Staffel. Hartmut Krämer, Ortsvorsteher von Beedenkirchen, Schmal-Beerbach, Staffel und Wurzelbach, hat den Ehrenbrief des Landes Hessen erhalten. Landrat Christian Engelhardt überreichte die Auszeichnung im Lautertaler Rathaus in Reichenbach - in kleinem Rahmen, wie von Krämer gewünscht.
Das stehe für den Geehrten, sagte Engelhardt. Krämer sei sehr engagiert, stehe aber nicht gerne im Mittelpunkt, wenn es um Auszeichnungen gehe. Das sei oft festzustellen bei Leuten, die sich für die Allgemeinheit einsetzten. Ihnen gehe es um die Sache und nicht um ihre Person.
Das Ehrenamt sei ein „entscheidender Faktor der Lebensqualität“, so der Landrat weiter. Viele Dinge in der Gesellschaft sei ohne es nicht denkbar - vom Brandschutz bis zu kirchlichen Angeboten. Eine ganz besondere Bedeutung komme aber dem politischen Ehrenamt zu. Es sei die „direkteste politische Ebene“ für die Bürger, und damit bilde es auch die Grundlage für die Akzeptanz politischer Entscheidungen. Gerade in Lautertal habe sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Arbeit nicht immer einfach sei. In der Finanzkrise hätten die Ehrenamtlichen viele schwierige Entscheidungen nicht nur fällen, sondern anschließend auch ihren Mitbürgern gegenüber vertreten müssen. Der Einsatz in der Kommunalpolitik werde einem nicht immer gedankt, stellte Engelhardt fest.
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Hartmut Krämer sei „ein echter Macher“. Engelhardt zitierte aus einem Porträt von 2020 im BA, bei dem Krämer „machen statt meckern“ als Motto sein ausgegeben hatte.
Ortsvorsteher - das Amt bekleidet Krämer seit sieben Jahren - seien „entscheidende Multiplikatoren“ in einer Gemeinde und wichtige Ansprechpartner für Probleme weit über die Politik hinaus. Dabei vertrete Krämer einen großen Ortsbezirk zwischen Beedenkirchen und Staffel, was eine Lautertaler Besonderheit sei. Er habe sich bei den Bürgern „Vertrauen und Anerkennung“ erworben, was sich in der Wiederwahl im Amt 2021 ausgedrückt habe, stellte der Landrat fest.
Krämers Anliegen sei es dabei, Parteipolitik aus dem Ortsbeirat fernzuhalten und möglichst alle aus der Bevölkerung mitzunehmen. Christian Engelhardt erinnerte an dessen Einsatz zur Gründung der „Bürger für Beedenkirchen“, die die früheren Parteilisten von CDU und SPD bei den Ortsbeiratswahlen abgelöst haben. Seither habe sich viel getan in den Dörfern. Engelhardt erinnerte an die Sanierung des Spielplatzes in Beedenkirchen und die Arbeiten im dortigen Dorfgemeinschaftshaus. Inzwischen sind weitere Projekte hinzugekommen. Das jüngste ist Krämers Initiative, Staffel in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen zu bringen und dem Ort einen richtigen Mittelpunkt und Treffpunkt für die Bürger zu verschaffen.
Erich Sauer (CDU): „Ein kritischer Zeitgeist“
Lautertals Bürgermeister Andreas Heun lobte Krämers Bereitschaft, sich für die Belange der Bürger einzusetzen. Bei allen politischen Differenzen sei er aber auch immer für sinnvolle Kompromisse zu haben und an einem Miteinander interessiert. Hartmut Krämer stehe „mitten in der Bevölkerung. Wenn ich an Beedenkirchen denke, denke ich immer an Sie.“ Als Ortsvorsteher sei er ein „wichtiges Bindeglied in die Verwaltung“.
Heun erinnerte an Krämers politischen Werdegang, der 2006 mit der Wahl in den Ortsbeirat Beedenkirchen begonnen hatte. 2011 folgte der Einzug für die CDU in die Gemeindevertretung. Seit 2016 ist Hartmut Krämer Ortsvorsteher. Weiterhin ist er in zahlreichen Vereinen engagiert, zum Beispiel im Naturschutzbund, im Sozialverband VdK und im Sportverein Blau-Weiß. Als dieser noch eine eigene Fußballmannschaft stellte, war Krämer unter anderem Spielführer und Trainer.
„Die CDU kann stolz sein auf Sie“, sagte Heun. Hartmut Krämer habe „den Landesehrenbrief verdient“.
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung, Erich Sauer, schloss sich dieser Feststellung an. Sauer bezeichnete Krämer als „kritischen und streitbaren Zeitgeist“, der für die Fraktionsarbeit sehr wertvoll sei.
Mit Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahl vom 8. Oktober auch in Lautertal sagte Sauer, er mache sich „Sorgen“ um die Demokratie. Es gebe eine zunehmende Entfremdung zwischen der Politik und den Bürgern. Außerdem fehle es an Nachwuchs für die politische Arbeit. „Wir müssen aufpassen, dass uns die Demokratie nicht entgleitet“, so Sauer.
Hartmut Krämer hielt sich mit seinen Dankesworten kurz. Die Schaffung des Vereins „Bürger für Beedenkirchen“ habe sich gelohnt. Es sei nicht nur viel erreicht worden, sondern die Bürger seien auch sehr engagiert. „Wir haben keine Personalsorgen.“ Über seinen Einsatz für die Allgemeinheit sagte Krämer: „Es ist mir eine Ehre, das zu machen.“
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