Lautertal. In der Auseinandersetzung der Gemeinde Lautertal mit dem Evangelischen Regionalverwaltungsverband in Darmstadt soll ein weiteres Gespräch eine Lösung bringen. Es werde in den kommenden Tagen stattfinden, kündigte Bürgermeister Andreas Heun in der Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag an.
Es geht dabei um die Kosten für den Betrieb der Kindergärten. Die Gemeinde hatte im vorigen Jahr keine Kostenschätzung des Verbandes erhalten und daher für den Haushalt 2024 mit den Zahlen des Vorjahres geplant.
Anschließend hatte der Verband jedoch statt der 1,8 Millionen Euro wie 2023 für dieses Jahr 2,6 Millionen Euro an Kostenbeteiligung der Gemeinde angefordert. Eine Begründung für die Steigerung sei der Verband aber bisher schuldig geblieben, heißt es in einer Vorlage des Gemeindevorstandes zu dem Thema.
Der Vorstand hatte dennoch der Gemeindevertretung vorgeschlagen, die Mehrkosten an den Verband zu überweisen. Nach einem ersten Gespräch hatte der Verband erklärt, 2,3 Millionen Euro seien ebenfalls ausreichend. Damit ging es nun darum, 467 000 Euro freizugeben. Das lehnten die Gemeindevertreter auf Antrag von CDU und LBL nun jedoch ab. Vielmehr wurde beschlossen, 250 000 Euro an die Kirche freizugeben.
Erst sollen Details her, dann gibt es das restliche Geld
Damit ist eine Summe von 2,1 Millionen Euro erreicht, die die Gemeinde dem Regionalverwaltungsverband bereits im Juni als Kompromiss vorgeschlagen hatte. Die restlichen 217 000 Euro wurden mit einem Sperrvermerk versehen und sollen erst freigegeben werden, wenn es eine detaillierte Kostenaufstellung der Kirche gibt. Auf die wartet die Kommune bereits seit April.
Erich Sauer (CDU) sagte, die Gemeinde habe seit Jahren ein Problem damit, nachzuvollziehen, wie die Kosten für die Kindergärten zustande kämen. Das Vorgehen der Kirche in diesem Jahr sei „fast wie auf dem türkischen Basar“.
Auch Frank Maus (Grüne) fand die Sache „sehr ärgerlich. Wir stochern schon seit Jahren im Nebel.“ Die Forderung der Grünen, der Gemeindevorstand solle prüfen, wie sich die Kosten für die Kindergärten in Lautertal im Vergleich zu anderen Kommunen entwickelten, lehnte Bürgermeister Heun aber ab. Dazu gebe es bereits eine Untersuchung des Landesrechnungshofes, die keine Auffälligkeiten ergeben habe.
Zahl der Betreuungsplätze ist deutlich gestiegen
Heun sagte, die Kostensteigerungen seien verständlich, da die Zahl der Plätze in den Kindergärten gestiegen sei - unter anderem wegen des neuen Waldkindergartens in Lautern. Die Gemeinde benötige aber rechtzeitig für ihre Haushaltsplanung verlässliche Zahlen vom Regionalverwaltungsverband.
Zumindest kurzfristig scheint dieses Problem behoben: Für 2025 gebe es bereits eine Planung der Kirche, sagte der Bürgermeister. tm
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