Lautertal. Nach der Entscheidung von Kreisbrandinspektor Steffen Lutter, für die Feuerwehren in Gadernheim und Kolmbach maximal ein neues Gerätehaus zu genehmigen, ist bei der Organisation des Brandschutzes in Lautertal wieder einiges offen.
Bisher hatte die Gemeinde Lautertal an der Ecke Krehbergstraße/ Nibelungenstraße in Gadernheim ein Grundstück für ein neues Feuerwehrhaus vorgesehen. Auch die Stadt Lindenfels hatte mit einem Neubau geliebäugelt. Jetzt wird es wohl auf eine gemeinsame Feuerwache hinauslaufen müssen, wobei noch nicht klar ist, wo diese gebaut werden soll – in Gadernheim oder in Kolmbach.
Wobei auch bisher schon die Lösung „Ein Haus – zwei Feuerwehren“ gehandelt wurde. Dann wären beide Einsatzabteilungen unter einem Dach vereint, blieben aber selbstständig. Ob das organisatorisch und einsatztaktisch sinnvoll ist, sei dahingestellt. In einem Einsatzfall des Alarmplans wegen Fahrzeuge aus anderen Orten in Marsch zu setzen, wo in der Garage nebenan welche bereitstehen, könnte die zweitbeste Lösung sein.
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Vom Tisch ist nach Lutters Ansage aber auch der ältere Plan, in Gadernheim ein Gerätehaus für die Feuerwehren von Gadernheim und Lautern zu bauen. Auch in Lautern ist der Platz knapp, weswegen auch dort nach einem neuen Bauplatz gesucht wird.
Im Finanzausschuss der Gemeindevertretung wurde das Thema bei der Haushaltsberatung von Erich Sauer (CDU) angesprochen. Bürgermeister Heun sagte, er sehe das „Grundproblem“ in der Frage nach dem Platz für die gemeinsame Feuerwache. Es werde „in Kürze auf der Arbeitsebene ein Gespräch“ zwischen Lautertal und Lindenfels geben.
Irritationen rief Frank Maus (Grüne) hervor, der von einem Gespräch mit Lautertaler Feuerwehrleuten berichtete. Dabei sei noch vor Kurzem erklärt worden, ein gemeinsames Projekt der Feuerwehren von Gadernheim und Kolmbach sei vom Tisch, es sei in Lindenfels nicht erwünscht.
Dach des Rathauses wird saniert
Nicht nur die Feuerwehrhäuser sind in die Jahre gekommen, sondern auch das Lautertaler Rathaus. Es soll daher für 250 000 Euro saniert werden. Geplant sind nach Angaben von Bürgermeister Heun eine Photovoltaik-Anlage in Verbindung mit neuen Wärmeschutz-Fenstern auf dem Dach, eine neue Heizung und eine neue Sicherheitsbeleuchtung. Außerdem soll das Haus mit einer Notstromversorgung ausgestattet werden, um im Katastrophenfall als Anlaufstelle für die Bürger dienen zu können. Ferner ist die Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik geplant.
250 000 Euro waren den Mitgliedern im Ausschuss allerdings zu teuer. Sie einigten sich auf den Vorschlag von Hartmut Krämer (CDU), das Projekt auf drei Jahre zu strecken. In einem ersten Schritt soll nun das Dach in Ordnung gebracht werden.
135 000 Euro stehen in diesem Jahr für Arbeiten an den Trauerhallen in Elmshausen und Gadernheim im Haushaltsplan. Die Arbeiten seien so wichtig, wie das Geld knapp bemessen sei, sagte Bürgermeister Heun. Die Summe sei „an der unteren Kante“ und werde möglicherweise nur für eine der beiden Hallen ausreichen.
Für 30 000 Euro sollen Ladestationen für Elektroautos geschaffen werden. Grund ist, dass laut dem Bürgermeister die Gemeinde dazu verpflichtet ist, künftig nur noch solche Fahrzeuge anzuschaffen. Die müssten dann auch irgendwo aufgeladen werden.
150 000 Euro sollen bereitgestellt werden, um weitere Bushaltestellen barrierefrei auszubauen. In der Regel ist damit der Wegfall der Bushaltebuchten verbunden, wie es sie bisher noch in Lautern und Reichenbach an der B 47 gibt. Bei den Sach- und Dienstleistungskosten in der Verwaltung soll es auf Antrag von Silvia Bellmann (LBL) wieder eine zehnprozentige Mittelsperre geben. Wenn das verbleibende Geld nicht reicht, kann die Gemeindevertretung die Restsumme später freigeben.
Drehen an der Steuerschraube?
Bellmann wies darauf hin, dass in diesem Jahr eine Million Euro für Sachmittel eingeplant seien – deutlich mehr als 2022. Das liegt primär an den gestiegenen Energiekosten, bei denen der tatsächliche Preisanstieg allerdings noch nicht feststeht. Geplant wurde der Haushalt im Herbst, als viele von einer Mangellage über den Winter ausgingen und die Strompreisbremse noch nicht beschlossen war. Wie diese sich auswirkt, weiß die Verwaltung allerdings noch nicht zu sagen.
Erich Sauer (CDU) sagte, die Entwicklung könne dazu führen, „dass wir an der Steuerschraube drehen müssen“. Dennoch sei es richtig gewesen, im vergangenen Jahr die Grundsteuer zu senken. Die aktuellen Mehrbelastungen für Energie und wegen der Flüchtlinge seien damals auch gar nicht absehbar gewesen. Sauer forderte, beim Haushalt „Dinge, die nicht unbedingt notwendig sind, herauszunehmen“.
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