Evangelische Kirche

Freizeitheim in Beedenkirchen wird zur Flüchtlingsunterkunft

In das Freizeitheim der evangelischen Kirche in Beedenkirchen sollen ab 1. August geflüchtete Frauen mit ihren Kindern einziehen. Die Einziehenden sollen laut aktuellen Planungen für 24 Monate dort bleiben.

Von 
Christa Flasche
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In das Freizeitheim sollen ab 1. August geflüchtete Frauen mit ihren Kindern einziehen. © Ernst Lotz

Beedenkirchen. In das evangelische Freizeitheim Beedenkirchen werden ab 1. August geflüchtete Frauen mit ihren Kindern einziehen. Dies wurde bei der jüngsten Gemeindeversammlung der Kirchengemeinde bekannt gegeben. Gerade für diese Gruppe sei das Leben in einer Sammelunterkunft sehr schwierig.

Beim Freizeitheim kam es jüngst zu einer Nutzungsänderung, bei der nun die Gemeinde Lautertal zur Mieterin des Hauses wurde. Zuvor hatte die Kirchengemeinde für dessen Unterhalt gesorgt. Durch Corona wurden die Rücklagen dafür jedoch sehr beansprucht.

Geplant ist, dass die Einziehenden für 24 Monate bleiben. Der Kirchenvorstand hatte dem Anliegen der Kommune Lautertal zugestimmt. Künftig wird eine Person für die Geflüchteten Ansprechpartner sein. Auch für die Mitglieder der Kirchengemeinde wird es eine zentrale Person geben.

Bangen um Pfarrhaus und Scheuer

Im Rahmen der Versammlung der Kirchengemeinde wurden gerade zu diesem Thema auch kritische Fragen gestellt. Dabei ging es ebenfalls um die Nationalitäten. Außerdem erkundigten sich die Mitglieder, wie mit den Bruckberger Gästen verfahren werde, die bereits im Sommer 2023 kommen. Dieses Treffen sei auf die Zeit vor August gelegt worden, hieß es. Für die kommenden zwei Jahre werden die Treffen nicht gestrichen, man müsse aber nach Alternativen bei der Unterkunft suchen, hieß es. Mit den direkten Anwohnern des Heims habe man gesprochen, so der Kirchenvorstand. Aus den Reihen der Versammelten wurde der Wunsch nach regelmäßiger Information geäußert.

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Ein weiteres Thema bei der Gemeindeversammlung waren die vielen offenen Stellen und die Tatsache, dass es zu wenige Pfarrer gibt. Davon betroffen waren auch die Mitglieder der Kirchengemeinde in Beedenkirchen, als Mitte 2022 Pfarrer Engelbrecht verabschiedet wurde. Doch nun gibt es einen Lichtblick, denn Pfarrer Ingmar Neserke ist bereits in Beedenkirchen tätig. Die Stelle ist befristet bis zum 31. Dezember 2024. Der neue Pfarrer sagte, er habe sich ganz bewusst für Beedenkirchen entschieden, da er sich auch von der Struktur der Kirchengemeinde angesprochen gefühlt habe. Er wird die Stelle zu 50 Prozent versorgen.

Auf der Frühjahrstagung der Dekanatssynode wurde beschlossen, dass es eine Zusammenfügung mit Schlierbach und Fürth zur Nachbarschaft Nördlicher Odenwald geben werde. Diese Orte werden sich nun auf den gemeinsamen Weg begeben.

Weiterhin ist eine Verkleinerung des Gebäudebestands geplant. In Beedenkirchen bangt man um Pfarrhaus und Scheuer. Am 5. Mai findet hierzu eine gemeinsame Begehung der einzelnen Gemeindegebäude vom Nördlichen Odenwald statt.

Veranstaltungen als Geldquelle?

Auf Rückfrage zum Pfarrhaus hieß es, das bleibe erst einmal frei bis sich weitere Details ergeben. Damit rechne man eher im Herbst, nach der Begehung Anfang Mai. Von Kirchenseite schätze man vorsichtig, dass etwa 30 Prozent der Gebäude von der Kirche nicht mehr finanziell unterhalten werden können. Pfarrhaus und Pfarrscheuer gehörten zwar der Kirchengemeinde, doch die Unterhaltung übernehme die Kirche. Bedenken gab es, dass man zwei Gebäude wie Pfarrhaus und -scheuer kaum trennen könne, weil sie von der Infrastruktur sehr eng verbunden seien.

Um in Zukunft den Unterhalt im Fall des Falles selbst stemmen zu können, müsse man überlegen, wie man das zum Beispiel durch noch mehr Veranstaltungen hinbekommen könne. Eine andere Lösung, die in Gemeinden bereits praktiziert werde, dass man Synergien und Häuser gemeinsam nutzt, um sich den Unterhalt zu teilen. Doch bei allen bisherigen Ideen zur finanziellen Zukunft müsse man erst einmal abwarten, was bei der Begehung als Ergebnis unter dem Strich stehen bleibe, so der Kirchenvorstand.

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Doch es gab auch Erfreulicheres zu berichten. Seit dem 27. Oktober gibt es donnerstags in der Kirchengemeinde das Treffen „Keiner bleibt alleine“. Ein munteres Team sorgt dann für kulinarische Genüsse. In der Spitze kamen so zwischen 11 und 15 Uhr über 30 Menschen zum Essen, Kaffeetrinken und Plaudern zusammen. Finanziert wird das Ganze aus Spenden. Dafür ging ein großes Lob und Dankeschön an die Helfer, die das ermöglichen.

Freie Autorin

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