Auszeichnung

Landesehrenbrief für den engagierten Lauterner Rainer Brück

Der Vorsitzende des Lauterner Vereinsrings und frühere Ortsvorsteher Rainer Brück ist mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden. Besonders setzt sich Brück für die Festhalle im Dorf ein.

Von 
Thorsten Matzner
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Landrat Christian Engelhardt (links) überreichte den Landesehrenbrief an Rainer Brück. © Strieder

Lautern. Der Vorsitzende des Lauterner Vereinsrings und frühere Ortsvorsteher Rainer Brück ist mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden. Landrat Christian Engelhardt übergab im Auftrag von Ministerpräsident Boris Rhein Urkunde und Ehrennadel vor einer Sitzung des Ortsbeirats. Engelhardt würdigte Brück als Vorbild.

Er habe durch seinen Einsatz in den Lauterner Vereinen und für die Festhalle viel für die Allgemeinheit getan. Brück war von 1975 bis 1995 in verschiedenen Funktionen für die Sportgemeinschaft Lautern tätig, unter anderem als Abteilungsleiter für Fußball. Er war auch Spieler beim Lauterner Sportverein, zunächst im Fußball, später beim Badminton.

13 Jahre lang gehörte er dem Ortsbeirat an, davon sieben Jahre als Ortsvorsteher. In dieser Zeit übernahm er auch den Vorsitz des Hallenausschusses, des heutigen Vereinsrings, dem er immer noch vorsteht. Der Festhalle als dem Dorfgemeinschaftshaus von Lautern ist Rainer Brück seit Jahrzehnten verbunden. Christian Engelhardt erinnerte daran, dass er bereits beim Bau in den 70er Jahren beteiligt gewesen sei.

„Vorbilder müssen sichtbar sein“

Der Vereinsring kümmert sich bis heute um die Verwaltung der Halle und übernimmt immer wieder auf ehrenamtlicher Basis Renovierungen und Reparaturen. Zu den größeren Projekten gehörte 1998 die Erneuerung des Dachs. Als 1996 das Chemiewerk in Lautern schloss, erhielten die Vereine die Küche aus einer der Kantinen geschenkt. Das Mobiliar wurde von Helfern ausgebaut, zur Festhalle transportiert und dort neu aufgebaut. Außerdem gab es neue, besser isolierte Fenster.

2008 wurde dann eine ebenfalls gebrauchte Küche aus Bensheim geholt und im Anbau der Halle untergebracht. Ein Jahr später erhielt die Halle einen neuen Innenanstrich. Der Fußboden wurde 2010 mithilfe von Mitteln aus einem Sonder-Investitionsprogramm ebenfalls in Eigenhilfe erneuert. Rainer Brück hatte angeregt, Mittel aus dem Programm zu beantragen. Außerdem wurde eine neue Beleuchtung eingebaut. „Sie machen sich für Ihren Ort buchstäblich die Hände schmutzig“, stellte Landrat Engelhardt fest.

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Rainer Brück ist auch Mitglied der beiden anderen Vereine in Lautern, der Feuerwehr und des Gesangvereins Sängerlust. Außerdem sitzt er seit 13 Jahren im Prüfungsausschuss der Verfahrensmechaniker.

Christian Engelhardt sagte, Vorbilder müssten sichtbar sein und hätten „hoffentlich auch Nachfolger“. Der Landesehrenbrief sei ein „Heldenausweis“, Brück sei einer der „Helden unserer Gesellschaft“. Diese lebe vom ehrenamtlichen Engagement. Viele Angebote beruhen darauf, dass Leute sich für die Allgemeinheit einsetzten. Dies müsse unbedingt erhalten werden.

Gerade das Engagement in Sportvereinen gehöre zum „Kern unseres gesellschaftlichen Lebens“. Dort würden alle Altersgruppen angesprochen, besonders aber trage der Sport zur Persönlichkeitsbildung bei Kindern und Jugendlichen bei, so Engelhardt. Wichtig sei auch seine Funktion für Integration und Zusammenhalt in der Gesellschaft.

„Immer da“ für Lautern

Das Engagement in der Politik sei davon etwas verschieden. Während Leute, die in den Vereinen mitarbeitenden, in der Regel viel Lob zu hören bekämen, gebe es in der Politik keine generelle Anerkennung. Kommunalpolitiker hätten zwar die Chance, die „Lebensverhältnisse der Menschen mitzugestalten“. Sie müssten dabei allerdings auch unangenehme Entscheidungen treffen und rechtfertigen, wie in der Finanzkrise in Lautertal. Dennoch sei die ehrenamtliche Mitwirkung in der Kommunalpolitik „Grundlage für unsere Demokratie“ und die unmittelbare Ebene, wo sich Staat und Bürger begegneten.

Lautertals Bürgermeister Andreas Heun gratulierte Rainer Brück im Namen des Gemeindevorstands zu der Auszeichnung. „Wir sind stolz auf Sie. Sie haben es verdient.“ Die eigenverantwortliche Verwaltung der gemeindeeigenen Festhalle durch den Vereinsring habe Vorbildcharakter und werde wesentlich von Rainer Brück getragen. Solche Modelle empfehle auch der Hessische Rechnungshof den Kommunen. In Lautern werde das schon seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert.

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Durch sein jahrzehntelanges Engagement, aber auch als Fan von Schalke 04 habe Rainer Brück „Höhen und Tiefen durchlebt“ und gezeigt, dass er „leidensfähig“ sei. Das sei anerkennenswert, denn: „Bayern München kann ja jeder.“

Ortsvorsteherin Christiane Stechmann bescheinigte Brück, er sei für das Dorf „immer da“. Für den Feuerwehrverein und den Gesangverein Sängerlust gratulierte die Feuerwehr-Vorsitzende Michaela Nielsen-Ziegeldecker.

Helmut Adam, der Vorsitzende der Lautertaler Gemeindevertretung, erinnerte an die gemeinsamen Zeiten als Lichttechniker im Lautertaler Laientheater. Die Theatergruppe hatte ab 1992 über zehn Jahre lang jedes Jahr im Kindergarten am Löserweg ein Bauerntheaterstück auf die Bühne gebracht. Adam regte an, über eine Neubelebung nachzudenken.

Rainer Brück, der bei der Ehrung von seiner Frau Monika und Sohn Tobias Brück begleitet wurde, bedankte sich nicht nur für die Auszeichnung, sondern auch für die Unterstützung durch seine Familie und zahlreiche Helfer.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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