Sonderbach. Dass die Sparkassenfiliale im benachbarten Kirschhausen zum Monatsende schließt, hat auch Folgen für die Bewohner Sonderbachs, und hier vor allem für die Älteren.
Nicht jeder Senior kann immer sicher mit dem Internet umgehen, und deshalb waren gerade die älteren Bewohner dankbar, an der Siegfriedstraße eine Anlaufstelle zu haben, wo sie Bargeld beziehen und Überweisungen tätigen konnten. Viele hatten sich deshalb an einer Protestaktion beteiligt, mit der die Teilnehmer Mitte April an die Sparkassenspitze appellierten, die Schließungspläne noch einmal zu überdenken.
„Der Ortsbeirat Sonderbach bedauert die Schließung der Sparkassenfiliale Kirschhausen. Wir fordern, dass die Bargeldversorgung und die Überweisungen vor Ort sichergestellt werden“ heißt es hierzu in einer Stellungnahme des Ortsbeirates, der am Dienstagabend zur Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus zusammenkam.
Kosten einsparen als Ziel
Außerdem wies Ortsvorsteher Thomas Eck (SPD) darauf hin, dass am kommenden Samstag erneut gegen die Schließung protestiert werden soll, Beginn der Aktion ist um 10.30 Uhr, wie auch beim ersten Protest auf einem Grundstück neben der Filiale.
Mitglieder des Ortsbeirates hatten in einer kurzen Diskussion die von der Sparkasse aufgeführten Nutzungszahlen angezweifelt und moniert, dass es dem Geldinstitut vor allem um Kosteneinsparungen geht. Nicht ganz ernst gemeint war der Vorschlag, den alternativ gewünschten Geldautomaten doch gleich in Sonderbach selbst aufzustellen. Gast der Sitzung war auch Kirschhausens Ortsvorsteher Peter Engelhardt (CDU), der sich bei Sparkasse und Stadtverwaltung dafür eingesetzt hatte, die Filiale zu erhalten.
Bargeld abheben ermöglichen
Er wiederholte seine Auffassung, dass zumindest für die nächsten Jahre noch eine Möglichkeit vorhanden sein sollte, im größten Stadtteil Bargeld abzuheben:
Hier habe man das „Privileg“, noch einige wenige Geschäfte (Metzger, Bäcker, Friseur) vorzufinden, bei denen man jedoch auf Barzahlung angewiesen sei.
Thema der Sitzung war auch die Sanierung der L3120 (Landesstraße zwischen Heppenheim und Juhöhe; es geht um den Abschnitt vom Verkehrskreisel B3 bis zur Ortszufahrt Erbach), die sich auf Sonderbach auswirken wird, weil dann auch Lkw des Granitwerks hier durchgeleitet werden müssen. Hier musste Eck von Verzögerungen berichten, die mindestens vier Wochen betragen würden.
Provisorisch saniert und offen ist hingegen die Treppe zur „Zwitschingstraße“, die für einen sicheren Schulweg sorgen soll, wenn die Lkw wegen der Arbeiten an der L3120 hier entlang umgeleitet werden.
Verein soll den Dorfplatz beleben
Weiter unsaniert ist ein Hang am Kreiswaldweg, der sich immer weiter absenkt. Hier, hieß es im Ortsbeirat, gäbe es aber Unklarheiten bei den Besitzverhältnissen, die Stadt sehe sich nicht in der Pflicht. Angeregt wurde im Ortsbeirat die Einrichtung von „Mitfahrerbänken“, wie sie in Hambach und Ober-Laudenbach erprobt werden.
Zwar gibt es – bedingt durch die Corona-Einschränkungen – noch keine Erkenntnisse zur Akzeptanz, die Anregung soll aber weiterverfolgt werden.
So wie die, einen „Dorfverein“ zu gründen, der sich insbesondere um die Belebung des Dorfplatzes kümmern könnte. Hier werden allerdings erst noch mögliche Mitstreiter gesucht.
Umgesetzt ist hingegen ein anderes (Klein-)Projekt: Das „Herzlich-willkommen-Schild“ am Ortseingang ist endlich fertig und soll am Freitag um 14 Uhr eingeweiht werden. Die Bevölkerung ist zu diesem Termin natürlich herzlich eingeladen. jr/ü
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