Gadernheim. Ein Stabwechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr Gadernheim wurde vollzogen. Peter Degenhardt kandidierte nicht mehr für das Amt des Wehrführers. Sein Amt übernimmt nun der bis dato amtierende stellvertretende Wehrführer Jürgen Bersch.
Im Rahmen der Neuwahlen des Vorstands bei der Jahreshauptversammlung wurde des Weiteren Markus Massoth zum ersten stellvertretenden Wehrführer gewählt und Andreas Gehrisch zum zweiten stellvertretenden Wehrführer. Die Alters- und Ehrenabteilung führt Achim Klenner. In den Feuerwehrausschuss wurden Peter Bormuth, Tobias Marasek und Daniel Knapp gewählt.
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Die Einsatzabteilung der Gadernheimer Feuerwehr zählt 31 Mitglieder, zehn davon stehen auch für Einsätze, die am Tag stattfinden, zur Verfügung. Die Männer und Frauen hatten im vergangenen Jahr 32 Einsätze abzuarbeiten. Wie der bis dato amtierende Wehrführer Peter Degenhardt informierte, waren darunter neun Brandeinsätze – vom „kleinen Waldbrand“ bis zum Brand eines Pkw. Besonders gefordert waren die Brandschützer bei einem Wohnhausbrand sowie dem Brand des Netto-Markts im benachbarten Lautern.
Der Wohnhausbrand war besonders fordernd, so Degenhardt, denn die Alarmierung lautete: „Mehrere Explosionen, Menschen in Gefahr“. Sowohl beim Wohnhausbrand als auch beim Brand des Netto-Markts halfen alle Lautertaler Wehren und arbeiteten professionell Hand in Hand. „Diese Zusammenarbeit hat gezeigt, dass wir alle Lautertaler Wehren brauchen“, unterstrich Peter Degenhardt. Gerufen wurden die Einsatzkräfte auch zu 20 technischen Hilfeleistungen. Zudem absolvierten sie drei Brandsicherheitsdienste.
Genauer Standort noch unklar
Die Mitglieder der Einsatzabteilung treffen sich nicht nur zu den Einsätzen, sondern auch zu Übungsabenden, in denen Theorie und Praxiswissen vermittelt oder aufgefrischt wird. Darüber hinaus nutzen die Gadernheimer das Lehrgangsangebot auf Kreisebene (auf Landesebene konnten keine Lehrgänge durchgeführt werden).
Eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Feuerwehr sind Geräte, Fahrzeuge und eine entsprechende Unterkunft. An Gerät und Fahrzeugen gab es laut Wehrführer Degenhardt keine Veränderungen. Dagegen kommt das Thema „Feuerwehrgerätehaus“ in Bewegung. Ein schon seit Jahren notwendiger Neubau kommt in Sicht.
Jürgen Bersch an der Spitze
Nach 36 Jahren Mitwirkung im Vorstand des Gadernheimer Feuerwehrvereins übergab Wehrführer Peter Degenhardt sein Amt an den bis dato amtierenden Stellvertreter Jürgen Bersch. Peter Degenhardt war in dieser Zeit 19 Jahre Wehrführer in Gadernheim, fünf Jahre Jugendwart, vier Jahre Vereinsvorsitzender, drei Jahre Gerätewart und begleitete weitere verschiedene Posten. Derzeit ist er zudem der stellvertretende Gemeindebrandinspektor von Lautertal. jhs
Bei der Feuerwehr hat sich ein Gerätehausausschuss gebildet. Zur Ideenfindung waren die Mitglieder schon unterwegs und haben sich Gerätehäuser in der Umgebung angeschaut. Wo dieses Haus gebaut werden soll, ist derzeit noch nicht klar. Das zunächst vorgesehene Grundstück im Industriegebiet wird wohl zu klein sein.
Wie Peter Degenhardt weiter erklärte, kam im Herbst die Brandschutzaufsicht, sprich Kreisbrandinspektor Steffen Lutter, nach Gadernheim. Er weiß um die Situation im benachbarten Kolmbach, dort wird auch ein neues Gerätehaus gebraucht. „Er erklärte uns ganz deutlich, dass er keine zwei neuen Gerätehäuser auf 500 Meter Entfernung genehmigen werde.“
B-Planverfahren angestoßen
Nun sind beide Wehren am Zug. Kolmbach und Gadernheim arbeiten schon lange gut und freundschaftlich zusammen. Sie hatten selbst schon vor ein paar Jahren die Idee, ein gemeinsames Haus zu bauen. Das wurde damals vom zuständigen Kreisbrandinspektor abgelehnt. Nun beginnt also eine neue Zeitrechnung.
Ein Flächenbedarfsplan wurde schon aufgestellt und Bürgermeister Michael Helbig in Lindenfels und dem Lautertaler Bürgermeister Andreas Heun vorgelegt. „Derzeit laufen die Gespräche für ein passendes Grundstück“, so der Stand der Dinge. „Wir haben ein B-Planverfahren angestoßen“, erklärte dazu Bürgermeister Andreas Heun. Ein Grundstück wurde schon ausgesucht und die Gespräche mit dem Grundstücksbesitzer sind im Gange.
Mit der Stadt Lindenfels gibt es eine enge Zusammenarbeit und das schon länger, etwa bei der Wasserversorgung. „Wir brauchen vernünftige sachliche Argumente, wo das Haus gebaut werden soll“, so Bürgermeister Heun. „Unser nächstes großes Projekt bei den Feuerwehren wird der Bau des Gerätehauses in Gadernheim.“
Die Mitglieder der Einsatzabteilung treffen sich nicht nur, um sich für den Brandschutz in Gadernheim einzusetzen, sondern auch zur Pflege der Kameradschaft. Der Grillabend im August diente auch der Beförderung und Ehrung von Einsatzkräften.
Zum Abschluss seines letzten Berichts als Wehrführer dankte Peter Degenhardt allen, die ihn über viele Jahre bei der Arbeit unterstützt hatten.
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