehen, die Kindergärten in Reichenbach und Lautern nach der Eröffnung der neuen Einrichtung zu schließen. Damit sei eine gewisse Gegenfinanzierung möglich, weil die bisher genutzten Grundstücke als Bauland verkauft werden könnten, so Erich Sauer.
Sauer sagte, die CDU habe sich in Rimbach über den dortigen Neubau eines Kindergartens durch die Energiegenossenschaft Odenwald informiert. Das Modell habe überzeugt. Es sei für die Gemeinde viel besser, den Kindergarten durch die Genossenschaft bauen zu lassen und dann anzumieten, als die gesamten Kosten selbst zu finanzieren. Damit gebe es eine „verlässliche Größe für den Haushalt“ (Sauer). In einer ersten Schätzung – die allerdings noch aus der Zeit vor der Corona-Pandemie stammt – war von Baukosten in Höhe von sieben Millionen Euro die Rede gewesen.
Für den Standort an der Lautertalhalle sieht die CDU keine Alternative. Er eigne sich nicht nur wegen der guten Verkehrsanbindung, sondern auch wegen der Synergieeffekte mit der Sporthalle und dem Sportgelände des TSV, für das im Rahmen der Fusion der beiden Reichenbacher Sportvereine eine Erweiterung geplant ist.
Regionallabor soll nicht umziehen
In dem Zusammenhang fordert die CDU auch, das Regionallabor in der Lautertalhalle zu belassen. Auch dazu werde es einen Antrag an die Gemeindevertretung geben. Der Standort sei zentral, außerdem gebe es hier eine gute Infrastruktur, unter anderem ausreichend Parkplätze. Dass Bürgermeister Heun im Ortsbeirat in Schannenbach die Verlegung in das dortige Dorfgemeinschaftshaus angeregt habe, stößt bei der CDU auf Kritik.
Erich Sauer sagte, das Regionallabor sei eine Einrichtung der Gemeinde. Damit entscheide die Gemeindevertretung über den Standort. Heun wäre gut beraten gewesen, zunächst mit den Fraktionen zu sprechen, bevor er die Pläne zur Verlegung öffentlich macht. Das würde unnötige Diskussionen ersparen, findet Sauer.
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