Lautertal. Ein „sensibles Thema“ sind für die Lautertaler Christdemokraten die Friedhofsgebühren. Die Anregung im Finanzausschuss der Gemeindevertretung, darüber in einer größeren Runde mit Sachkundigen zu beraten, hätte eigentlich aus der Verwaltung kommen müssen, sagte Gemeindevertreter Erich Sauer.
Dort mache man es sich zu einfach, wenn man nur eine Erhöhung der Gebühren vorschlage. „Das kann man nicht nach Schema F machen.“ Es müsse auch künftig den Bürgern möglich sein, eine „würdevolle Bestattung“ bezahlen zu können. „Da muss man andere Wege gehen.“
Eine Möglichkeit sei, die offiziell den Friedhöfen zugerechneten Flächen zu reduzieren – zum Beispiel beim teilweise unbelegten neuen Friedhof in Reichenbach. Sinnvoll wäre aber auch gewesen, angesichts der Unterdeckung im Gebührenhaushalt früher zu reagieren und die Gebühren nur moderat anzuheben. Das sei für die Bürger eher verständlich und leistbar.
Dass CDU und LBL im vergangenen Jahr eine Senkung der Grundsteuersätze von 1050 auf 850 Punkte durchgesetzt haben, halten Sauer und der Fraktionsvorsitzende Carsten Stephan weiterhin für richtig. Es sei nicht korrekt, dass Bürgermeister Heun die Steuer auf 950 Punkte habe senken wollen. Heun sei es nur um eine Senkung auf unter 1000 Punkte gegangen. Daher habe er 990 Punkte vorgeschlagen. Der Wert von 950 Punkten sei im Gemeindevorstand vorgeschlagen worden, stellte Erich Sauer klar.
CDU für alle Optionen offen
Bei den Feuerwehren sieht die CDU eine ganz neue Ausgangslage nach dem Machtwort des Kreisbrandinspektors gegen den Bau neuer Gerätehäuser in Gadernheim und Kolmbach. Die immer wieder einmal ins Spiel gebrachte Zusammenarbeit der Brandschützer aus Lautern und Gadernheim sei vom Tisch.
Was eine gemeinsame Feuerwache für Gadernheim und Kolmbach angeht, so sei die CDU „für alle Optionen offen“, wie Erich Sauer sagte. Die Verwaltung sei nun gefordert, einen Vorschlag mit der Stadt Lindenfels auszuarbeiten und auf den Tisch zu legen. Carsten Stephan und Erich Sauer forderten, dabei alle Beteiligten von vorneherein einzubinden.
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Beim neuen Entwurf für den Bebauungsplan Gewerbegebiet Gadernheim sei dies nicht der Fall gewesen, weswegen es jetzt wieder Kritik an der Planung gebe. In dem Zusammenhang kritisieren die Christdemokraten Bürgermeister Andreas Heun. Carsten Stephan sagte, er wünsche sich „einen offeneren Umgang“ mit dem Verwaltungschef.
„Kommunikativ“ sei Heun deutlich schlechter aufgestellt als sein Gegenkandidat für die Wahl am 4. Juni, Christian Lannert. Das habe sich zum Beispiel bei der Debatte um den Gemeindezuschuss für die neue Striethteich-Hütte gezeigt, aber auch bei der Beratung des Neubaugebiets an der Wilhelm-Leuschner-Straße in Gadernheim.
Vorschläge würden von Heun oft vom Tisch gewischt mit dem Hinweis, die Verwaltung sei überfordert, erinnerte Stephan an seine Anregung, Informationen zum energiesparenden Bauen den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Vorbild sollte die Gemeinde Fischbachtal sein. Es sei aber nicht möglich gewesen, dort einfach einmal anzurufen.
Interkommunale Zusammenarbeit
Auch Erich Sauer sagte, er sei „etwas enttäuscht“. Man höre nichts Gutes über das „Binnenverhältnis“ im Rathaus. „Es scheint mit der Menschenführung etwas zu hapern.“ Folgerichtig habe es nach Heuns Amtsantritt eine größere Fluktuation von Mitarbeitern gegeben.
„Da sind gute Leute gegangen.“ Carsten Stephan sagte, möglicherweise sei das der Hintergrund dafür, dass im vergangenen Jahr einige der Posten in der Verwaltung nicht hätten besetzt werden können.
Im Rathaus gebe es immer noch eine gute Mannschaft, ist sich Erich Sauer sicher. Es gebe dort aber auch einiges zu tun. Daher müsse über mehr interkommunale Zusammenarbeit nachgedacht werden. Aktuell biete sich etwa die Möglichkeit, eine Kooperation mit der Stadt Lindenfels beim Bauamt aufzubauen.
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