Gemeindevertretung

Viele Bedenken zu neuem Kindergarten in Elmshausen

Die Gemeinde Lautertal kann die Zweifel bezüglich Kanalisation, Standort, Verkehr und Trinkwasserversorgung jedoch nicht nachvollziehen.

Von 
Thorsten Matzner
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Lautertal. Der Lautertaler Gemeindevertretung liegt bei ihrer Sitzung am morgigen Donnerstag, 11. Juli, wieder der Bebauungsplan für den neuen Kindergarten in Elmshausen vor. Hier werden die Stellungnahmen aus der Offenlegung der Planung behandelt.

Eine Anliegergemeinschaft hat Bedenken wegen der Ableitung der Abwässer und des Oberflächenwassers in Kanalisation beziehungsweise Lauter. Das weist die Gemeinde allerdings mit Hinweis auf eigene Untersuchungen und Auskünfte des Zweckverbands KMB zurück, wonach die Kanalanlagen und auch die Lauter die Mengen problemlos aufnehmen können. Oberflächen-wasser soll in einer Zisterne auf dem Kindergartengelände gepuffert werden, um eine Überlastung zu vermeiden.

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Eine leichte Anspannung aufseiten der Verwaltung und des Planers begleitet die Stellungnahme zu Einwänden des Kreises. Hier geht es unter anderem um Bedenken in Heppenheim, dass Begründungen zu Festsetzungen nicht gerichtsfest seien. Das wird unter anderem mit Blick auf die 30-jährige Erfahrung des Planungsbüros zurückgewiesen.

Auf zweite Offenlegung hätte nicht verzichtet werden dürfen

Das Regierungspräsidium weist darauf hin, dass der neue Kindergarten möglicherweise auch an anderer Stelle in Lautertal hätte gebaut werden können. Hier fehle eine ausreichende Untersuchung, was die Gemeinde jedoch zurückweist. Es gebe keine andere brauchbare Fläche. Dass der neue Kindergarten zu mehr Verkehr führen werde, sieht die Gemeinde ebenfalls nicht so. Vielmehr werde der Verkehr aus den Wohngebieten entfernt, in denen die zur Schließung vorgesehen bisherigen Kindergärten lägen. Zudem sei der neue Kindergarten auch zu Fuß und mit dem Fahrrad gut erreichbar.

Ebenfalls vom Regierungspräsidium werden Bedenken wegen der Versorgung mit Trinkwasser erhoben. Dazu schreibt die Gemeinde, dass das Wasserangebot den Verbrauch in der Gemeinde erheblich überschreite. Zudem ersetze der neue Kindergarten bisherige Einrichtungen, sodass sich der Verbrauch nur verlagere.

Die Änderung des Bebauungsplans Marienberg-Nord in Lautern muss nochmals beschlossen werden. Der Kreis hat gegen den Beschluss der Gemeindevertretung vom April Einspruch eingelegt. Die Gemeinde hätte nicht auf eine zweite Offenlegung der Planung verzichten dürfen. Diese soll nun nachgeholt werden, sodass der Kreis Gelegenheit hat, zu den nach der ersten Offenlegung vorgenommenen Änderungen Stellung zu nehmen.

Mit der Bebauungsplan-Änderung soll der Umbau des früheren Laborgebäudes der Ciba-Geigy Marienberg in ein Wohn- und Geschäftshaus möglich werden. Nach Angaben des Gemeindevorstandes war auf die erneute Offenlegung auf Druck des Investors verzichtet worden. Der muss nun noch länger warten. Zunächst war versucht worden, mit der Festlegung eines Sanierungsgebiets eine Bebauungsplan-Änderung zu vermeiden. Auch dies war nach einem Einspruch des Kreisbauamtes gescheitert.

Einbeziehung der Landgesellschaft im Gespräch

Für das Baugebiet Destag soll eine Baulandumlegung eingeleitet werden. Damit soll das Grundstück zwischen Hohensteiner Straße und Auf der Steinaue neu geordnet werden. Hier sollen Wohnhäuser entstehen. Möglicherweise kommt dabei auch die Hessische Landgesellschaft ins Spiel. Zumindest haben die Eigentümer zugestimmt, der Gesellschaft ihre Flächen zu verkaufen, damit diese das Gebiet neu ordnen kann.

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Da auch wegen des geplanten Baugebiets Hofackers in Reichenbach eine Einbeziehung der Landgesellschaft im Gespräch ist, soll die Gemeindevertretung außerdem eine neue Rahmenvereinbarung für die Zusammenarbeit beschließen. Die bisherige Vereinbarung könne wegen veränderter Vorgaben des Landes Hessen nicht mehr genutzt werden, heißt es zur Begründung.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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