Lautertal. Die beste Zeit für die Pflege von Hecken ist der Winter. Wer bis jetzt noch keine Zeit oder die Möglichkeit hatte sich, um die Pflege seiner Gehölze zu kümmern, der wird allerdings bis zum Oktober warten müssen. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es „in der Zeit vom 1. März bis zum 30 September die Hecken abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen“.
Diese Verordnung gilt auch für lebende Zäune, Büsche und andere Gehölze – und das hat seinen Sinn: Menschen, die die Natur genau beobachten, stellen derzeit schon fest, dass die Vögel in der Zeit, wenn die Tage wieder länger werden, mit der Brautwerbung beginnen. Erstes Nistmaterial wird herbeigetragen und mit dem Nestbau begonnen.
Hecken und andere Gehölze bieten den Vögeln nicht nur Schutz für die Brut, sondern auch Nahrung. Heckenbildende Sträucher sind etwa die Schlehe, der Weißdorn, Haselnuss, Brombeere oder Holunder. Vogelbeeren, Kornelkirschen und Berberitzen gehören ebenfalls dazu. Ihre Beeren sind bis weit in den Winter hinein eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Vögel.
Eine Hecke zeichnet sich durch die Aneinanderreihung verschiedener Sträucher aus, die mehrere Meter lang sein können.
Hecken bilden sich in der Natur oftmals von allein etwa an Waldsäumen oder Rainen. Manche wurden auch von Naturschutzorganisationen ganz bewusst angepflanzt. Ihre Funktionen sind vor allem die Abgrenzung zu anderen schützenswerten Biotopen und der Aufbau eines neuen Lebensraumes.
Regelmäßige Pflege ist wichtig
Hecken dienen vielen Tieren – auch Säugetieren wie Hasen, Igel und Mäusen – als geschützte Wohnräume. Diese finden sich im Wurzelwerk oder – bei dichten Hecken – in den mittleren Bereichen. Für Vögel sind die Hecken eine wichtige Lebensgrundlage. Aber auch kleinste Tiere wie Käfer, Spinnen und Wildbienen, finden in einer Hecke einen Lebensraum.
Hecken sind nicht nur in der Flur zu finden, sondern dienen oft auch als lebende Zäune in den Ortschaften zur Grundstücksabgrenzung. Hier sind eher Thujahecken, Liguster oder Hainbuchen beliebt. Auch solche Hecken sind für Säugetiere und Vögel ein Schutz- und Brutbereich, Nahrung finden sie in solchen Hecken allerdings nicht.
Alle Hecken müssen von Zeit zu Zeit zurückgeschnitten werden. Eine ungepflegte Hecke verdünnt sich im Laufe der Jahre am Boden und verdichtet sich zu stark in den oberen Etagen. Damit verliert sie ihre wichtige Funktion für den Naturhaushalt.
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Naturschützer, die Hecken auf den Stock setzen, erleben immer wieder, dass das auf Protest stößt. Auf den Stock setzen heißt, die Hecke bis fast zum Bodenbereich abzuschneiden. Damit ist sie zunächst nicht mehr vorhanden. Doch eine zurückgeschnittene Hecke erholt sich in den Folgejahren sehr schnell und kann dann wieder über lange Zeit ihre Funktion wahrnehmen. Das Schneiden von Gehölzen in einer Hecke ist zur Pflege also wichtig. Es hat aber keinen Sinn, damit zu beginnen, wenn die Natur im Frühjahr wieder erwacht.
Die Vogelschutzgruppen in Lautertal und der Verschönerungsverein Elmshausen haben die Arbeiten an den von ihnen betreuten Hecken und Gehölzen bereits abgeschlossen.
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