Finanzausschuss

Lautertal soll dieses Jahr weniger investieren

Im Finanzausschuss gab es eine einstimmige Empfehlung zur Annahme des Haushaltsentwurfs. Einige Projekte sollen erst 2024 angegangen werden.

Von 
Thorsten Matzner
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Da die Gemeinde Lautertal vermutlich erst Mitte des Jahres die Genehmigung für den Haushalt in Händen halten wird, bleiben für die Projekte nur wenige Monate übrig. Einige Posten wurden daher auf 2024 verschoben. © Jens Wolf/dpa

Lautertal. Mit einem einstimmigen Votum für den Haushaltsplan der Gemeinde Lautertal für dieses Jahr hat der Finanzausschuss der Gemeindevertretung seine Beratungen zum Etat abgeschlossen. Zuvor hatte das Gremium noch einige Änderungen hauptsächlich im Investitionsprogramm vorgenommen. Das war nach einhelliger Meinung ohnehin zu umfangreich.

Da die Gemeinde vermutlich erst Mitte des Jahres die Genehmigung für den Haushalt in Händen halten wird, bleiben für die Projekte nur wenige Monate übrig. Daher – und weil damit der Kreditbedarf sinkt – wurden einige Posten auf 2024 verschoben.

Rathaus-Sanierung abgespeckt

Betroffen sind 10 000 Euro für Anschaffungen für die Heidenberghalle in Gadernheim. Dabei geht es um den sogenannten Sitzungsdienst. Da die Gemeindevertretung nicht mehr in der Halle tagt, sondern wieder im Rathaus, wird das Geld nach Meinung der Ausschuss-Mitglieder zunächst nicht benötigt.

Auch die Installation von Ladestationen für E-Autos (30 000 Euro) wurde verschoben. Sie wird nach Angaben von Bürgermeister Andreas Heun fällig, weil die Verwaltung künftig E-Autos nutzen wird. Zurzeit sind aber noch konventionelle Fahrzeuge im Einsatz.

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20 000 Euro zur Herrichtung des Dorfplatzes in Beedenkirchen wurden umgeplant. Es stehen noch 25 000 Euro an Haushaltsresten zur Verfügung. Sie könnten verwendet werden, um eine Garage für die Feuerwehr zu bauen, die als Materiallager gebraucht wird.

Für 25 000 Euro soll die Wassermeisterei Lautertal / Lindenfels ein weiteres Fahrzeug erhalten. Auch das soll nun erst 2024 der Fall sein.

Von den Ausgaben zur Sanierung des Rathauses in Reichenbach werden 50 000 Euro umgeplant. Vorrangig sollen die Sicherheitsbeleuchtung erneuert und das Dach saniert werden. Für die Beleuchtung ist nach Angaben von Karl-Josef Kuhn bereits der Auftrag vergeben. Auf das neue Glasdach kommt eine Photovoltaikanlage. Zurückgestellt wurde der Kauf einer neuen Heizung.

Photovoltaik soll gefördert werden

100 000 Euro sollen dagegen neu eingestellt werden, um die Installation von Photovoltaikanlagen durch die Bürger zu fördern. Silvia Bellmann stellte für die LBL diesen Antrag. Norman Krauß vom Büro Eckermann und Krauß, das die Gemeinde in Haushaltsangelegenheiten berät, wies darauf hin, dass zunächst Förderrichtlinien entwickelt werden sollten – auch, weil es bereits zahlreiche Förderprogramme gebe und um zu verhindern, dass die Projekte mehrfach unterstützt würden.

Der Ausschuss beschloss daraufhin, das Geld mit einem Sperrvermerk zu versehen, der erst aufgehoben werden soll, wenn die Vergabe geklärt ist. Bellmann sagte, die „Musterrechnung“ der LBL sehe vor, im Jahr 100 Haushalte mit je 1000 Euro unterstützen zu können.

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Beigeordneter Karl-Josef Kuhn (CDU) berichtete, dass auch der Gemeindevorstand sich mit dem Thema befasst habe. Dort sei diskutiert worden, bei Neubauten die Installation von Photovoltaik mit einer Reduzierung der Grundsteuer zu belohnen. Einen Beschluss dazu gibt es aber noch nicht.

Zur Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde sollen im Haushalt außerdem Ausgaben in Höhe von 164 000 Euro eingeplant werden, wie Tatjana Groh von der Finanzverwaltung berichtete. Zusätzlich werden Einnahmen in Höhe von 109 000 Euro veranschlagt. Dabei handelt es sich um Zahlungen des Kreises zur Unterstützung der Gemeinde.

Groh bestätigte, dass hier kalkuliert worden sei, dass in diesem Jahr nur Asylsuchende nach Lautertal kämen. Bei der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gelten andere Regeln, die für die Gemeinde finanziell günstiger wären.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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