Kirschhausen. Heppenheims größter Stadtteil Kirschhausen macht noch vor dem schon seit Langem herbeigesehnten Bau eines Lebensmitteldiscounters (zwischen östlichem Dorfrand und Tankstelle wird sich ein „Norma“ ansiedeln) einen weiteren, kleinen Schritt in Richtung Selbstversorgung: In der früheren Sparkassenfiliale will sich ein „Mini-Markt“ etablieren, der – so Ortsvorsteher Peter Engelhardt (CDU) in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates – unter anderem „kulinarische Köstlichkeiten“, einen Frühstücksservice, vor allem aber einen DHL-Shop bieten wird.
Letzteres dürfte gut ankommen im Stadtteil, der in den vergangenen Jahren zunehmend auf Serviceangebote verzichten musste. Für Verärgerung hatte zuletzt die Demontage des Geldautomaten gesorgt, der letzten Hinterlassenschaft der Sparkassenfiliale, die schon lange vorher dichtgemacht hatte.
Mini-Markt soll am 9. August öffnen
Das Gebäude wurde inzwischen von einem Mörlenbacher Unternehmer erworben und an eine Bensheimer Familie veräußert, die nun hier ihren „Mini-Markt“ einrichtet. Die Eröffnung der neuesten Errungenschaft im Stadtteil ist für den 9. August geplant und die Bevölkerung herzlich eingeladen.
Noch etwas länger wird es dauern, bis der Discounter an die B460 ziehen kann. Der Satzungsbeschluss des Stadtparlaments stammt vom 27. Mai, 22 Parlamentarier hatten sich für Norma ausgesprochen, drei mit Nein gestimmt, sieben sich enthalten. Das Projekt kann also fortgeführt werden.
SV braucht 200.000 Euro für Kunstrasen
Weiter geht es auch mit dem Projekt Siegfriedstraße 394, auf dem früheren Gelände des „Haus Lulay“, wo die Immo Real Estate GmbH 14 Doppelhäuser errichtet. Hier kann die erste Hausreihe eventuell noch im August bereits bezogen werden, mit dem Bau der zweiten Hausreihe wird im gleichen Monat begonnen.
Fortgeführt werden können auch die Pläne für eine Bebauung von drei Grundstücken auf der Westseite der Alten Straße; hier liegen die notwendigen Artenschutzgutachten vor, jetzt geht es noch um die Erschließung. Gearbeitet wird weiter an der Honerbachstraße, deren Brücke erneuert wird: Derzeit, so Engelhardt, geht es um die Aufarbeitung des Fundamentes und das Verlegen von Brückenteilen.
Kritisiert wird allerdings die Umsetzung, wie in der dem Ortsbeirat vorgeschalteten Bürgersprechstunde deutlich wurde. Angezweifelt wird zum einen ein aus Kritikersicht unnötig aufwendiges Fundament („Da können Panzer drüberrollen“), zum anderen die Notwendigkeit, die Zufahrt zum Kandelacker für die Lagerung von Baumaterial über Wochen und Monate zu sperren, „obwohl hier nichts gelagert wird.“
Notwendig geworden war die Sitzung des Ortsbeirates übrigens, weil fristgerecht Vorschläge der Stadtteile für den Heppenheimer Doppelhaushalt 2026/27 vorliegen mussten. Kirschhausen hofft auf zwei kleinere sowie einen größeren Betrag: 5.000 Euro sollen für die Verschönerung des Ehrenmals, 25.000 für den Friedhof ausgegeben werden. Vor allem aber braucht der SV Kirschhausen 200.000 Euro für einen neuen Kunstrasen am Sportplatz.
Eine Veranstaltung, die hoffentlich viele Kirschhäuser anzieht, wird auf Initiative der Freiwilligen Feuerwehr am 6. September rund um die Alte Schule stattfinden. Bei einem „Bürgertreff“ wollen sich die Vereine des Stadtteils einem möglichst breiten Publikum vorstellen.
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